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"Unglaubliches Drama - Traum von Gold zerplatzt"

„Unglaubliches Drama“ um Goldfavorit

Sander Skotheim reist als Topfavorit zum Zehnkampf der Leichtathletik-WM in Tokio. Doch der Norweger erwischt an Tag zwei einen Horror-Start. Zwei Deutsche könnten davon profitieren.
Die Leichtathletik-WM findet dieses Jahr in Tokio statt. Wie oft gibt es Gold zu gewinnen? Welche Prämien werden gezahlt? Die wichtigsten Fragen und Antworten zur WM.
Sander Skotheim reist als Topfavorit zum Zehnkampf der Leichtathletik-WM in Tokio. Doch der Norweger erwischt an Tag zwei einen Horror-Start. Zwei Deutsche könnten davon profitieren.

Drama bei der Leichtathletik-WM in Tokio! Der norwegische Zehnkämpfer und Top-Favorit Sander Skotheim ist nach einem Fehler über die 110-Meter-Hürden disqualifiziert worden - und hat so keine Chance mehr auf eine Medaille.

„Das ist echt scheiße. Das macht keinen Spaß“, sagte Skotheim dem NRK: „Ich fühlte mich fit, aber dann traf ich eine Hürde recht hart und verlor völlig den Rhythmus.“ Der norwegische Sender titelte gar seinen Bericht mit: „Unglaubliches Drama - der Traum von Gold zerplatzt.“

Skotheim erreichte das Ziel sogar mit einer Zeit von 15,77 Sekunden, aber da er eine Hürde mit den Händen um gestoßen hatte, wurde er disqualifiziert und erhielt somit keine Punkte.

„Hätte ich 15,77 erreicht, hätte ich ziemlich gute Chancen auf eine Medaille gehabt. Das ist es eigentlich, was am meisten schmerzt“, sagte Skotheim.

Skotheim-Drama: „Herzzerreißende Bilder“

Dessen norwegischer Verband legte zwar Protest ein, dieser wurde jedoch schnell abgewiesen.

„Ich hatte keine Hoffnung, dass der Einspruch Erfolg haben würde. Man kann es ja versuchen, aber es ist zu 99 Prozent wahrscheinlich, dass er abgelehnt wird“, sagte Skotheim.

Auf der Bahn sah man ihn, wie er sich die Haare raufte, dann sein Gesicht verbarg und ruhelos umherlief, bevor er sich hinsetzte und auf den Boden schlug.

„Das sind herzzerreißende Bilder“, sagte Ex-Leichtathletin Christina Vukicevic im NRK-Kommentar. Und auch ARD-Experte Frank Busemann, selbst ehemaliger Zehnkämpfer und Hürdenläufer stellte fest: „So ein Fehler, das ist Drama pur.“

Neugebauer und Kaul können profitieren

Durch die Disqualifikation fiel Skotheim vom zweiten Rang auf Platz 17 zurück, alle Medaillenträume waren somit geplatzt - dennoch wirkte es zunächst so, als wolle er den Wettkampf fortsetzen.

Doch nachdem er mit Trainer Eirik Roe gesprochen hatte, packte Skotheim schließlich den Rucksack, schüttelte ihren Konkurrenten die Hand und brach den Zehnkampf ab.

„Ich fühle mich ein bisschen taub, ein bisschen leer. Ich bin einfach frustriert, es ist ärgerlich“, sagte Skotheim.

Von Skotheims Aus profitieren könnten die Deutschen Leo Neugebauer und Niklas Kaul. Beide haben vor den letzten beiden Disziplinen Chancen auf Edelmetall.

Leichtathletik-WM: Nicht das erste Drama um Skotheim

Der 23-jährige Skotheim war derweil als Weltjahresbester nach Japan gereist und lag nach dem ersten Tag auf Rang zwei der Gesamtwertung.

Bereits bei den Olympischen Spielen in Paris im vergangenen Jahr verspielte Skotheim nach guter Ausgangslage eine Medaille, als er im Stabhochsprung kein gültiges Ergebnis erzielte.

„Ich habe im Stabhochsprung (in Paris) total versagt und jetzt habe ich im Hürdenlauf total versagt, also gibt es nicht mehr viele Disziplinen, in denen ich total versagen kann, also klappt es beim nächsten Mal“, nahm es Skotheim mit ein wenig Galgenhumor.

Gleichzeitig kündigte er an, wie ein Verrückter zu trainieren und schickte eine Warnung an die Konkurrenz: „Es wird sehr bergauf gehen. Sie haben nächstes Jahr keine Chance. Es wird gefährlich werden.“