Home>Handball>Nationalteam>

Handball: Skandal um André Fuhr verkommt zur Posse

Nationalteam>

Handball: Skandal um André Fuhr verkommt zur Posse

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Handball-Skandal verkommt zur Posse

Der Skandal um André Fuhr schlägt weiterhin hohe Wellen. Der DHB löst die externe Expertenkommission zur Aufarbeitung auf. Bei den genauen Gründen gibt es jedoch unterschiedliche Meinungen.
Der Fall André Fuhr hält den deutschen Handball weiter in Atem
Der Fall André Fuhr hält den deutschen Handball weiter in Atem
© Imago
smuehlen
smuehlen

Der deutsche Frauen-Handball kommt nicht zur Ruhe. (NEWS: Alles zum Handball)

{ "placeholderType": "MREC" }

Nach den heftigen Vorwürfen gegen Trainer André Fuhr setzte der deutsche Handball-Bund eine externe Kommission ein. Diese bestand aus der Soziologin Carmen Borggrefe, dem Kriminologen Christian Pfeiffer, Meike Schröer als Fachberaterin und Expertin in der Prävention sexualisierter Gewalt, Angela Marquardt als Vertreterin der betroffenen Athletinnen und für psychologische Aspekte Benny Barth.

Doch nach rund einem Monat ist die Expertengruppe bereits wieder Geschichte. Der DHB nennt als Grund „unüberbrückbare persönliche Differenzen innerhalb der Kommission“.

Pfeiffer bestätigt Differenzen

Eine Ansicht, die auch Prof. Dr. Christian Pfeiffer teilt. „Ich fand die Erklärung nachvollziehbar und richtig. Ich habe es auch in der Gruppe gesehen, dass es überraschend ausgeprägte Spannungen gab, die ein Zusammenarbeiten extrem erschwerten“, erklärte er im Handball-Podcast Anwurf.

{ "placeholderType": "MREC" }

Lesen Sie auch

Diese haben sich bereits beim ersten Treffen in Frankfurt angebahnt. „Es gab schon erste Andeutungen, aber wir hofften auf gute Perspektiven“, erinnert sich der Kriminologe.

Doch im Anschluss kam es für ihn zum großen Knall. „Im E-Mail-Schriftverkehr entstanden dann Irritationen und der DHB-Vorstand und Präsidenten regten an, dass wir eine Video-Konferenz durchführen. Bei diesem Treffen wurde dann offenkundig, dass wir nicht harmonieren und es falsch wäre, einzelne zu bitten: ‚Steigen Sie doch bitte aus, damit die Arbeit erleichtert werden kann.‘ Das wäre grundfalsch gewesen, denn man konnte nicht einen Schuldvorwurf erheben, dass die Person für Unruhe gesorgt hat“, schilderte er den Prozess.

Expertinnen widersprechen der Darstellung des DHB

Doch genau diese Darstellung wirft Fragen auf. Denn innerhalb der Kommission scheint es unterschiedliche Auffassungen zu den Gründen zu geben. So teilte Prof. Dr. Carmen Broggrefe auf SPORT1-Nachfrage mit: „Entgegen der Pressemitteilung des DHB gab es in meiner Wahrnehmung keine ‚persönlichen Differenzen‘ oder ‚zwischenmenschliche Konflikte‘, sondern es gab innerhalb der Kommission sachlichen Dissens in Fragen der Aufarbeitung. Darüber hinaus möchte ich mich zu diesem Thema nicht äußern.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Angesprochen auf diese Ausführungen reagierte Peiffer mit den Worten: „Frau Borggrefe war bei der entscheidenden Sitzung gar nicht mehr dabei. Sie war schon vorher ausgetreten, was ich sehr bedauere. Es war nicht zu ändern, aber auch ein erstes Abbröckeln.“ Weitere Details wolle er nicht nennen, sieht es aber als „ersten Schritt“ für das Ende der Kommission.

Wenn du hier klickst, siehst du Twitter-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Twitter dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Mit ihrer Ansicht ist Borggrefe aber nicht allein. Auch Angela Marquardt deutete auf ihrem Twitter-Kanal an, dass die Gründe für das Scheitern der Kommission woanders liegen. „Weder wir noch unsere Beteiligung tragen Verantwortung für das Scheitern. Ich bin es vor allem den mutigen Betroffenen schuldig, dies öffentlich klarzustellen“, schrieb sie.

Die genauen Gründe lässt allerdings auch sie offen. Die Schuld sieht sie dabei aber nicht im Verband. „Der DHB will und er wird weiter die Unterstützung von Betroffenen haben, wenn die richtigen Konsequenzen gezogen werden. Ein Anfang ist gemacht“, erläuterte sie unter ihrem Tweet.

Auf SPORT1-Nachfrage bestätigt sie, dass das Scheitern der Kommission nicht auf die Beteiligten zurückzuführen ist. Sie deutet hingegen an, dass es inhaltliche Differenzen gab, ohne weiter ins Detail zu gehen.

Somit bleibt die Ungewissheit aber erst einmal bestehen, was besonders die Betroffenen, die sich eine transparente Aufarbeitung wünschen, hart treffen dürfte.