Der Meisterkampf in England ist wieder völlig offen.
Nervt sich Klopp zum Titel?
Nach Liverpools 2:0-Erfolg beim FC Arsenal liegen die Reds nur noch einen Punkt hinter Spitzenreiter Manchester City. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
Klopp will „so nervig wie möglich bleiben“
Neun Spieltage vor Schluss ist so das Meisterrennen wieder völlig offen - und das, obwohl Liverpool am 22. Spieltag schon elf Punkte hinter City gelegen hatte.
Die Reds starteten seitdem aber eine Siegesserie, das Team von Pep Guardiola patzte immer häufiger, was nicht zuletzt Zweifel am Spanier weckt. (BERICHT: Verliert Guardiola die Nerven?)
„Unser Ziel ist es, so nervig wie möglich zu bleiben“, erklärte Cheftrainer Jürgen Klopp nach dem wichtigen Sieg beim FC Arsenal.
Liverpool aktuell besser in Form als Manchester City
Die Reds haben mittlerweile neun Siege in Folge eingefahren und besiegten mit Arsenal ein weiteres Top-Team.
City dagegen kommt nur auf vier Erfolge aus den vergangenen sieben Spielen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Auch deshalb setzen einige Experten in England schon auf das Klopp-Team als Meister. „Ich glaube, jeder, der mit dem FC Liverpool verbunden ist, glaubt, dass sie den Titel gewinnen werden“, meinte Liverpool-Legende Jamie Carragher bei Sky Sports.
Er selbst habe die ganze Saison fest damit gerechnet, dass Manchester City den Titel gewinnen werde – jetzt aber sähe er das zum ersten Mal anders: „Das Momentum liegt für mich jetzt klar auf der Seite von Liverpool. Sie können schon beim nächsten Spiel an die Tabellenspitze klettern.“
Manchester City sei zwar weiterhin auch in guter Form, sie würden im Moment aber eher Punkte liegen lassen - und genau das befeuert den Titel-Glauben in Liverpool.
„Man kann es an den Reaktionen der Fans und auch an der Reaktion der Spieler sehen, dass sie dran glauben. Ihr wisst alle, was in den nächsten Wochen in Anfield los sein wird. Jeder Reds-Fan da draußen glaubt an die Meisterschaft“, erklärt Carragher nach Liverpools Auswärtssieg beim FC Arsenal.
Wird neues Selbstverständnis Liverpool zum Verhängnis?
Doch gerade dieses neu gewonnen Selbstverständnis könnte den Reds auch zum Verhängnis werden.
Das glaubt zumindest Arsenal-Legende Paul Merson. Liverpools großer Jubel nach dem Sieg gegen seinen Ex-Klub schmeckte ihm gar nicht.
„Jeder feiert hier heute, als wenn sie schon etwas gewonnen hätten. Klar: Es war ein sehr wichtiges Spiel gegen einen starken Gegner, da kann man schon einmal feiern, aber man muss sich auch im Klaren sein, dass sie weiter hinter einem der besten Vereine der Welt in der Tabelle liegen“, kritisierte Merson bei Sky Sports.
ManCity würde noch immer einen Punkt vor Liverpool liegen und hätte auch noch das direkte Duell mit den Reds im heimischen Stadion. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
City sei weiterhin Favorit im Meisterrennen und könne jederzeit einen Zahn zulegen: „Wir sprechen hier immer noch über ein Team von Manchester City, das schon mehrmals in den letzten drei bis vier Jahren eine Siegesserie von um die 14 Spielen hatte.“
Auch in dieser Saison gewannen die Skyblues zwischenzeitlich zwölf Spiele in Folge, bevor die kleine Delle in den letzten Wochen folgte. „Ich wäre aktuell lieber in der Position von City“, machte Merson deutlich.
Souness würde Geld auf Liverpool setzen
Sein Kollege Graeme Souness widersprach Merson dagegen. Er sieht ebenfalls den FC Liverpool in der besseren Position. „Ich wette nicht, aber wenn ich Geld setzen müsste, würde ich aktuell auf Liverpool setze“, erklärte der ehemalige Spieler der Reds bei Sky.
„Ich finde, dass das Momentum gerade ganz klar auf ihrer Seite ist. Sie sind eine Mannschaft, die nicht immer ihre beste Leistung bringen muss, um zu gewinnen, weil sie einfach so viel individuelle Klasse haben“, ergänzte Souness.
Eines ist klar: Das Meister-Rennen ist wieder spannend und elektrisiert England. Das direkte Duell am 10. April könnte für eine Vorentscheidung sorgen.
Klopp zeigt sich für den Rest der Saison sehr optimistisch: „Wir müssen alle unsere Spiele gewinnen, das wissen wir, aber wir glauben an uns und versuchen Großes zu schaffen.“