Wenn die deutsche Handballnationalmannschaft der Frauen ab dem 29. November in Dänemark, Schweden und Norwegen um den WM-Titel kämpft, bleibt der Großteil der deutschen Handball-Fans außen vor. Alle Spiele der Titelkämpfe - auch die der deutschen Auswahl - sind hierzulande live nur auf Sportdeutschland.tv per Turnierpass zu verfolgen.
Handball-WM 2023: DHB-Boss poltert wegen TV-Blackout - Eurosport überträgt deutsche Partien zeitversetzt
DHB-Boss poltert wegen TV-Blackout
Ein Umstand, der bereits von Bundestrainer Markus Gaugisch bemängelt wurde. Die Tatsache, dass die WM nicht im frei empfangbaren Fernsehen live zu sehen sein wird, sei „natürlich schade“, so Gaugisch beim SID: „Besonders wenn ich an die letzten Länderspiele in Deutschland mit den vollen Hallen denke, da waren wahnsinnig viele Kinder dort.“
Noch deutlicher wurde nun DHB-Boss Andreas Michelmann, der die öffentlich-rechtlichen Sender in die Pflicht nahm. „Ich sehe die Vielfalt des Sports durch die sehr einseitige Berichterstattung von ARD und ZDF gefährdet“, sagte er zur dpa.
Handball WM der Frauen: DHB-Boss wütet - Eurosport zeigt Spiele zeitversetzt
Er fügte hinzu: „Bei der Fixierung auf den Fußball - sowohl bei den Männern als auch den Frauen - ist es höchste Eisenbahn darüber nachzudenken, die Berichterstattung am Erfolg der Mannschaften zu orientieren.“
Daher wandte er sich mit einer eindeutigen Forderung an die TV-Sender. Diese sollten „sich hinterfragen, ob ihre Berichterstattung noch zeitgemäß oder ob es nicht an der Zeit ist, das gesamte Spektrum des Sports darzustellen und dass die Frauen eine reelle Chance bekommen, gezeigt zu werden“.
ARD und ZDF antworteten auf dpa-Nachfrage, dass sie nicht im Besitz der TV-Rechte seien. Immerhin: Eurosport übertragt die deutschen Partien zeitversetzt auf ihrem Kanal, wie der Sender handball-world bestätigte.
Das Auftaktspiel gegen Japan wird am Donnerstag um 23.30 Uhr ausgestrahlt. Die Begegnung gegen Iran läuft am Samstag ab 23 Uhr im TV wie auch das letzten Gruppenspiel gegen Polen am Montag.