„Dieser Moment in der Toilette ist für immer“: Antonio Rüdiger hat auf seine bewegte Zeit beim FC Chelsea zurückgeblickt - und dabei unter anderem von einem ganz besonderen Moment nach dem Sieg in der Champions League erzählt.
Chelsea: Warum sich Antonio Rüdiger mit Kanté und Co. in der Toilette einsperrte
Warum sich Rüdiger im Klo einsperrte
Der deutsche Nationalspieler wird die Blues am Ende der Saison verlassen, nach fünf intensiven Jahren geht er ablösefrei. Der mit Abstand größte Triumph im Trikot der Londoner: Der Gewinn der Königsklasse vor rund einem Jahr. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
Schon auf dem Platz sei er „wie verrückt“ rumgelaufen, berichtete Rüdiger in seinem Rückblick bei The Players Tribune. „Wir haben um unser Leben gekämpft und am Ende waren wir Champions.“
Noch intensiver blieb Rüdiger die Zeit nach dem Abpfiff in Erinnerung. „Als wir zurück in die Umkleide gekommen sind, hatten die Jungs ihre Champagner-Feier. Daher sind ein paar von uns, die gläubige Muslime sind, in die Toilette gegangen, um unseren Frieden zu haben.“
„Wir lachten wie kleine Kinder“
Zusammen mit N‘Golo Kanté, Hakim Ziyech und Kurt Zouma habe er sich dort eingeschlossen. „Wir haben unsere Medaillen angeschaut, dann einander - und die Köpfe geschüttelt. Ich werde das nie vergessen ... NG (Kanté) hatte das breiteste Grinsen im Gesicht. ‚Wow‘, sagt er: ‚Wir haben es wirklich geschafft.‘ Und er hat angefangen zu lachen, wie nur er lacht.“
Wenn Kanté lache, könne man nicht anders, als „pure Freude empfinden. Wir vier lachten wie kleine Kinder. Dieser Moment in der Toilette, für mich bleibt er für immer.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Großen Anteil am Finalsieg gegen Manchester City hatte im vergangenen Jahr auch Thomas Tuchel, der den glücklosen Frank Lampard erst rund ein halbes Jahr vor dem großen Triumph ersetzt hatte.
Wie Tuchel Rüdiger für sich gewann
Rüdiger war zu diesem Zeitpunkt Ersatzspieler. Eine Degradierung, die ihm im Verein nie jemand wirklich erklärt habe. „Als Tuchel als Trainer gekommen ist und mir eine Chance gegeben hat, war es ein neues Leben für mich. Tatsächlich hat er sofort etwas getan, wovon in meinen Augen viele Trainer lernen könnten.“
Tuchels erste Amtshandlung habe nichts mit Taktik zu tun gehabt: „Er kam einfach zu mir und hat gesagt: ‚Toni, erzähl mir von dir.‘“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Der neue Coach habe wissen wollen, wo „mein Hunger und meine Aggression herkommen. Ich habe ihm davon erzählt, wie ich in Berlin-Neukölln aufgewachsen bin und dass ich so hart auf den Betonplätzen gespielt habe, dass mich die älteren Kinder ‚Rambo‘ nannten.“
Dass Tuchel an ihm als Person interessiert gewesen sei, „war groß.“ Als er seine Chance bekam, sei die Motivation höher denn je gewesen: „Für mich, nach all dem, was ich durchgemacht habe, war die Champions League die Ananas auf dem Kuchen.“