Erst kräftig gezittert, dann historisch gewonnen: Die Füchse Berlin haben erstmals den deutschen Handball-Thron erklommen. Der Hauptstadt-Klub gewann bei den Rhein-Neckar Löwen dank einer deutlichen Leistungssteigerung mit 38:33 (17:20) und belohnte sich mit dem ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte für eine famose Saison.
Historischer Titel! Schon im Spiel fließen die Tränen
Schon im Spiel fließen die Tränen
Am Ende eines hoch spannenden Titelkampfs verwiesen die Füchse, die in der Rückrunde kein einziges Spiel verloren haben, den Vorjahressieger SC Magdeburg mit einem Punkt Vorsprung auf den zweiten Platz.
Die Berliner ließen ihre Anhänger zum Schluss einer denkwürdigen Spielzeit allerdings noch einmal bis in die Schlussminuten zittern, ehe der Erfolg feststand. Noch bis weit in die zweite Hälfte lagen die Löwen vorn, dann zogen Welthandballer Mathias Gidsel und seine Mitspieler das Tempo entscheidend an.
„Es war so eine schwere Reise und heute war dann nochmal der schwerste Schritt überhaupt. Wir wollten es unbedingt, haben uns vielleicht auch deshalb in der ersten Halbzeit zu viel gestresst und zu viele Fehler gemacht“, sagte ein sichtlich gerührter Mathias Gidsel nach dem Spiel bei Dyn.
Tränen bei Gidsel und Kretzschmar
Der Welthandballer hatte nach dem Coup Tränen in den Augen und machte deutlich, dass sein Team nach der schwachen ersten Hälfte erstmal den Schalter umlegen musste.
„In der Halbzeit haben wir uns dann gesagt: Jungs, wir sind die beste Mannschaft in der Welt, jetzt müssen wir auch wieder so spielen. Dass wir so etwas Historisches schaffen und die erste Meisterschaft für die Füchse holen, hätte ich nicht gedacht, als ich nach Berlin gekommen bin“, erklärte Gidsel.
Der Däne war nicht der einzige Berliner, der den Triumph berührte. Auch dem Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar liefen nach dem historischen Erfolg die Tränen herunter. Kretzschmar hatte das Erfolgsteam in den vergangenen Jahren zusammengestellt.
„Es übermannt einen momentan. Eigentlich sollte man uneingeschränkte Freude spüren, aber irgendwie ist es auch ein Mix aus Genugtuung und Erleichterung. Es ist ganz komisch, aber es fühlt sich toll an“, sagte Kretzschmar.
„Mir sind schon kurz bevor das Spiel zu Ende war auf der Bank die Tränen geflossen“
Ähnlich ging es auch Erfolgstrainer Jaron Siewert: „Ich bin natürlich happy. Die Freude ist überwältigend. Mir sind deswegen schon kurz bevor das Spiel zu Ende war auf der Bank die Tränen geflossen.“
Tränen flossen auch bei Berlins Vereinsikone Fabian Wiede, der 2009 mit 15 Jahren zu den Füchsen und ist spätestens jetzt am Ziel seiner Träume.
„Jeder Handballer träumt von dieser Meisterschaft. Ich bin jetzt seit 16 oder 17 Jahren hier und habe immer versucht weiter nach oben zu kommen. Heute ist endlich der Tag der Tage. Ich bin einfach unglaublich happy und stolz auf die Mannschaft“, sagte Wiede.
Überragender Gidsel führt Berlin zum Titel
Der SC Magdeburg sicherte sich unterdessen durch das ungefährdete 35:25 (18:10) bei der SG BBM Bietigheim den zweiten deutschen Champions-League-Platz vor der MT Melsungen. In der European League sind in der kommenden Saison aus deutscher Sicht Melsungen, die SG Flensburg-Handewitt, Pokalsieger THW Kiel sowie die TSV Hannover-Burgdorf vertreten.
Für ihren Triumph benötigten die Berliner am Sonntag noch einmal reichlich Nervenstärke, denn Gidsel (10 Tore) und Co. erwischten in Mannheim einen kapitalen Fehlstart. Auch weil Nationalspieler Juri Knorr bei seinem Löwen-Abschied (verlässt die Bundesliga nach vier Jahren bei den Löwen in Richtung Aalborg) eine richtig starke Vorstellung bot, lagen die Füchse nach 20 Minuten mit 10:15 hinten.
„Ich komme mir vor wie auf dem Zahnarztstuhl. Ich bin froh, wenn es vorbei ist“, sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning bei Dyn. Und als Knorr in der 37. Minute per Siebenmeter mit seinem achten Tor zum 21:25 einnetzte, sah es so aus, als würde das Pendel tatsächlich noch zugunsten Magdeburgs ausschlagen, da der SCM zeitgleich in Bietigheim keinerlei Zweifel am Sieg ließ.
