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Handball: Markus Baur neuer Göppingen-Coach - Die plötzliche Rückkehr einer Legende

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Handball: Markus Baur neuer Göppingen-Coach - Die plötzliche Rückkehr einer Legende

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Die plötzliche Rückkehr einer Legende

Nach fast fünf Jahren außerhalb des Handball-Zirkus ist Ex-Weltmeister Markus Baur zurück in der HBL. Sein Trainerjob in Göppingen kommt dabei plötzlich um die Ecke.
Markus Baur ist zurück in der Handball-Bundesliga
Markus Baur ist zurück in der Handball-Bundesliga
© Imago
Franziska Wendler
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fkunkel
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Manchmal verändert ein Telefonanruf das ganze Leben.

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Noch keine drei Wochen ist es her, da ging Markus Baur einer äußerst geregelten Tätigkeit nach. Als Leiter Sport und Ernährung arbeitete er bei einem Gesundheitsdienstleistungsunternehmen in der Nähe von Stuttgart. Doch jetzt ist alles anders.

Am 30. November übernahm der Handball-Weltmeister von 2007 das Amt als Cheftrainer beim Bundesligisten Frisch Auf Göppingen. Lange Verhandlungen oder einen ordentlichen Vorlauf gab es vor der neuen Herausforderung aber nicht.

Baur bekam Anruf von Göppingen kurzfristig

„Es gab vorher keinen richtigen Kontakt. Erst zwei Tage vor dem ersten Spiel mit Göppingen erhielt ich einen Anruf. Ich fand die Aufgabe sehr spannend. Also habe ich nach kurzer Rücksprache mit meiner Familie und der Freigabe des Arbeitgebers direkt entschieden, das zu machen“, erklärt der 51-Jährige im SPORT1-Interview.

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Was aber reizte Baur an dem Angebot? „Ausschlaggebend war die Aufgabe und Chance, die mir Frisch Auf Göppingen aufgezeigt hat. Für mich ist es einer der großen Traditionsvereine in Deutschland. Ich habe zudem einen regionalen Bezug zum Verein und finde die Aufgabe äußerst interessant“, so der Coach weiter.

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Zuletzt hatte der frühere Nationalspieler zur Saison 2016/17 einen Posten als Erstligatrainer übernommen, seinerzeit unterschrieb er in Stuttgart. Nach zehn Spielen ohne Punktgewinn trennte sich der abstiegsbedrohte Klub aber im Februar 2018 wieder von seinem Übungsleiter.

Keine Parallelen zwischen Göppingen und Stuttgart

Doch auch wenn Baur fast fünf Jahre lang keinen Posten im Handball bekleidete, abgeschlossen hatte er mit dem Thema deshalb noch lange nicht. „Mir hat die Pause vom Handball ganz gutgetan. Ich hatte dazwischen eine Aufgabe, die mich voll ausgelastet und auch sehr weitergebracht hat.“

Angst vor einem erneuten Misserfolg scheint der langjährige Lemgo-Profi nicht zu haben. Zumal er zwischen Stuttgart und Göppingen, so sehr beide Vereine auch geographisch beieinander liegen, keine Parallelen sieht.

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„In Stuttgart habe ich zu Saisonbeginn angefangen und in Göppingen bin ich kurz vor Weihnachten dazugestoßen. Grundsätzlich haben die zwei Vereine nicht viel gemeinsam, auch wenn sie regional nebeneinander liegen. Stuttgart ist ein relativ junger Klub, der sich in den letzten Jahren etabliert hat. Göppingen ist ein Traditionsverein, mehrfacher deutscher Meister und hat internationale Titel gewonnen“, erläutert der 51-Jährige.

Baur hatte kaum Zeit zum Trainieren

Nun ist Baur also zurück, von heute auf morgen voll beladen mit der Verantwortung für einen Handball-Bundesligisten, der in der Tabelle auf dem drittletzten Platz rangiert. Was konnte der Welt- und Europameister seitdem bewirken?

„Ich habe keine großen Änderungen vorgenommen. Ich hatte in den zweieinhalb Wochen einstellige Trainingszeiten, da gar nicht so viel Zeit war. Wir hatten schon vier Spiele. Insofern versucht man als Trainer ganz klar auf dem Vorhandenen aufzubauen. In Göppingen gibt es gute Voraussetzungen: Die Mannschaft ist fit, hat ein gutes Spielsystem und eine klare Abwehr. Jetzt versuchen wir das Ganze in Punkte umzumünzen.“

Markus Baur ist in Göppingen wieder in seinem Element
Markus Baur ist in Göppingen wieder in seinem Element

Die nächste Gelegenheit dafür bietet sich am Sonntag, wenn der TSV Hannover-Burgdorf in der EWS Arena gastiert. In den letzten beiden Spielen des Jahres 2022 – am zweiten Weihnachtsfeiertag muss das Team beim SC Magdeburg antreten – will Baur „das Bestmögliche“ herausholen.

Erst in der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte im Januar kann der frühere Rückraumspieler richtig mit der Mannschaft arbeiten.

Klassenerhalt als dringendstes Ziel

„Natürlich wollen wir schnellstmöglich eine Richtung einschlagen, in der wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben und die den Klassenerhalt sichert. In der European League versuchen wir dranzubleiben und den zweiten Platz zu stabilisieren. Am Ende wollen wir im Europapokal so lange wie möglich dabeibleiben“, gibt er die Marschrichtung für die anstehenden Monate vor.

Besonders die Behebung einer Problematik steht dabei im Vordergrund: Die schwache Chancenauswertung. „Die Abschlussschwäche ist in der Tat ein Thema. Da arbeiten wir natürlich dran und versuchen im Training Drucksituation herzustellen, die dann auch erfolgreich zu Ende gespielt werden sollen.“

Und weiter: „Es gibt verschiedenste Übungsformen, dass solche Situation selbstverständlich werden. Es ist aber natürlich schwierig, das Training eins zu eins auf das Spiel zu übertragen.“

Für Markus Baur hat mit der Übernahme des Trainerpostens in Göppingen ein neuer Lebensabschnitt begonnen. „Ich bin auf jeden Fall wieder ein fester Bestandteil der Liga. Ich habe in Göppingen einen Vertrag für anderthalb Jahre. Und für diese Zeit haben wir uns zum Ziel gesetzt, Göppingen wieder salonfähig zu machen.“