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THW Kiel gewinnt den Super Cup

Kieler Titelsammler lassen Füchsen keine Chance

Meister und erneuter Titelfavorit THW Kiel setzt sich im Supercup früh von den chancenlosen Füchsen Berlin ab und siegt locker.
THW Kiel Super Cup Jubel Füchse Berlin
THW Kiel Super Cup Jubel Füchse Berlin
© Getty Images
Meister und erneuter Titelfavorit THW Kiel setzt sich im Supercup früh von den chancenlosen Füchsen Berlin ab und siegt locker.

Vom Supercup berichtet Julian Meißner

Stuttgart - Topfavorit THW Kiel hat im ersten Pflichtspiel der neuen Saison gleich ein mächtiges Ausrufezeichen gesetzt und sich den ersten Titel geschnappt.

Der neu formierte Meister besiegte in Stuttgart Pokalsieger Füchse Berlin von Bundestrainer und Doppeljobber Dagur Sigurdsson deutlich mit 24:18 (13:8).

Damit holte sich Kiel zum achten Mal den Supercup und unterstrich seine Ambitionen auf Titel in allen Wettbewerben.

Die Kieler überzeugten mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, setzten sich früh ab und ließen den Füchsen vom Start weg keine Chance. Klarer Indikator für die Klasse des neue THW: Das Fehlen des am Oberschenkel verletzten Aron Palmarsson machte sich kaum bemerkbar.

Bester Werfer des THW war Filip Jicha (5/1). Zwischen den Pfosten überzeugte der in der Vorsaison teils arg kritisierte Keeper Johan Sjöstrand mit zahlreichen, teils spektakulären Paraden.

Für Berlin, das seinen besten Mann in Nationaltorhüter Silvio Heinevetter hatte, erzielte Paul Drux (4) die meisten Treffer.

"Wir müssen noch als Mannschaft zu uns finden", hatte THW-Trainer Alfred Gislason vor dem Spiel im Gespräch mit SPORT1 gefordert: "Dass wir in der Breite deutlich stärker sind, ist klar - aber das müssen wir auch ausnutzen."

Im Sommer waren mit den beiden Hamburgern Domagoj Duvnjak und Joan Canellas sowie Steffen Weinhold aus Flensburg drei absolute Hochkaräter zum THW gewechselt.

In der Startformation tauchte vor 6211 Zuschauern in der ausverkauften Stuttgarter Porsche-Arena nur Welthandballer Duvnjak auf, von Anpassungsproblemen war wenig zu sehen.

Schnell markierten die Kieler eine 3:0-Führung und behielten auch in der Folge mit druckvollem Offensivspiel und einer flexiblen Abwehr das Heft in der Hand.

Berlin dagegen fand weder in der Abwehr noch im Angriff Mittel gegen die so famos besetzte Kieler Mannschaft und rannte trotz großem Kampf erfolglos dem Rückstand hinterher.

Gislason gönnte seinen neuen Rückraum-Assen viel Spielzeit, und sie fügten sich allesamt gut ein. Duvnjak führte clever Regie, Weinhold stieß in gewohnter Manier in die Lücken und Canellas spielte Auge, Erfahrung und physische Präsenz aus. Zudem zeigten die Außen Dominik Klein und Niclas Ekberg und eben Torhüter Sjöstrand überzeugende Leistungen. SHOP: Jetzt Handball-Artikel kaufen

Die Füchse, die ohne ihren Spielmacher Bartlomiej Jaszka (Schulter-OP) und Abwehrchef Denis Spoljaric (Handverletzung) aufliefen, mussten sich bei Heinevetter dafür bedanken, dass der Rückstand einigermaßen im Rahmen blieb.

Der DHB-Keeper wehrte in Halbzeit eins allein vier Strafwürfe ab und fing (!) zwei Wurfversuche von Kiels Torschützenkönig Marko Vujin und Duvnjak.

Den Fünf-Tore-Rückstand zur Pause konnte Heinevetter aber auch nicht verhindern, zu groß war das Leistungsgefälle der beiden Teams.

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich das gleiche Bild. Alleine die beiden starken Torhüter verhinderten, dass sich am Vorsprung des THW noch großartig etwas änderte.

Die Füchse kamen zwar noch einmal auf drei Tore heran (14:17/46.), doch nach dem fälligen Timeout durch Gislason schaltete der THW ? vor allem in Person von Kapitän Jicha - wieder einen Gang hoch und sorgte für klare Verhältnisse.

Dennoch warnte Jicha nach dem Spiel voller Selbstkritik bei SPORT1: "Wir haben uns teilweise zu langsam bewegt. Wenn wir das nicht in der DKB HBL abstellen, werden wird mit Sicherheit Spiele verlieren."

Spätestens beim 20:14 (50.) durch eine unwiderstehliche Einzelaktion Duvnjaks war eine Vorentscheidung gefallen.

Die letzten zehn Minuten spulten die Kieler souverän ab und feierten so am Ende einen völlig verdienten und ungefährdeten Erfolg.

Beide Kontrahenten starten am Samstag in die DKB Handball-Bundesliga. Die Füchse sind in Göppingen zu Gast, der THW tritt in Lemgo an.

Supercupsieger Kiel, soviel steht fest, ist bereit für die neue Saison. herausfordern, dann fällt für den neuen Bundestrainer auch der Startschuss für seine wohl intensivste Pflichtspiel-Saison.

THW Kiel - Füchse Berlin 24:18 (13:8)Tore: Jicha (5/1), Klein (4), Ekberg (3), Duvnjak (3), Weinhold (3), Canellas (3), Vujin (1), Wiencek (1), Toft Hansen (1) für Kiel - Drux (4), Petersen (3), Igropulo (2), Nenadic (2/1), Romero (2/1), Wiede (1), Horak (1), Nielsen (1), Weyhrauch (1), Zachrisson (1) für Berlin. Zuschauer: 6211 (ausverkauft)