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Der Sohn einer Torwart-Ikone glänzt: "Wird ein neuer Star geboren?"

Buffons Sohn glänzt für Tschechien

Louis Buffon geht für die U19 von Tschechien auf Torejagd und schlägt damit einen gänzlich anderen Weg ein als sein Vater Gianluigi.
Louis Buffon zeigt sich in der U19 von Tschechien treffsicher
Louis Buffon zeigt sich in der U19 von Tschechien treffsicher
© IMAGO/Domenic Aquilina
Louis Buffon geht für die U19 von Tschechien auf Torejagd und schlägt damit einen gänzlich anderen Weg ein als sein Vater Gianluigi.

„Wird im tschechischen Fußball ein neuer Star geboren?“ Diese Frage stellte das tschechische Portal TN unlängst nach einer erneuten Glanzleistung von U19-Nationalspieler Louis Buffon.

Buffon und Tschechien? Eine Kombination, die im ersten Augenblick einige Fragen aufwirft, denn der 17-Jährige ist weder Keeper noch spielt er für Italien.

Der Sohn der italienischen Torwart-Legende Gianluigi Buffon und des tschechischen Ex-Models Alena Seredova geht seinen ganz eigenen Weg - und zwar mit Erfolg.

Sechs Tore in zwei Spielen! Buffon trumpft für Tschechien auf

Im März debütierte Buffon für die U17 des Heimatlandes seiner Mutter und rückte schon im Dezember zur U19 auf. Dort gelang ihm in der vergangenen Länderspielpause ein besonderes Kunststück.

Innerhalb von sieben Tagen erzielte Buffon sechs Tore für Tschechien. Nach einem Hattrick beim 6:1-Sieg gegen Aserbaidschan wiederholte der Youngster diese Glanzleistung auch beim 4:0 gegen Nordirland. Dazwischen lag lediglich ein Kurzeinsatz gegen Malta (2:2), bei dem Buffon nur 13 Minuten zum Einsatz kam.

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Mit seinen Leistungen ist der gebürtige Italiener maßgeblich daran beteiligt, dass Tschechien zum Auftakt der U19-EM-Qualifikation an der Spitze der Gruppe 13 steht und selbst der Patzer gegen Malta nicht so ins Gewicht fällt.

Entscheidung gegen Italien? „Für meine Entwicklung das Beste“

Aber warum spielt er eigentlich nicht für den Nachwuchs Italiens? „Ich habe mit meiner Familie gesprochen und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es für meine Fußballkarriere und meine Entwicklung das Beste ist, für Tschechien zu spielen“, hatte Buffon in einem Interview mit dem tschechischen Fußballverband (FACR) die Wahl seiner Zukunft erklärt.

Da der Youngster sowohl den italienischen als auch den tschechischen Pass besitzt, könnte der Linksaußen für beide Nationen auflaufen. „Meine Mutter hat sich natürlich sehr gefreut, aber auch mein Vater war aufgeregt, weil es meine erste Nominierung für die Nationalmannschaft war. Er hat mir auch dazu geraten, weil ich mich dort als Spieler am besten weiterentwickeln kann“, sagte Buffon vor seinem U17-Debüt.

Bisher scheint sich die Wahl der Nationalmannschaft als goldrichtig zu erweisen. Dennoch dürfte Buffon Senior die Leistungen seines Sohnes als Teamkoordinator der italienischen A-Nationalmannschaft auch unabhängig von den familiären Verhältnissen genau beobachtet haben.

Denn bis er seinen 21. Geburtstag gefeiert hat, kann ein Spieler noch relativ leicht die Nationalmannschaft wechseln. Dafür darf er unter anderem maximal drei A-Länderspiele für seinen „alten“ Verband absolviert haben und nicht bei einer EM oder WM zum Einsatz gekommen sein.

Erst einmal liegt der Fokus von Buffon Junior jedoch nicht auf der Squadra Azzurra, auch wenn er im März noch offenbarte: „Ich spreche nicht wirklich gut Tschechisch, aber als ich erfuhr, dass ich hierher kommen kann, habe ich angefangen zu lernen. Ich verbringe täglich etwa zehn Minuten auf Duolingo (Sprachenlern-App, Anm. d. Red.).“

Buffon im Rampenlicht: „Menschen können grausam sein“

Dass die Entscheidung für Tschechien nicht nur wohlwollend aufgenommen wurde, ließ Buffons Mutter im Interview mit TN durchblicken.

„Ich wünsche mir, dass er sich nicht von den dummen Kommentaren beeinflussen lässt, die ich unter jedem Artikel lese. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, aber in seinem Alter … Menschen können grausam sein. Ich meine damit weniger die Tschechen, sondern vor allem die Italiener“, sagte Seredova und vermutete: „Wahrscheinlich schreiben sie so, weil er die tschechische Nationalmannschaft gewählt hat.“

In Italien rückte Buffon zuletzt mehr ins Rampenlicht. Anfang Oktober debütierte der Flügelspieler in der Serie A. Beim Auswärtsspiel seines Klubs SC Pisa beim FC Bologna wurde Buffon in der 77. Minute eingewechselt. Zuvor war er bereits im italienischen Pokal gegen den FC Turin zum Einsatz gekommen und debütierte im Vorjahr in der Serie B.

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Zwar reichte es bei Pisas Profis bisher nur zu Kurzeinsätzen, doch in der U19 des Vereins gehört Buffon zum Stammpersonal und erzielte in zwei Partien einen Treffer.

Mit einem Blick auf Pisas Trainerhistorie schließt sich übrigens der Kreis zu seinem Vater, wie die Gazzetta dello Sport herausstellte: „Er schoss Bälle auf Gigi, der sich am Strand von Marina di Massa in den Sand warf, und am Ende wurde er tatsächlich Stürmer: Pippo Inzaghi und Alberto Gilardino, Papas Weltmeisterkollegen, gaben ihm sein Debüt bei Pisa – der eine in der Serie B, der andere in der Serie A.“