Mit einem rührenden Instagram-Post hat sich Theo Walcott von der Fußballwelt verabschiedet. Das einstige Supertalent, das viele Erwartungen weckte, aber nie ganz erfüllen konnte, beendete seine beeindruckende Karriere mit sofortiger Wirkung. Der 34-Jährige, der seit 2021 wieder für seinen Jugendklub Southampton spielte, hängt seine Fußballschuhe nach 17 Jahren Profi-Fußball an den Nagel.
Ein Juwel, das wider Erwarten nie zum Weltstar wurde: Emotionale Walcott-Botschaft zum Abschied
Wider Erwarten nie ein Weltstar
Der englische Offensivspieler blickt wehmütig zurück: „Vom Spielen im Park mit Freunden bis hin zu Auftritten in einigen der größten Stadien der Welt vor riesigen Menschenmengen: Die Unterstützung, die mir in dieser Zeit gezeigt wurde, war in jeder erdenklichen Weise unglaublich und ich bin zutiefst dankbar“, so Walcott.
Walcotts Weg zum Teenie-Liebling des englischen Fußballs begann in der berühmten Nachwuchsakademie von Southampton, wo er bereits in jungen Jahren auf sich aufmerksam machte. Mit 16 Jahren wechselte er zum FC Arsenal, wo er in zwölf Jahren über 100 Tore erzielte und die FA-Cup-Trophäe gewann - „ein Kindheitstraum“, wie er nun auf Instagram betont.
Als 17-Jähriger mit England zur WM 2006
Für England reiste der Offensiv-Star 2006 als 17-Jähriger zur Weltmeisterschaft in Deutschland, spielte insgesamt 47-mal für die „Three Lions“ und schoss dabei acht Tore. Walcott debütierte mit 17 Jahren und 75 Tagen als jüngster Spieler der englischen Nationalmannschaftsgeschichte - ein Rekord, den er bis heute hält - und erzielte ebenfalls als jüngster Akteur einen Hattrick für sein Heimatland.
„Das werde ich nie vergessen“, erklärte Walcott, der die Berufung für die WM 2006, als er ohne Einsatz blieb, aber im Nachhinein als Fehler ansieht.
„Man hätte mich wahrscheinlich schützen können“, erklärte Walcott zuletzt im Gespräch mit Ex-Nationalspieler Gary Neville bei The Overlap von SkyBet. Der damalige Nationaltrainer Sven Göran-Eriksson sei zum Training gekommen, habe ihn beobachtet: „Ich dachte, es geht um die Zukunft. Doch dann passierte es plötzlich (die Nominierung, Anm. d. Red.), und mein ganzes Leben änderte sich.“
Denn „es gab eine Menge negativer Reaktionen. Das ist das Einzige, was ich ändern würde, weil es alles beeinflusst hat. Alles explodierte. Meine Frau (Melanie Slade, Anm. d. Red.) war an der Universität und wir wurden von Paparazzi verfolgt, wir waren Kinder und wurden nicht beschützt.“
Walcott betont: „Wir wussten nicht, was wir tun sollten. Ich war so deplatziert. Die Leute verfolgten Mel und verursachten Unfälle mit Autos, nur um ein Foto zu machen.“
Erwartungen an Walcott zu hoch?
Es bleibt ein Hauch von Melancholie. Das Supertalent, um das Arsène Wenger das Arsenal nach Thierry Henry aufbauen wollte, konnte die hohen Erwartungen an seine Person nicht immer erfüllen. Trotz vieler beeindruckender Momente in der Champions League und Premier League blieb der große internationale Durchbruch von Walcott aus.
„Die Erwartungen an Theo Walcott waren immer unrealistisch - er hatte eine außergewöhnliche Karriere“, kommentierte allerdings der englische Telegraph. Und auch der Guardian befand: „Walcott hatte eine erfolgreiche Karriere, obwohl er mit unmöglichen Standards kämpfte.“
Nach der Zeit bei Arsenal zog es den Publikumsliebling der Gunners 2018 zum FC Everton, wo er die „besondere“ Atmosphäre des Goodison Park genoss, wie er in seiner Abschiedsbotschaft auf Instagram schreibt.
Walcott verkündet Karriere-Ende bei Instagram: „Es fühlt sich richtig an“
„Everton wird immer in meinem Herzen sein. Ich werde nie vergessen, wie die Fans mich und meine Familie willkommen geheißen haben.“
2021 kehrte Walcott dann zurück zu seinem Jugendklub Southampton. „Es ist ein großartiger Verein mit einem aufregenden jungen Team“, schreibt der Engländer, der sich in seiner Abschiedsbotschaft bei all seinen Vereinen bedankte, bei Southampton aber besonders emotional wurde.
„Ich hatte Angebote weiterzuspielen, aber es fühlt sich richtig an, meine Karriere dort zu beenden, wo ich angefangen habe“, schrieb Walcott weiter - und beendete seine Instagram-Botschaft mit einem roten Herz-Emoji an seine Fans.