Doch Berlin fing sich, kämpfte sich vor 13.200 Zuschauern in der ausverkauften SAP-Arena nun Tor um Tor heran und glich durch Gidsels neunten (!) Treffer 19 Minuten vor dem Ende aus. Als Linksaußen Tim Freihöfer dann 50 Sekunden später zur ersten Gäste-Führung einnetzte, übernahmen die Füchse das Kommando - und gewannen das Spiel. Sehr zur Freude auch von Berlins Trainer Jaron Siewert, der durch den Erfolg mit seinen 31 Jahren zum jüngsten Meistertrainer der Liga-Geschichte aufstieg.
SPORT1 hat den unglaublich spannenden Meisterkampf zum Nachlesen.
+++ Die Füchse Berlin holen sich die Meisterschaft +++
Rhein-Neckar Löwen - Füchse Berlin 33:38
SG BBM Bietigheim - SC Magdeburg 25:35
Das Spiel in Berlin ist aus. Die Füchse Berlin sind zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Deutscher Meister. Nachdem Berlin lange zurückgelegen hatte, kämpften sie sich eindrucksvoll zurück und holen sich durch den 38:33-Erfolg den Titel. Für Magdeburg reichte der deutliche 35:25-Erfolg gegen Bietigheim nicht. Der letztjährige Meister muss sich dieses Jahr mit der Vize-Meisterschaft zufriedengeben.
+++ Bietigheim steigt ab +++
In Bietigheim gibt es heute nur Verlierer. Neben dem SC Magdeburg trauert auch die SG BBM Bietigheim, die durch die deutliche Niederlage absteigt. TVB Stuttgart rettet sich dagegen durch einen dramatischen 29:28-Erfolg gegen Leipzig in letzter Sekunde. Auch Erlangen bleibt durch den 25:21-Sieg in Wetzlar in der Liga.
+++ So können Sie das Finale der Handball-Bundesliga live verfolgen +++
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+++ Füchse stehen kurz vor dem ersten Meistertitel +++
Noch sind fünf Minuten zu spielen, aber es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn sich die Füchse Berlin nicht zum ersten Mal den Meistertitel holen. Aktuell führt Berlin mit vier Treffern. Selbst ein Unentschieden würde aber zur Meisterschaft reichen.
+++ Berlin zieht weiter davon +++
Die Füchse erhöhen auf plus drei. Berlin ist aktuell voll auf Kurs Meisterschaft, auch weil den Rhein-Neckar Löwen so langsam die Kräfte auszugehen scheinen. Noch sind knapp zehn Minuten zu spielen.
+++ Füchse plötzlich voll auf Kurs +++
Aktuell scheint nun doch alles für die Füchse Berlin zu laufen. Spätestens seit der ersten Führung ist das Selbstvertrauen im Spiel der Berliner wider voll da. Das Momentum ist aktuell klar auf Seiten der Füchse. Die Löwen versuchen dagegen zu halten, aber aktuell führt Berlin mit zwei Toren. Zur Erinnerung: Es reicht sogar ein Unentschieden für den Titel.
+++ Berlin gleicht aus +++
Kippt das Spiel jetzt doch auf die Seite der Füchse? Die Berliner schaffen es endlich in der Abwehr zuzupacken und vorne gleicht Gidsel zum 26:26 aus. Aktuell wäre Berlin wieder Meister.
+++ Füchse kämpfen, aber kommen nicht näher +++
Die Füchse Berlin liegen weiter mit vier Toren hinten. Das Team aus der Hauptstadt kämpft zwar hart, aber auch wegen des überragenden Spiels der Rhein-Neckar Löwen, kommt Berlin nicht näher. Magdeburg führt weiter souverän und darf immer mehr vom Meistertitel träumen.
+++ Die zweite Halbzeit läuft: Kommt Berlin zurück? +++
Die Teams sind aus der Kabine zurück. Gelingt den Füchsen doch noch das Comeback? Sie brauchen mindestens ein Unentschieden um sich den ersten Meistertitel zu holen.
+++ Halbzeit: Magdeburg aktuell Meister +++
Halbzeit im irren HBL-Showdown. Aktuell wäre tatsächlich der SC Magdeburg erneut Meister. Der SCM führt in Bietigheim mit 18:10. Die Füchse Berlin liegen mit 17:20 zurück. Um Meister zu werden, müssen die Berliner zumindest ein Unentschieden holen.
+++ Halbzeit: Bietigheim wäre aktuell abgestiegen +++
Der deutliche Rückstand gegen den SC Magdeburg könnte für die SG BBM Bietigheim zum Problem werden. Aktuell wäre man abgestiegen, weil Erlangen mit 13:12 in Wetzlar führt und Stuttgart aktuell durch das 15:15 gegen Leipzig einen Punkt holen würde.
+++ Füchse kämpfen sich heran +++
Aktuell ist noch immer der SCM an der Tabellenspitze. Der amtierenden Meistert führt deutlich mit 17:10 in Bietigheim. Derweil kämpfen sich die Füchse Tor um Tor heran. Noch liegen sie aber mit 16:18 hinten.
