Anstatt eines versöhnlichen Abschieds vom Profifußball erlebte Atlético-Legende Diego Godín ein unschönes Ende. Nicht etwa, weil er mit seinem Klub Vélez Sarsfield in seinem letzten Spiel 0:1 beim Club Atlético Huracán unterlag, sondern aufgrund von den Vorkommnissen nach der Partie. Denn die eigenen Fans lauerten einigen Spielern bei der Rückkehr ans Trainingsgelände auf und griffen sie an - sogar mit Waffengewalt.
Unrühmliches Ende von Godíns Karriere: Mitspieler angegriffen und mit Waffen bedroht
Unrühmliches Ende von Godíns Karriere
„Wir kamen an (am Stadion, Anm. d. Red.), um unsere Autos zu holen und nach Hause zu fahren. Als wir herauskamen, war es schon dunkel, als uns die Autos der ‚Barra Brava‘ (Hooligan-Gruppe, Anm. d. Red.) entgegenkamen. Es waren wahrscheinlich fünf oder sechs von ihnen“, erklärte Gianluca Prestianni im Gespräch mit ESPN und führte fort: „Sie schlugen mir zweimal ins Gesicht, während sie mich an der Jacke packten. Ich hatte zu viel Angst, und meine Mannschaftskameraden wollten nicht nach Hause gehen, falls sie verfolgt würden“, betonte der 17-Jährige.
Sein Mitspieler Leonardo Jara wurde sogar mit einer Waffe bedroht. „Sie wollten, dass ich aus meinem Auto aussteige und sagten, sie würden mir in die Beine schießen“, erklärte der Argentinier einem lokalen Radiosender.
Dennoch sollen die Akteure auf eine Anzeige bei der Polizei verzichten, wie lokale Medien berichten. Das Training setzt die gesamte Mannschaft dagegen allerdings aus, bis die Sicherheit gewährleistet ist.
Vélez bezieht Stellung
Vélez selbst bezog in einer Mitteilung zu den Vorfällen Stellung. Der Klub bedauere die Situation und „weist“ sie „entschieden zurück“. „Wir bei Vélez Sarsfield fördern die Werte des Sports, der Integrität und des Respekts gegenüber den Menschen unter allen Umständen. Jede Art von Gewalt muss verurteilt werden“, schrieb der argentinische Erstligist unter anderem.
Dem Vernehmen nach erlebte Godín, der mit Abstand die meisten Spiele seiner Karriere für Atlético Madrid bestritt (389), den Angriff selbst nicht mit.
In seiner letzten Spielzeit enttäuschte der Routinier aber mit seinem Team. Nur fünf Siege sprangen aus den 27 Ligapartien heraus. Letztendlich belegte der Hauptstadtklub den 25. von 28. Plätzen in der Primera División.