19. Dezember 2021 im St. James‘ Park, ganz im Norden Englands. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Das Imperium schlägt zurück
Newcastle United hat soeben verloren, 0:4 gegen Manchester City. Die Spieler schleichen mit hängenden Köpfen über den Platz, wirken ratlos nach der nächsten Pleite, der dritten in Folge.
Die damalige Realität: Platz 19 in der Tabelle, drei Punkte bis zum rettenden Ufer. Ein Abstieg aus der Premier League? Nicht gerade unwahrscheinlich.
Newcastle-Fans mit Galgenhumor
„Wir steigen ab mit einer Milliarde auf dem Konto“, sangen denn auch die Fans mit einer schier unerschütterlichen Konsequenz - einige würden auch von Sarkasmus sprechen.
Worin die Anhänger der Magpies dennoch falsch lagen: in der Annahme, es wäre bloß eine Zahl mit neun Nullen, auf die der Verein seit jüngster Zeit zurückgreifen kann. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Stattdessen ist es wohl deutlich mehr. 400 Milliarden Euro - so lauten die Schätzungen über die Finanzkraft jenes saudi-arabischen Konsortiums, das Newcastle im Oktober übernommen hatte.
Ein Imperium quasi, mit noch nicht absehbaren monetären Möglichkeiten, mochte man glauben.
Doch alles kam anders.
In der Folge gelang dem Team aus dem Norden Englands bloß noch ein Sieg aus elf Spielen, inklusive fünf Niederlagen – das 0:4 gegen ManCity im Dezember war der Höhepunkt des Abgesangs, über den so mancher Fan - und mitunter auch der eigene - hämisch zu schmunzeln wusste.
Ein milliardenschwerer Verein - vielleicht der reichste der ganzen Welt - in Englands zweiter Liga?
Newcastle drittbestes Rückrunden-Team
Was sich vergangenes Jahr noch als durchaus plausibles Szenario dargestellt hat, ist inzwischen weit von der Realität entfernt. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
Der Grund: Newcastle feierte seit jenem 0:4 gegen die Citizens zehn Siege in 16 Liga-Spielen, mit jüngst vier Erfolgen in Serie. Das Ergebnis: Platz neun in der Tabelle.
Noch besser sieht es beim Blick auf die Rückrunde aus: Zählten nur diese, wäre Newcastle als Dritter hinter ManCity und Liverpool mitten drin im Kampf um die Champions League, vielleicht sogar die Meisterschaft.
Kann der ganz große Wurf in diesem Jahr aber nicht mehr gelingen, ist Newcastle zumindest noch in der Lage, den Titel an den Besten zu vergeben.
Newcastle investiert kräftig
Die Magpies empfangen kommende Woche die Reds, acht Tage darauf steht das Gastspiel bei den Citizens an - wer würde da nicht von Meistermacher sprechen?
Um künftig selbst die Finger an den Pokal zu bekommen, wurde bereits im Winter kräftig investiert. 102,1 Millionen flossen aus den saudi-arabischen Konten durch ganz Europa, im Gegenzug fanden vier Spieler den Weg nach Newcastle.
Bruno Guimaraes (Olympique Lyon, 42,1 Millionen Euro), Chris Wood (FC Burnley, 30 Millionen Euro), Kieran Trippier (Atlético Madrid, 15 Millionen Euro) und Dan Burn (Brighton & Hove Albion, 15 Millionen Euro) sind die Namen jener Neuzugänge, die sich seit Januar übergangslos eingereiht haben im zurückschlagenden Imperium.
Und die den St. James‘ Park regelmäßig zum Beben bringen.
Die letzte Liga-Niederlage dort: am 19. Dezember. Der Gegner: Manchester City.