Der frühere DFB-Trainer Danny Röhl (36) verlässt kurz vor Saisonbeginn Sheffield Wednesday. Das gab der englische Fußball-Zweitligist am Dienstag bekannt.

Röhl, einst Assistent von Bundestrainer Hansi Flick, war seit Oktober 2023 für Sheffield tätig und hatte den Traditionsklub in seiner ersten Saison zum Klassenerhalt geführt. Zuletzt reichte es für den finanziell klammen Verein zu Platz zwölf in der EFL Championship.

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Röhl bedankte sich bei Instagram für das Vertrauen und „die Möglichkeit, meine ersten Schritte als Teammanager zu gehen“. Dazu schrieb er: „Dieser Sommer war schwierig, und schließlich haben der Verein und ich uns einvernehmlich entschieden, getrennte Wege zu gehen.“

Chaos in Sheffield: Kaderplanung stockt extrem

Was hinter der Trennung steckt, sprachen weder Coach noch Verein offen aus. Bekannt ist aber: Die English Football League hat Sheffield nach verspäteten Gehaltszahlungen mit einer Transfersperre belegt.

Und: Aktuell umfasst der Kader laut transfermarkt.de gerade einmal 15 Profis. Gelistet ist nur ein Torhüter sowie sechs Verteidiger. Für das Mittelfeld stehen - Stand jetzt - nur drei Spieler zur Verfügung.

Eine vernünftige Vorbereitung dürfte so kaum möglich gewesen sein. Die Aussichten für die kommende Saison sind düster.

Weil Spieler und Mitarbeiter des Klubs nicht rechtzeitig bezahlt worden seien, hatte Maheta Molango, Vorsitzender der Spielergewerkschaft PFA, die Zustände als „schockierend“ und „nicht hinnehmbar“ beschrieben. Mehrere Spielerverträge wurden mittlerweile aufgelöst.

Wegen der anhaltenden finanziellen Probleme halten sich Gerüchte um einen möglichen Verkauf des Vereins. Der thailändische Eigner Dejphon Chansiri soll Berichten zufolge aber auf einen Preis von 100 Millionen Pfund pochen - und damit mögliche Abnehmer bisher abgeschreckt haben.

Röhl zieht es in die Bundesliga

Röhl hatte im Sommer öffentlich über seine Ambitionen auf eine Rückkehr nach Deutschland gesprochen. Angeblich waren sein Ex-Klub RB Leipzig und der VfL Wolfsburg an ihm interessiert, beide Stellen sind aber vorerst besetzt. „Ich sehe das Interesse von Klubs als Bestätigung meiner Arbeit. Es gab auch letztes Jahr schon Anfragen, auch aus Deutschland, aus der Bundesliga“, sagte Röhl im Juni der Bild.

„So schnell wie möglich“ wolle er als Cheftrainer in der Bundesliga arbeiten, fügte er hinzu. „Ich möchte mich mit den besten Teams messen, mit den besten Trainern“, sagte Röhl. Laut eines Berichts von The Athletic nimmt sich der studierte Sportwissenschaftler, der trotz eines Vertrags bis 2027 den Verein angeblich ablösefrei verlassen kann, nun eine Auszeit, um auf ein passendes Angebot zu warten.

Sheffield war Röhls erste Station als Cheftrainer, zuvor hatte er als Flicks Assistent beim DFB und Bayern München gearbeitet. Co-Trainer war der gebürtige Zwickauer zudem bei RB Leipzig und dem FC Southampton.

----- mit Sport-Informations-Dienst

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