+++ Berlin wackelt gewaltig +++
Die Rhein-Neckar Löwen machen bisher ein unglaublich starkes Spiel und ziehen aktuell auf fünf Tore davon. Die Füchse wackeln dagegen mittlerweile gewaltig und verstricken sich in zu viele Einzelaktionen. Verspielen die Berliner tatsächlich noch den Titel?
+++ Füchse besser im Spiel, aber noch immer hinten +++
Aktuell kommen die Füchse in Magdeburg immer besser ins Spiel. Gerade Superstar Mathias Gidsel übernimmt das Spiel mit schönen Einzelaktionen. Noch halten die Löwen aber weiter dagegen und führen mit 13:10. Währenddessen scheint Magdeburg seine Hausaufgaben zu machen und zieht auf 10:6 davon.
+++ Magdeburg wieder in der Pole-Position +++
Zehn Minuten sind in beiden Hallen gespielt. Aktuell hat wieder der SCM den Vorteil und klettert in der Live-Tabelle an die Spitze. Magdeburg führt in Bietigheim mit 5:4, Berlin liegt aktuell mit 6:8 bei den Rhein-Neckar Löwen zurück.
+++ Auch Magdeburg mit Problemen +++
Die Füchse liegen weiterhin deutlich zurück, aber auch Magdeburg hat Probleme und liegt hinten. Somit wären die Füchse aktuell trotz des bisher schwachen Spiels trotzdem Meister.
+++ Füchse mit nervösem Start +++
Was für ein schwacher Start der Füchse Berlin. David Späth im Tor der Rhein-Neckar Löwen schon mit zwei starken Paraden. Und vorne bleiben die Löwen cool und führen mit 3:0. Da der SCM führt, wären aktuell die Magdeburger Meister.
+++ Die Spiele laufen +++
Es geht los in den Hallen. Holen sich die Füchse den ersten Titel oder gelingt dem SC Magdeburg doch noch die überraschende Titelverteidigung.
+++ Füchse-Chef Hanning vor Showdown extrem angespannt +++
Berlin-Macher Bob Hanning, der das Projekt seit knapp 20 Jahren begleitet, zeigte sich vor dem Spiel bei Dyn äußerst aufgeregt: „Ich sage es wirklich ehrlich. Bisher war ich wirklich sehr cool, aber seitdem der Wecker heute Morgen geklingelt hat, bin ich außer Rand und Band. Ich bin fast schon völlig von Sinnen. Es kommen so viele Gedanken aus den letzten Jahren hoch, wo es so oft am seidenen Faden hing. Es ist schon jetzt etwas Besonderes, aber es fühlt sich auch so ein bisschen, wie auf dem Zahnarztstuhl an.“
+++ Magdeburg-Gegner braucht für Klassenerhalt dringend Punkte +++
Der SC Magdeburg muss für eine mögliche Titelverteidigung definitiv auf einen Ausrutscher der Füchse Berlin hoffen. Aber auch die eigene Aufgabe wird alles andere als einfach. Der Gegner aus Bietigheim brauch dringend Punkte, um die Klasse zu halten. Aktuell liegt die SG BBM mit 17 Punkten einen Punkt vor dem aktuell 17. TVB 1898 Stuttgart. Zwischen den beiden Vereinen liegt noch der HC Erlangen, ebenfalls mit 16 Punkten.
+++ Welthandballer Gidsel zeigt sich vor Showdown selbstbewusst +++
„Wir haben gesagt, dass wir für diese Meisterschaft bereit sind. Es fehlt nur noch das Finale in Mannheim“, sagte Berlins dänischer Welthandballer Mathias Gidsel. An Selbstvertrauen mangelt es den Füchsen kein bisschen. „Sieger zweifeln nicht, Zweifelnde siegen nicht. Von daher habe ich nie Zweifel“, befand Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning.
+++ Berlin und Magdeburg kämpfen parallel im Fernduell um den Titel +++
Alle Spiele werden gleichzeitig um 15 Uhr ausgetragen. Die Berliner treten auswärts bei den Rhein-Neckar Löwen an. Verfolger SC Magdeburg ist in Bietigheim zu Gast.
++ Füchse Berlin greifen nach erstem Bundesliga-Titel +++
Die Füchse liegen nur einen Punkt vor Magdeburg. Ein Punkt reicht dem Tabellenführer bereits zum Titelgewinn. Der SCM ist derweil auf Schützenhilfe der Löwen angewiesen und kann aus eigener Kraft nicht mehr vorbeiziehen.
Bei Punktgleichheit ginge die Schale wegen der deutlich besseren Tordifferenz nach Berlin.
Das Team aus der Hauptstadt konnte die HBL noch nie gewinnen. Trotzdem wäre die Krönung einer starken Saison keine Überraschung, denn die Füchse kommen dem ganz großen Wurf seit geraumer Zeit immer näher.
Im vergangenen Jahr Vizemeister hinter Magdeburg, in den beiden Jahren zuvor jeweils Dritter. Die Schale scheint überfällig für die Füchse aus Berlin.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)