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Handball-WM der Frauen: Rauschende Partynacht nach Coup!

Rauschende Party nach WM-Coup

Die DHB-Frauen feiern ihre „magische WM“ mit einem rauschenden Fest, die Silbermedaille soll nachhaltig wirken. Bundestrainer Markus Gaugisch lässt unterdessen seine Zukunft offen.
Bei der Handball-WM stehen die DHB-Damen im Finale gegen die klaren Favoritinnen aus Norwegen. Das deutsche Team von Markus Gaugisch muss sich nach einer starken Partie jedoch mit Silber zufriedengeben.
Die DHB-Frauen feiern ihre „magische WM“ mit einem rauschenden Fest, die Silbermedaille soll nachhaltig wirken. Bundestrainer Markus Gaugisch lässt unterdessen seine Zukunft offen.

Team-Oldie Antje Döll nippte schon wieder an einem Sekt mit Erdbeeren, Youngster Nina Engel deckte sich dagegen lieber mit reichlich Wasser für die Heimfahrt ein: Ihre ausschweifende Partynacht nach dem Silber-Coup hatten Deutschlands Handballerinnen ganz unterschiedlich überstanden. Bundestrainer Markus Gaugisch bekämpfte die Nachwirkungen beim Verlassen Rotterdams mit einer Cola.

„Der Abend und die Nacht waren sehr ausgelassen. Das ist genau richtig so. Wir lagen uns sehr oft in den Armen“, berichtete Kapitänin Döll am Montag am deutschen Teamhotel, ehe sie mit der Medaille um den Hals vollkommen übernächtigt aber noch immer glückselig in den Bus gen Heimat kletterte. In Dortmund standen für die WM-Heldinnen noch ein Empfang und der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt an.

Deutschlands Handballerinnen hatten es am Ende ihrer „absolut magischen WM-Reise“ mal so richtig krachen lassen. Hupend und mit wummernden Bässen fuhr der Partybus durch Rotterdam, in der Bar „1NUL8 Meent“ legten die mit Silber dekorierten DHB-Frauen dann so manches Freudentänzchen aufs Parkett.

DHB-Frauen lassen es nach Silber krachen

„Die dritte Halbzeit gewinnen wir“, tönte Viola Leuchter - und das deutsche Team ließ der Ankündigung Taten folgen. Torfrau Katharina Filter trug schon vor Mitternacht lieber eine verspiegelte Sonnenbrille, Xenia Smits enterte die Location im Herzen der niederländischen Hafenstadt mit Deutschland-Fahne um die Hüfte. Im ersten Gang wurden Muscheln serviert, der Champagner floss in Strömen.

Etwas ruhiger ließ es zunächst Gaugisch angehen. Mit Medaille um den Hals gönnte sich der Bundestrainer erstmal ein Bier und ließ in vielen Gesprächen die vergangenen Wochen Revue passieren.

Unterm Strich steht die erste Medaille seit 18 Jahren und die Erkenntnis, dass Frauenhandball in Deutschland sehr wohl die Massen bewegen kann. Millionen an den Fernsehern fieberten mit, als die DHB-Auswahl im Final-Krimi gegen Olympiasieger Norwegen (20:23) lange sogar am Gold-Wunder schnupperte.

„Absolut magische WM-Reise“

„Ich hoffe, dass es nachhaltig ist“, sagte Gaugisch und warf den Blick in all dem Trubel bereits auf die Entwicklung des Frauenhandballs im Ganzen. Man habe auf einem „breiten Spektrum Vorbilder geschaffen. Für unten aber auch für oben. Ich glaube schon, dass Sponsoren sehen, dass es sich lohnt, in den Frauenhandball zu gehen.“

DHB-Teammanagerin Anja Althaus sprach in ihrem Turnierfazit von einer „absolut magischen WM-Reise“ und pflichtete Gaugisch bei.

„Ich bin überwältigt, was die Mädels hier abgerissen haben. Was sie für Frauenhandball-Deutschland getan haben, das ist einfach nur bewundernswert“, sagte die Ex-Nationalspielerin: „Ich hoffe, dass wir den Fokus weiter auf die Frauen legen. Wir brauchen Frauenhandball. Wir haben gezeigt, wie sehr wir Deutschland begeistern können.“

Bundestrainer Gaugisch lässt Zukunft offen

Angesprochen auf seine eigene Zukunft, ließ Gaugisch die entscheidende Frage allerdings offen. Nach dem ersten Finaleinzug seit 32 Jahren vermied der 51-Jährige, dessen Vertrag im kommenden Jahr ausläuft, am Sonntagabend ein klares Bekenntnis.

Er und DHB-Sportvorstand Ingo Meckes seien da „sehr entspannt“, antwortete Gaugisch auf die Frage, ob er einen langfristigen Verbleib beim DHB garantieren könne.

„Wir haben uns schon vor längerer Zeit besprochen. Jetzt haben wir ein tolles Turnier gespielt und dann werden wir uns zusammensetzen und schauen, was wir hinkriegen“, sagte der Göppinger: „Es macht natürlich Bock. Der Weg ist gut.“ Gaugisch arbeitet seit April 2022 als Trainer der DHB-Frauen.

Meckes sprach nach der Medaillen-Zeremonie in Rotterdam von einem „super Kontakt. Was wir hier erreicht haben und auch die spielerische Entwicklung, die die Mannschaft genommen hat, spricht natürlich für sich.“

DHB-Frauen wollen mit Gaugisch weiterarbeiten

Der Anteil von Gaugisch sei ein „ganz großer. Was Markus hier geleistet hat. Wie mit dem Trainerteam alles akribisch vorbereitet wurde. Er hat einen ganz, ganz großen Anteil daran.“

Das deutsche Team sprach sich zwar vehement für eine weitere Zusammenarbeit aus. Doch die Stimmen der Spielerinnen lassen durchaus auch den Schluss zu, dass die Dinge keineswegs geklärt sind.

„Mit der Medaille glaube ich nicht, dass es zur Debatte steht, ob das ein guter Trainer ist oder nicht. Er hat die richtigen Knöpfe gedrückt“, sagte etwa Führungsspielerin Smits: „Ich bin sehr gespannt. Ich wünsche mir, dass er bleibt. Aber ja, die Zukunft wird es uns zeigen.“

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