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Merseyside-Derby: FC Everton trifft auf taumelnden FC Liverpool

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Merseyside-Derby: FC Everton trifft auf taumelnden FC Liverpool

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Das größte Derby der Geschichte

Wenn am Samstag der FC Everton Stadtrivale FC Liverpool empfängt, sind die Voraussetzungen gänzlich anders als zuletzt. Die Erwartungen an beide Teams sind riesig.
Der FC Liverpool kam gegen Aston Villa mit 2:7 unter die Räder. Trainer Jürgen Klopp sprach nach dem Spiel Klartext.
von Patrick Hauser

Besser hätten die englischen Spielplanmacher die Partie nicht terminieren können.

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Auf den Tag genau zehn Jahre nach dem letzten Sieg des FC Everton gegen Stadtrivale FC Liverpool am 17. Oktober 2010 (2:0) kommt es am Samstag erneut zum Merseyside-Derby (Premier League, 5. Spieltag: FC Everton - FC Liverpool am 17. Oktober ab 13.30 Uhr im LIVETICKER).

Die Vorzeichen sind allerdings komplett andere als in den vergangenen Jahren, das Spitzenspiel im Herbst 2020 dürfte das größte Stadtderby Liverpools in der Geschichte der Premier League sein. In den 1980er Jahren kämpften zwar beide Klubs um die Meisterschaft und etablierten das Duell als "DAS" Derby schlechthin in England, die Premier League selbst startete allerdings erst 1992.

Während die "Toffees" in dieser Saison nach vier Spieltagen verlustpunktfrei die Tabelle anführen, mussten Jürgen Klopps Reds am vergangenen Spieltag einen heftigen Rückschlag hinnehmen: 2:7 hieß es am Ende gegen Aston Villa. Eine Niederlage, die nachhallt.

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Der Druck, die Klatsche wieder wettzumachen und auf den Erfolgskurs zurückzukehren, ist also groß für den Titelverteidiger. Um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen, schickte Klopp seinen überall auf der Welt verteilten Spielern in der Länderspielpause einen langen Text, um seine Gedanken und Gefühle loszuwerden und die Pleite aufzuarbeiten. (SERVICE: Tabelle der Premier League)

FC Everton hat große Ziele

Gegner Everton strotzt dagegen nur so vor Selbstvertrauen, mit einem weiteren Sieg im heimischen Goodison Park soll der ambitionierte Plan des Klubs untermauert werden.

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"Ich bin mir sicher, dass meine Mannschaft das Potenzial hat, um unter die vier ersten Plätze zu gelangen", erklärte Trainer Carlo Ancelotti schon vor dem Saisonstart. Dafür haben die "Toffees" aufgerüstet, knapp 75 Millionen Euro gab der Klub in der abgelaufenen Transferperiode aus.

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Neben den Mittelfeldstrategen Allan (SSC Neapel) und Abdoulaye Doucouré (Watford) schlug vor allem der ablösefrei von Real Madrid gekommene James Rodriguez mit drei Toren in vier Spielen ein.

Mehrheits-Eigner Farhad Moshiri hat mit Everton viel vor, am Hafen soll ein hochmodernes Stadion für 55.000 Fans gebaut werden, um auch langfristig um die Champions-League-Plätze mitzuspielen.

Klopp attestierte dem Stadtrivalen in der BBC, im Sommer "perfect business" gemacht zu haben. "Als ich hörte, dass er (Ancelotti, Anm. d. Red.) in Everton unterschreibt, dachte ich: 'Oha, da kommt der nächste starke Konkurrent.'"

Dabei hatte Ancelottis Debütsaison noch mit einem enttäuschenden zwölften Platz geendet, 50 Punkte hinter Meister FC Liverpool. (SERVICE: Spielplan der Premier League)

Ancelotti mit starker Bilanz gegen Klopp

Doch im Herbst 2020 haben sich die Vorzeichen geändert. "Sie wissen jetzt besser, was Carlo von ihnen verlangt. Das macht sie zu einem ziemlich starken Team", meinte Klopp. Im Sommer trichterte der 61-Jährige dem Team seine taktische Marschrichtung ein, sieben Siege in sieben Pflichtspielen dieser Saison sprechen für sich.

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Der Faktor Ancelotti beflügelt Team und Fans, der erfahrene Italiener hat international große Erfolge gefeiert und weiß ein Team zu führen.

Zudem hat er speziell gegen Klopp häufig für Paukenschläge gesorgt, in der Champions League hatte er mit seinem Ex-Klub Neapel gegen Liverpool oft Grund zum Feiern. Die Bilanz beider Trainer ist mit je drei Siegen und zwei Unentschieden ausgeglichen, im Merseyside-Derby der vergangenen Saison holte Ancelotti ein respektables 0:0.

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Das Ergebnis gelang jedoch nur wegen eines strikten Defensivkonzepts, spielerisch gelang den Blues kaum etwas. Dank der starken Neuzugänge und Toptorjäger Dominic Calvert-Levin (neun Tore in sechs Spielen) hat Ancelotti nun auch personell die Möglichkeiten, Liverpools (ohne den verletzten Torwart Alisson) löchriger Defensive weh zu tun.

Coronavirus trifft Liverpool hart

"Es gibt wohl niemanden, dem dieses Spiel egal ist", betont Klopp vor dem erneuten Aufeinandertreffen nun.

Normalerweise würden die Liverpool-Fans wie in jedem Jahr zu Fuß die nur 1,4 Kilometer von der Anfield Road durch den Stanley Park zum Stadion Evertons laufen und sich in Derbystimmung bringen.

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Doch in diesem Jahr ist alles anders, die fußballverrückte Stadt wurde schwer von der Corona-Pandemie getroffen. Die Regierung traf harte Maßnahmen: Wenn die Begegnung am Samstag zur Mittagszeit angepfiffen wird, werden sowohl die Pubs und Bars als auch die Wettbüros geschlossen haben. Private Feiern sind ebenso verboten wie Menschenansammlungen, das Spiel darf lediglich im heimischen Wohnzimmer verfolgt werden.

FC Liverpool will weitere Pleite verhindern

Dennoch wiesen die Behörden immer wieder auf die Wichtigkeit des Sports für die Gesellschaft hin, um die Beschränkungen und den Stress der Corona-Wirrungen zumindest zeitweise vergessen zu können.

All dies macht das Spiel zwar speziell, aber keinesfalls weniger wichtig. Die Perspektive der Fans wird ungewohnt sein, womöglich auch das Ergebnis. Gewinnt Everton, würde die Vormachtstellung Liverpools in der Stadt gewaltig bröckeln und Ancelottis Team noch größeres Selbstbewusstsein verschaffen. Bei den ohnehin angezählten Reds würde eine weitere Pleite dagegen die Alarmglocken läuten lassen.

Erstmals seit Gründung der Premier League erhält die Partie aufgrund der riesigen Erwartungen beider Fanlager eine eminent wichtige Bedeutung. Das größte Derby der Geschichte am River Mersey steht an.