Home>Leichtathletik>

Leichtathletik: Einer seiner größten Geniestreiche wurde sogar verfilmt

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Ein Jahrhundertsportler erfand sich neu

Peter Snell legte eine besonders kurze, aber um so beeindruckendere Karriere als Leichtathlet hin. Einer seiner größten Geniestreiche wurde sogar verfilmt.
Peter Snell bei seinem Olympiasieg 1964 in Tokio
Peter Snell bei seinem Olympiasieg 1964 in Tokio
© IMAGO/TopFoto
SPORT1 Angebote | Anzeige
Peter Snell legte eine besonders kurze, aber um so beeindruckendere Karriere als Leichtathlet hin. Einer seiner größten Geniestreiche wurde sogar verfilmt.

Am 12. Dezember jährt sich der Tod von Peter Snell zum fünften Mal. Der neuseeländische Leichtathlet prägte mit seinen Erfolgen auf der Mittelstrecke eine ganze Ära. Als dreifacher Olympiasieger, Weltrekordhalter und später renommierter Wissenschaftler hinterließ er ein Vermächtnis, das weit über den Sport hinausreicht.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle" }

Snells sportliche Karriere war kurz, aber außergewöhnlich. Erst mit 19 Jahren begann er mit der Leichtathletik. Unter der Anleitung seines Trainers Arthur Lydiard, der als Begründer des modernen Ausdauertrainings gilt, entwickelte sich Snell zu einem der besten Läufer seiner Generation.

Peter Snell bei seinem Olympiasieg 1964 in Tokio
Peter Snell bei seinem Olympiasieg 1964 in Tokio

Bereits drei Jahre nach seinem Einstieg gewann er 1960 bei den Olympischen Spielen in Rom die Goldmedaille über 800 Meter. Völlig unerwartet besiegte der damals 21-Jährige den Weltrekordhalter Roger Moens. „Ich wollte nur das Finale erreichen, aber plötzlich war ich Olympiasieger“, zitierte das neuseeländische Olympische Komitee Snell.

In Neuseeland ging der 2. September 1960 als „Golden Hour“ in die Geschichtsbücher ein, weil auch sein Trainingspartner Murray Halberg über 5000 Meter olympisches Gold für Neuseeland holte. 2012 wurde die Geschichte sogar unter dem Titel „The Golden Hour“ verfilmt.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle2" }

Zwei Weltrekorde in einer Woche

In den folgenden Jahren reihten sich die Erfolge aneinander. 1962 wurde zu einem Meilenstein in seiner Karriere: In Wanganui lief er die Meile erstmals unter vier Minuten und brach dabei den Weltrekord von Herb Elliott.

Nur eine Woche später stellte Snell in Christchurch den Weltrekord über 800 Meter auf – eine Leistung, die seine Popularität in Neuseeland in ungeahnte Höhen trieb. Seine 800-Meter-Zeit von 1:44,3 Minuten ist bis heute nationaler Rekord.

Der Höhepunkt seiner Karriere folgte bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio. Dort gelang Snell das seltene Double – Gold über 800 und 1500 Meter. Dies hatte vor ihm nur Albert Hill im Jahr 1920 geschafft. Bis heute konnte kein männlicher Läufer diese Leistung wiederholen.

Überraschendes Karriereende

Trotz seiner sportlichen Erfolge beendete Snell schon 1965 überraschend seine Laufbahn. Nach einer durchwachsenen Saison entschied er sich, neue Herausforderungen zu suchen. Zunächst arbeitete er als Trainer, stellte aber fest, dass ihn diese Aufgabe nicht erfüllte.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle3" }

1971 entschloss der frühere Leistungssportler sich, ein neues Kapitel in seinem Leben zu beginnen. Er zog mit seiner Familie in die USA und schrieb sich an der University of California ein. Dort schloss er 1977 mit einem Bachelor of Science ab. Doch das sollte nicht Snells letzter akademischer Erfolg bleiben.

Später absolvierte er an der Washington State University sogar ein Promotionsstudium. Er erwarb den Doktortitel in Sportphysiologie und begann eine Forschungsstelle am University of Texas Southwestern Medical Center in Dallas.

„Er hat sich neu erfunden. Er ging ein großes Risiko ein, zog mit 34 Jahren in ein anderes Land und baute sich eine neue Karriere auf“, sagte seine zweite Frau Miki später dem New Zealand Herald.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle4" }

Neuseelands Sportler des Jahrhunderts

Peter Snell wurde für seine Leistungen in Sport und Wissenschaft weltweit geehrt. In Neuseeland wurde er 2009 zum „Sportler des Jahrhunderts“ gewählt. Im selben Jahr wurde er zum Ritter geschlagen. Bereits 1990 trug er bei den Commonwealth Games in Auckland die olympische Fackel zur Eröffnungsfeier.

Snell starb am 12. Dezember 2019 plötzlich im Alter von 80 Jahren in seinem Haus in Dallas. „Er legte sich hin, um die Nachrichten zu schauen, und schlief ein“, erzählte seine Ehefrau Miki. Bereits seit mehreren Jahren soll er einen Herzschrittmacher benötigt haben.