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Toni Leistner: Kapitän von Queens Park Rangers mischt England auf

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Toni Leistner: Kapitän von Queens Park Rangers mischt England auf

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Toni Leistner: Big Friendly German

In seinem ersten Jahr in England wird Toni Leistner direkt zum Kapitän. Bei SPORT1 spricht er über diese Erfahrung, die Unterschiede zu Deutschland und Klopp.
Toni Leistner könnte nach Deutschlanmd zurückkehren
Toni Leistner könnte nach Deutschlanmd zurückkehren
© Getty Images
von Nadine Münch

Seit dem vergangenen Wochenende ist die Hauptrunde in der Championship beendet.

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Mit Daniel Farke steht ein Deutscher beim Meister Norwich City an der Seitenlinie, doch auch bei den Queens Park Rangers kommt eine der prägenden Figuren der vergangenen Saison aus Deutschland. Toni Leistner kam im Sommer von Union Berlin und erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle in London.

Daniel Farke
Norwich City v Rotherham United - Sky Bet Championship
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Bristol City v FC Twente - Pre Season Friendly
+12
Leitner und Co.: Diese Deutschen spielen in Englands 2. Liga

Nur elf Punkte steht QPR am Ende der Saison über dem Strich, der Klassenerhalt stand lange in der Schwebe. Doch für den Innenverteidiger hätte das erste Jahr in Englands zweiter Liga trotzdem kaum besser laufen können. "In England zu spielen war schon immer ein Traum von mir, ich denke, das liegt auch an meiner Spielweise", sagt Leistner im Gespräch mit SPORT1. "Der neue Trainer hat alles auf null gestellt. Steve McClaren wollte mich unbedingt. Das hat er mich spüren lassen indem er extra nach Berlin gekommen ist, um mich zu überzeugen."

Ex-Trainer McLaren macht ihn direkt zum Kapitän

Generell ist er voll des Lobes für den früheren Trainer des VfL Wolfsburg und der englischen Nationalmannschaft, der bis April an der Seitenlinie der Rangers stand. "Für mich war es auf jeden Fall eine Hilfe, ihn als ersten Trainer in England gehabt zu haben", betonte Leistner. "Auch wenn ich mal schlecht gespielt habe, hat er auf mich gebaut und das ist für einen neuen Spieler in einem neuen Land extrem wichtig."

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Dass er direkt auf Anhieb zum Kapitän ernannt wird, konnte allerdings auch der gebürtige Dresdner nicht erwarten und begründet dies mit einem Mix aus Glück und einer guten Vorbereitung. Beim 2:2 im Freundschaftsspiel gegen die TSG Hoffenheim gelang ihm sogar ein Treffer, auch beim 3:0-Sieg über seine Ex-Kollegen von Union Berlin stand er über die vollen 90 Minuten auf dem Platz und überzeugte.

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Eine gewisse Robustheit in seinem Spiel kommt ihm auf jeden Fall in der neuen Rolle in der Championship Liga zu Gute. Leistner beschreibt sich selbst als zweikampfstark, was auch die Statistik beweist. Ligaweit hat er in der abgelaufenen Saison die meisten Bälle im Strafraum geklärt. "Auf dem Platz bin ich alles andere als freundlich, aber außerhalb bin ich schon für den ein oder anderen Spaß zu haben und eher der freundliche Kandidat", betont er noch einmal seine Spielweise.

Leister schwärmt von Qualität der Championship

Diese Robustheit des Spiels ist es auch, die er als einen der größten Unterschiede zum Fußball in Deutschland und speziell in der 2. Bundesliga erachtet. Dazu kommen Faktoren wie die Schnelligkeit des Spiels sowie die Qualität der Spieler.

"Wir haben in der Liga einen Bojan Krkic, einen Peter Crouch. Das sind Spieler, von denen man nie gedacht hat, dass man einmal gegen die spielen kann", gerät der 1,90-Meter-Hüne schon fast ins Schwärmen. Dagegen erscheint der Kader der Queens Park Rangers schon beinah unscheinbar. Luke Freeman, Nakhi Wells oder Tomer Hemed lauten die Namen der größten Stars bei den "Super Hoops" - Spieler, die im Ausland kaum einer auf dem Schirm haben dürfte.

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Anders sieht es da schon bei Norwich City aus, bei denen neben Trainer Daniel Farke gleich sieben Deutsche unter Vertrag stehen. "Sie haben einen Trainer, der auf diese Spieler baut und die genießen das Vertrauen und die Spielidee ist optimal. Die Jungs sind hochverdient aufgestiegen", erklärt er das Erfolgsrezept der "Canaries", auf verhältnismäßig günstige Spieler aus Deutschland zu setzen.

Nächster "BFG" in England

Die Fans an der heimischen Loftus Road haben Leistner indes schnell als Liebling auserkoren, eine englische Sportzeitschrift nannte ihn prompt "Big Friendly German", in Anlehnung an Per Mertesacker und Sebastian Polter (ehemals QPR), die von den Fans auch als BFG betitelt wurden – allerdings in einer weniger familienfreundlichen Version.

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Generell verbindet ihn noch einiges mit seinen ehemaligen Kollegen von Union Berlin um Polter, den er als seinen besten Freund im Fußball-Geschäft bezeichnet. Im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga drückt Leistner einzig Union Berlin die Daumen. "Ich hoffe, dass der Verein hoch geht. Er hat es verdient, die Fans haben es verdient und auch die Spieler, die ich noch kenne, haben es auch verdient", betont der Innenverteidiger, der von 2014 bis 2018 selbst im Stadion an der Alten Försterei auflief.

Die Chancen seines Ex-Klubs, der momentan auf dem Relegationsplatz steht, schätzt Leistner indes gar nicht so schlecht ein: "Wenn ein Verein wie Paderborn oder Union in die Relegation geht, dann können die den Erstligisten auf jeden Fall schlagen. Beim HSV bin ich mir nicht so sicher, bei Union und Paderborn schon."

Leistner drückt Union, BVB und Liverpool die Daumen

Abgesehen von Union Berlin schlägt sein Herz im deutschen Fußball für Borussia Dortmund und International unter anderem für den Champions-League-Finalisten FC Liverpool. Beides eng verknüpft mit der Personalie Jürgen Klopp. "Ich glaube jeder Spieler würde gerne einmal unter Klopp spielen, der soll ja die Spieler absolut pushen", sagt Leistner, merkt aber auch lachend an: "Ich bin auch so realistisch zu sagen, dass es, glaube ich, nie dazu kommen wird."

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Auch wenn Klopp den Weg vom Zweitligaprofi zum Spitzentrainer vorgemacht hat, sich selbst sieht der 28-Jährige nach der Spielerkarriere nicht an der Seitenlinie. "Es ist zwar schön danach im Fußballgeschäft zu bleiben, aber als Trainer ist es ja doch schon so wie als Spieler, dass man nie richtig planen kann. Nach meiner Karriere will ich einen fixen Standpunkt haben, wo ich mit meiner Familie lebe", erklärt er.

Zumindest in den nächsten zwei Jahren hat Leistner diesen fixen Standpunkt, so lange läuft sein Vertrag bei den Londonern noch. Und wer weiß, vielleicht ist er bis dahin dann auch der einzige deutsche Kapitän in der Premier League.