Filter, Filter, Filter – und immer wieder Katharina Filter. Die deutsche Torhüterin machte beim sensationellen Einzug ins WM-Finale gegen Frankreich (29:23) genau dort weiter, wo sie im Viertelfinale gegen Brasilien aufgehört hatte – und trug einen riesigen Teil bei zum „Wunder von Rotterdam“, wie der DHB selbst die WM-Sensation betitelte.
Handball-WM der Frauen: Das Herz des deutschen Bollwerks
Das Herz des deutschen Bollwerks
Es lief erst die zehnte Spielminute, da hatten in die Niederlande mitgereiste deutsche Fans bereits „Kathi-Filter“-Sprechchöre angestimmt. Gegen die Brasilianerinnen waren es für die Spielerin des Spiels bereits überragende 14 Paraden, gegen Favorit Frankreich starke elf abgewehrte Bälle.
„Eine beachtliche Leistung im Vergleich zu ihren französischen Kolleginnen“, staunte die französische Zeitung Le Monde. Weltklasse-Torhüterin Hatadou Sako konnte auf der Gegenseite lediglich fünf Paraden verzeichnen und wurde in der Folge ausgewechselt.
Handball-WM: Frankreichs Presse beeindruckt von Filter
Einer der Hauptgründe die überraschende Niederlage war in der französischen Presse schnell gefunden. „Die Spielerinnen von Sébastien Gardillou fanden keine Lösung gegen die starke Abwehr der deutschen Mannschaft - und ihre Torhüterin Katharina Filter“, schrieb L’Équipe.
„Filter zeigte ein exzellentes Spiel“, zeigte sich auch Le Parisien begeistert. Le Figaro schilderte, dass „insbesondere die ehemalige Brest-Torhüterin Katharina Filter“ ein großes Problem für die Französinnen darstellte.
Filter: „Sie ist unser Sonnenschein“
Sie selbst zeigte sich nach der geschafften Sensation gewohnt bescheiden. „Ich hatte ein gutes Gefühl und bin gut reingekommen. Ich bin froh, dass ich so helfen konnte. Aber die Abwehr stand auch bombensicher“, meinte die 26-Jährige. Kein Wunder, dass die Mannschaft von Filter schwärmt. „Sie ist unser Sonnenschein“, hatte Xenia Smits zuletzt gesagt: „Immer am Strahlen, immer positiv. Ein großer Rückhalt für unsere Mannschaft.“
Auf Vereinsebene hütet Filter den Kasten für den dänischen Top-Klub Team Esbjerg. Zuvor lief sie zwei Jahre für den französischen Erstligisten Brest Bretagne Handball auf.
Mit ihrem Lob für ihre Mitspielerinnen hat sie definitiv einen Punkt, schließlich war die deutsche Abwehr gegen Frankreich überragend: Zum Defensiv-Bollwerk wurde sie allerdings durch die Torhüterin mit der Rückennummer 42.
Bemerkenswert war vor allem, wie viele Top-Chancen die gebürtige Hamburgerin vereitelte. Die Französinnen hatten sich schließlich trotz der deutschen Abwehr einige freie Chancen herausgespielt. Dass viele dieser Würfe nicht im Netz zappelten, war letztlich einer der ausschlaggebenden Punkte für die Niederlage.
Filter ist auf Sand bereits Weltmeisterin
Die erste WM-Medaille seit Bronze 2007 haben die DHB-Frauen bereits sicher. Gegen Norwegen soll aber Gold her, auch wenn die Skandinavierinnen noch besser als Frankreich eingeschätzt werden. Anders als für ihre Mitspielerinnen wäre es für Filter nicht der erste Weltmeistertitel.
Neben 84 Länderspielen für die Nationalmannschaft im Hallenhandball absolvierte Filter nämlich auch 45 Länderspiele für die Beachhandball-Nationalmannschaft - mit der sie zweimal Europameisterin und einmal Weltmeisterin wurde. Inzwischen konzentriert sie sich jedoch auf den Hallenhandball - und ist auch dort an der Weltspitze angekommen. Jetzt fehlt nur noch die Krönung.