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Leichtathletik-WM: "Total peinlich" - PK-Wirbel um 100-Meter-Weltmeisterin

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Leichtathletik-WM: "Total peinlich" - PK-Wirbel um 100-Meter-Weltmeisterin

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Unmut um 100-m-Star: „Total peinlich“

Sha‘Carri Richardson, die neue schnellste Frau der Welt, sorgt bei der Pressekonferenz nach ihrem WM-Gold mit gereizten Antworten für Unmut. Die durch viele Täler gewanderte US-Amerikanerin erntet aber auch Verständnis.
Gina Lückenkemper nennt ihr ambitioniertes Ziel für die Leichtathletik-WM 2023 in Budapest.
mhoffmann
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Johannes Fischer
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Ihre junge Karriere war von Dramen geprägt, nun ist sie bei der Leichtathletik-WM am Gipfel angekommen - hat dort allerdings auch schnell Unmut auf sich gezogen.

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Die Pressekonferenz von Sha‘Carri Richardson, Gold-Gewinnerin über 100 Meter nach einem furiosen Finallauf, hat in Budapest viel Wirbel ausgelöst.

Wie das öffentlich-rechtliche Medium NRK aus Norwegen notierte, wurde der Auftritt der US-Amerikanerin von Anwesenden als „total respektlos“ kritisiert, unter anderem sei auch die Beleidigung „A….loch“ (“Rasshol“) gefallen.

Eine andere Journalistin dagegen nutzte die PK für ein minutenlanges Loblied auf Richardson.

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Was war geschehen?

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Sha‘Carri Richardson wegen Reporterfragen gereizt

Die 23 Jahre alte Richardson richtete bei der gemeinsamen PK mit den Silber- und Bronzegewinnerinnen Shericka Jackson und Shelly-Ann Fraser-Pryce scharfe Worte an die anwesenden Medienvertreter.

Mehrfach korrigierte sie Fragesteller, die ihren Namen falsch aussprachen - und reagierte angesäuert auf Fragen, die ihre verpasste Qualifikation für die Heim-WM im vergangenen Jahr und ihr Beinahe-Aus im Halbfinale zum Thema machten.

„Ja, ich habe die WM letztes Jahr verpasst - Sie hätten mich nicht erinnern müssen“, antwortete sie sarkastisch auf eine Frage nach dem, was diesmal besser gelaufen sei: „Der Unterschied zwischen damals und heute ist, dass ich mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben bin, den Glauben bewahrt habe und Menschen um mich hatte, die sich um mich kümmern.“

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Ausgeblendet habe sie dagegen „Störgeräusche und Medien - so wie Ihres“.

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Medienvertreter verärgert - auch übereinander

Die Stichelei - gerichtet an das US-Portal LetsRun - sorgte vereinzelt für Gelächter, aber auch für Verärgerung und Gegenwind.

Scott Cacciola von der New York Times schrieb bei X, dem ehemaligen Twitter, von einer unnötig „gereizten“ Replik auf eine „faire und angemessene Frage“. Kritik übte er auch an vereinzelten Kollegen, die mit Gelächter und Applaus auf Richardson reagierten: „Das ist beschämend.“ Der britische Leichtathletik-Journalist Cathal Dennehy, der unter anderem für den Guardian schreibt, pflichtete bei: „Total peinlich.“

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Einhellig waren die Reaktionen nicht: Es gibt auch Stimmen, die Verständnis dafür äußerten, dass Richardson in Reizstimmung war, nachdem sie in den vergangenen Jahren einiges hatte einstecken müssen.

Richardson hatte auch schon Stunk mit Usain Bolt

Die schillernde, mit ihrem oft extravaganten Look an ihr früh verstorbenes (und eher zwiespältiges) Vorbild Florence Griffith-Joyner erinnernde Texanerin hatte im Jahr 2021 Olympia wegen eines Positivtests auf Marihuana verpasst - was speziell in ihrer Heimat kontroverse Diskussionen über Sinn und Unsinn dieser Doping-Regel geführt hatte.

Im Jahr darauf folgte mit der wegen eines Formtiefs krachend verpassten WM in Eugene das nächste Drama um Richardson, die auch über persönliche und psychische Probleme offen redet: Unter anderem enthüllte sie Suizidgedanken wegen des schwierigen familiären Verhältnisses zu ihrer 2021 verstorbenen leiblichen Mutter.

Richardson - in Budapest ohne die langen „Flo-Jo“-Fingernägel unterwegs, die früher ihr Markenzeichen waren - hat sich im Lauf der vergangenen Jahre eine große Fangemeinde aufgebaut, auch in den sozialen Medien, wo ihr schon vor ihrem Titelgewinn 2,4 Millionen Fans bei Instagram folgten.

Die Aufmerksamkeit, die Richardson auf sich zieht, hat Schattenseiten, die sie auch in der Stunde des Triumphs zu beschäftigen schienen: In Budapest dankte sie nicht nur ihrem familiären und professionellen Umfeld und ihren Fans, sondern auch „den Hatern - auch eure Motivation hat mich hierhergebracht“.

Womöglich meinte sie damit auch Sprint-Ikone Usain Bolt, der sie vor zwei Jahren abwatschte mit der Aufforderung: „Rede weniger und trainiere mehr.“

Reporterin nutzt PK für minutenlanges Loblied

Dafür, dass die gläubige Richardson sich von all den Rückschlägen und Attacken nicht beirren hat lassen, erntet sie nun auch viel Bewunderung, speziell auch in der afroamerikanischen Community.

Bei der PK in Budapest schickte die für das Citius Mag schreibende Journalistin Katelyn Hutchinson ihrer Frage eine einmütige Würdigung Richardsons voraus.

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Sie sei „stolz“ auf ihre Errungenschaft, ihren Umgang mit dem Hass und Zweifeln und ihre Vorbildfunktion für schwarze Frauen: „Du hast so viel für diesen Sport getan und ich glaube, du wirst größer als dieser Sport werden. Deine Geschwindigkeit inspiriert viele Menschen, aber auch deine Persönlichkeit.“