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Handball: Kretzschmar schlägt Alarm! "Das ist eine Katastrophe"

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Kretzschmar schimpft: „Katastrophe“

Handball-Legende Stefan Kretzschmar schlägt Alarm und fürchtet, dass die „Büchse der Pandora“ geöffnet wird. Das steckt dahinter.
Kretzschmar stößt eine Entwicklung sauer auf
Kretzschmar stößt eine Entwicklung sauer auf
© Imago Images
Handball-Legende Stefan Kretzschmar schlägt Alarm und fürchtet, dass die „Büchse der Pandora“ geöffnet wird. Das steckt dahinter.

Große Aufregung in der Handball-Bundesliga: Nach satten vier Roten Karten im Duell 1. VfL Potsdam gegen HSG Wetzlar schlägt Legende Stefan Kretzschmar Regel-Alarm!

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„Das ist eine Katastrophe, das muss ich ehrlich sagen“, schimpfte der Ex-Nationalspieler im Harzblut-Podcast und warnte vor schwerwiegenden Folgen für den Sport.

Vier Rote Karten! Kretzschmar schlägt Alarm

Hintergrund: Im HBL-Duell am vergangenen Donnerstag hatte Potsdams Jannek Klein nach gut 20 Minuten Rasmus Meyer Ejlersen mit dem Ellenbogen getroffen und wurde ebenso vom Feld geschickt wie später die HSG-Akteure Philipp Ahouansou und Vladimir Vranjes.

Potsdams Trainer Emir Kurtagic sah auch noch Rot, weil er den Auszeit-Buzzer drückte, als Wetzlar in Ballbesitz war und eine klare Torchance hatte.

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Im Zentrum von Kretzschmars Kritik steht die Regelauslegung bei den drei Roten Karten für die Spieler. In sämtlichen Fällen war ein Offensivfoul Grund für die Rote Karte.

„Da mache ich die Büchse der Pandora auf“

„Wenn du die erste Rote Karte gibst, musst du auch die zweite geben, weil die Schiedsrichter jeweils zum Videobeweis gegangen sind“, räumt „Kretzsche“ noch ein: „Bei der dritten Roten Karte gehe ich noch mit, da geht der Arm schon weit raus in der Offensivbewegung Richtung Kopf. Aber die erste gegen Klein niemals. Und die zweite auch niemals. Da mache ich im Handball leider die Büchse der Pandora auf.“

Der 52-Jährige warnt vor einem fatalen Lerneffekt: „Wenn das in Zukunft Rote Karte sind, dann sage ich meinem Abwehrspieler: ‚Falls irgendeiner demnächst mit einer Überkopffinte kommt, halt‘ den Kopf hin. Es kann zwar schmerzhaft werden, aber wenn du liegen bleibst und die Schiedsrichter schauen sich das an, dann haben wir vielleicht den besten Spieler der gegnerischen Mannschaft mit einer Roten Karte rausgeschickt.‘ Das ist gefährlich und kann nicht die Lösung sein.“

Für den Olympia-Silbermedaillengewinner von 2004 ist klar: „Du kannst diese Karten nicht geben, weil dann machst du in unserer Sportart ein neues Terrain auf, wo wir sagen: ‚Moment mal, wir können ja auch Rote Karte für den Gegner forcieren in unserer eigenen Abwehr. Wir müssen nur schauen: Wo ist der Ellbogen?' Das geht nicht, da können wir nicht hin rudern, das wird fatal, wenn wir sowas zulassen."

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Kretzschmar fürchtet um Status des Handballs

Ikone Kretzschmar fürchtet um den Status seiner Sportart, die sich von anderen dadurch unterscheide „dass wir immer noch die Zweikampfhärte haben, ein Kontaktsport sind“.

Der Basketball beispielsweise habe sich „längst davon verabschiedet, da wird ganz anders gepfiffen und überhaupt kein Kontakt mehr zugelassen. Ich glaube, das geht auch vielen auf den Sender“, meint Kretzschmar.

„Wir sind schon noch ein Sport, in dem man sich physisch durchsetzen muss, in dem man auch physisch in der Abwehr Möglichkeiten hat, den Gegner zu bearbeiten. Das dürfen wir nicht verlieren“, warnt die Legende: „Wir dürfen dieses Merkmal nicht verlieren.“