Zum ersten Mal unter Thomas Tuchel durchlebt der FC Chelsea derzeit eine schwierige Phase.
Tuchels Chelsea in der Kritik
Anfang Dezember thronten die Blues noch auf Platz eins der Premier League - jetzt ist der Klub von der Stamford Bridge auf Platz drei abgerutscht. Vier Punkte beträgt der Abstand auf den aktuellen Spitzenreiter Manchester City.
Der Grund: In den vergangenen sieben Pflichtspielen gewann Chelsea nur dreimal - zu wenig für die Ansprüche des amtierenden Champions-League-Siegers.
Ein schwaches 1:1 gegen einen dezimierten FC Everton am Donnerstag brachte das Fass bei den Fans schließlich zum Überlaufen: Es folgten Pfiffe einzelner Zuschauer.
Tuchel fordert Unterstützung der Chelsea-Fans
„Ich weigere mich, es persönlich zu nehmen. Solche Dinge passieren, und ich kann nur jedem sagen, dass wir die Unterstützung brauchen“, meinte Tuchel zu den Reaktionen der Fans.
Der 48-Jährige erkennt die Situation seiner Mannschaft noch nicht als dramatisch an und zeigte sich überzeugt, dass sein Team wieder in die Spur kommt.
Dabei beschäftigt den FC Chelsea derzeit ein spezielles Problem. Obwohl die Londoner weiterhin gute Leistungen auf dem Rasen abliefern, bleiben die regelmäßigen Siege aus.
„Wir sind enttäuscht, denn wir befinden uns genau in der Situation, in der man nicht sein möchte“, offenbarte Tuchel. Der deutsche Trainer würde lieber schlechtere Leistungen in Kauf nehmen, wenn dafür die Resultate stimmen würden, führte er aus.
Chelsea nutzt Überlegenheit nicht
Auch gegen Everton wurde deutlich, dass es Chelsea derzeit nicht schafft, seine Überlegenheit in Erfolge umzumünzen: 80 Prozent Ballbesitz und 23 Torschüsse reichten nur zu einem Remis. In diesem Zusammenhang erscheint die Frustration der Fans verständlich.
Nun hat Chelsea neben seiner mangelnden Effizienz vor dem wichtigen Auswärtsspiel am Sonntag gegen Wolverhampton (Premier League: Wolverhampton Wanderers - FC Chelsea, ab 15 Uhr im LIVETICKER) noch mit einer ganzen Reihe von Corona-Fällen zu kämpfen.
Unter anderem mussten bereits Timo Werner, Romelu Lukaku und Callum Hudson-Odoi in die Isolation. Als Ersatz stürmte zuletzt der Ex-Dortmunder Christian Pulisic vor Mason Mount und Hakim Ziyech.
Als Ausrede sollte das allerdings nicht zählen, auch wenn sich Tuchel zuletzt Sorgen über zu viele fehlende Spieler machte: Im Vergleich zu anderen englischen Klubs ist Chelsea bei weitem nicht am schlimmsten betroffen. Bei Everton fehlten etwa gleich acht Profis.
Wie der Telegraph berichtete, hatte Chelsea dennoch beantragt, die Sonntagspartie in Wolverhampton zu verlegen. Der Antrag sei allerdings abgelehnt worden.
Chelsea-Abwehr ist nicht mehr unüberwindbar
Über die Probleme im Angriff hinaus hapert es akut auch in der Defensive der Blues. Zu Saisonbeginn galt Tuchels Abwehr noch als weitgehend unbezwingbar. Allerdings kassierte Chelsea allein im bisherigen Dezember in fünf Partien zehn Gegentore.
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In der vergangenen Spielzeit war es aufgrund der wenigen Gegentore oftmals unerheblich, wenn es im Angriff nicht perfekt lief. Nun muss die schwächelnde Offensive allerdings jede Chance nutzen, da auch Torhüter Edouard Mendy häufiger hinter sich greifen muss.
Ungeachtet der immer prekärer werdenden Corona-Lage in der Premier League muss nun für Chelsea gegen Wolverhampton unbedingt ein Sieg her. Ansonsten könnte das Umfeld des Klubs noch unruhiger werden - und der Druck auf Tuchel und seine Mannschaft zunehmen.