Es waren tief erschütternde Monate für den Fußball.
Sein Tod rüttelte den Fußball auf

Am 26. Juni 2003 schockierte der Tod von des Kameruners Nationalspielers Marc-Vivien Foé beim Confed Cup 2003 die Welt. Etwas mehr als sechs Monate später rief eine weitere Tragödie um einen Fußball-Nationalspieler die Risiken von Herzerkrankungen im Profisport auf beklemmende Weise ins Gedächtnis.
Der Ungar Miklos Feher starb am 25. Januar 2004, heute vor 21 Jahren, beim Ligaspiel seines portugiesischen Klubs Benfica Lissabon bei Vitória de Guimaraes. Der Schützling des damaligen Nationalcoachs Lothar Matthäus wurde nur 24 Jahre alt.
Miklos Feher: Todesursache war Herzinfarkt nach Vorerkrankung
Feher war in der 60. Minute von Benfica-Trainer José Antonio Camacho in die Partie eingewechselt worden und brach in der Nachspielzeit zusammen. Er kollabierte vor laufender TV-Kamera, kurz nachdem er eine Gelbe Karte wegen Spielverzögerung erhalten hatte.
Trotz Wiederbelebungsversuchen überlebte Feher die Nacht nicht, er starb im Krankenhaus, in das er gebracht wurde.
„Das ist ein Schicksalsschlag für uns alle. Da tritt alles andere in den Hintergrund“, kommentierte der geschockte Nationalcoach Matthäus die Tragödie.

Regen machte Defibrillator nutzlos
Ein Problem bei der Reanimation: Ein Defibrillator war im Stadion zwar vorhanden, nach Angaben der Ärzte wegen des starken Regenfalls jedoch nutzlos.
Todesursache war ein Herzinfarkt, wie Foé soll Feher laut übereinstimmenden Medienberichten eine hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) gehabt haben, eine erblich bedingte Vorerkrankung des Herzmuskels. Die Rede war zudem auch davon, dass ein verschleppter Infekt zu Fehers Herzproblemen beigetragen haben könnte - ein weiteres, von Sportlern oft unterschätztes Risiko.
Die Tragödie um Feher sensibilisierte Fußballvereine für die Notwendigkeit engmaschiger Herzuntersuchungen. Noch 40 Tage vor seinem Tod soll es beim letzten Check keine Auffälligkeiten gegeben haben.
Feher hinterließ seine Verlobte, die er im selben Jahr hatte heiraten wollen. Er wurde in seiner Heimatstadt Györ in Westungarn beigesetzt.
Zu Fehers Ehren steht eine Büste im Estádio da Luz in Lissabon, Benfica vergibt seine Rückennummer 29 nicht mehr.