Am 14. Februar 2013 erschoss das einstige Parasport-Idol Oscar Pistorius seine Freundin Reeva Steenkamp - und wurde deswegen zu einer Haftstrafe von 13 Jahren und fünf Monaten verurteilt. Seit dem endgültigen Urteil im November 2017 ist es ruhig geworden um den mittlerweile 36 Jahre alten „Blade Runner“. (NEWS: Alles zur Leichtathletik)
Eltern von Opfer trafen Pistorius
Nun ist er wieder in den Schlagzeilen, nicht nur wegen des nahenden 10. Jahrestags des tödlichen Verbrechens am Dienstag - sondern auch weil in Kürze der Zeitraum beginnt, in dem er auf Bewährung freikommen könnte.
Teil des Prozesses ist nach südafrikanischem Recht eine Begegnung mit den Angehörigen des Opfers. Von dieser haben die Eltern Steenkamps nun berichtet - und zeigen sich traurig und enttäuscht.
Oscar Pistorius bleibt bei seinen Behauptungen
Pistorius behaupte weiterhin, das südafrikanische Model versehentlich erschossen zu haben, weil er sie für eine Einbrecherin gehalten hätte, berichtet Vater Barry Steenkamp der Daily Mail - und bekräftigt, dass er das nicht glaubt: „Nach all den Jahren wollte ich nur, dass er zugibt, dass er es aus Wut getan hat. Mehr wollten wir nicht.“
Der 80-Jährige kam zum Schluss, „dass ich meine Zeit verschwendet habe. Er ist ein Mörder. Er sollte im Gefängnis haben.“ Pistorius sei den Fragen ausgewichen, die ihm am Herzen gelegen hätten: „Ich habe ihm dann gesagt: ‚Es bringt nichts, mit dir zu reden. Ich bekomme nicht die Antworten, die ich möchte.‘“
Mutter June entschied sich, dem Termin, für den der in Pretoria einsitzende Pistorius in ein Gefängnis in ihrer Nähe geflogen wurde, fernzubleiben: „Ich habe befürchtet, dass es nicht funktionieren würde, ihn zu sehen, ohne ihn anzugreifen und dafür selbst ins Gefängnis zu gehen.“ Sie ließ ihren Mann stattdessen einen von ihr verfassten Brief überreichen, in dem sie niedergeschrieben hatte, was ihre Tochter ihr bedeutet hatte.
Eltern von Reeva Steenkamp: „Es ist nicht besser geworden“
Nach Darstellung von Vater Barry hätte Pistorius emotional reagiert, er habe „geheult wie ein Kind“. Nach seiner Empfindung waren es jedoch die falschen Emotionen: Pistorius hätte eher sich selbst als das Opfer bemitleidet.
Barry Steenkamp sagt dabei selbst, dass er in gewisser Weise Mitleid mit Pistorius hätte: „Er wäre jetzt ein anderer Mensch, wenn er es zugegeben hätte. Aber so muss er damit leben.“
Bedrückend: Speziell Mutter June betont, dass die lebenslange Last für sie und ihren Mann im Lauf der Jahre nur schwerer geworden sei: „Es ist nicht besser geworden. Es wird mit der Zeit nur schlimmer, wir vermissen sie an jedem Tag, an dem sie nicht bei uns ist.“