Marc-André ter Stegen hat sich mit der Verkündung seiner Verletzungspause offenbar den Unmut seines Vereins zugezogen. Der deutsche Nationaltorhüter hatte angekündigt, nach einer Rücken-Operation drei Monate lang auszufallen - was für den FC Barcelona ein Problem darstellen könnte.
Bizarres Barca-Szenario um ter Stegen
Bizarres Barca-Szenario um ter Stegen
Denn für Barca wäre eine längere Verletzungspause des Kapitäns, so bizarr das klingen mag, womöglich sogar besser. Grund: Bei einer langwierigen Verletzung kann ein Verein in Spanien 80 Prozent des Gehalts des ausgefallenen Spielers nutzen, um andere Spieler zu registrieren.
Eine solche langwierige Verletzung beginnt allerdings erst bei vier Monaten, wie die spanische Zeitung Sport unter Verweis auf Artikel 77 der Budgetregeln von LaLiga berichtete.
Sorgt ter Stegen für García-Registrierung?
Nach ter Stegens Vorstoß, der nicht gut angekommen sein soll, verkündete Barca den Ausfall seines ohnehin weitgehend aussortierten Torhüters daher, ohne einen zeitlichen Rahmen zu definieren.
Von der Absenz eines Spielers hatte der Klub schon im vergangenen Sommer profitiert. Damals hatte die Verletzung von Andreas Christensen die Registrierung von Dani Olmo ermöglicht.
Gerade bei Großverdiener ter Stegen wären 80 Prozent des Gehalts eine signifikante Nummer. Die Registrierung neuer Spieler stellt beim finanziell angeschlagenen Barcelona bekanntlich seit geraumer Zeit eine echte Herausforderung dar.
Aktuell noch nicht eingeschrieben ist zum Beispiel der jüngst verpflichtete Torhüter Joan García, der ter Stegen beerben soll. Sorgt der Deutsche unfreiwillig selbst für den entscheidenden Schritt bei seiner Degradierung?
Ter Stegen deutlich länger weg?
Neben der Sport schreibt auch die Marca über die Thematik - die Zeitungen betonen dabei, auch unter Berufung auf medizinische Experten, dass ter Stegen lediglich im Idealfall schon in drei Monaten wieder zurück sein könnte. Auch ein Zeitraum von vier bis sechs Monaten wird daher als durchaus realistisch angesehen.
Jordi Ardèvol, von 1990 bis 2006 in der medizinischen Abteilung von ter Stegens FC Barcelona und drei Jahre deren Chef, rechnet mit einer „etwas komplexeren“ Genesungsphase. Der Mediziner verwies bei Radio Catalunya darauf, dass eine Rücken-OP für Torhüter komplizierter sei als für Feldspieler.
Ardèvol gehört der medizinischen Kommission der spanischen Liga an, die nach der OP eine Ausfallprognose abgibt. Und damit darüber entscheidet, welche Auswirkungen der Ausfall auf Barcas Kaderliste hat.