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"Ich habe meine Karriere an mir vorbeiziehen sehen"

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„Immer noch ein bisschen surreal“

Zum zwölften Mal suchen die Sporthilfe und die Deutsche Bank die oder den „Sport-Stipendiat:in des Jahres“. Fünf Top-Athlet:innen, denen die Kombination aus Spitzensport und Studium in besonderer Weise gelingt, stehen öffentlich zur Wahl. Darunter auch Weitspringer Luka Herden.
Luka Herden hat im Weitsprung eine persönliche Bestmarke von 8,14 Metern
Luka Herden hat im Weitsprung eine persönliche Bestmarke von 8,14 Metern
© IMAGO/ZUMA Press
Sporthilfe
Zum zwölften Mal suchen die Sporthilfe und die Deutsche Bank die oder den „Sport-Stipendiat:in des Jahres“. Fünf Top-Athlet:innen, denen die Kombination aus Spitzensport und Studium in besonderer Weise gelingt, stehen öffentlich zur Wahl. Darunter auch Weitspringer Luka Herden.

Weitspringer Luka Herden studiert Humanmedizin und hat seinen größten Erfolg in diesem Juni erreicht. Er wurde in einem qualitativ hochklassigen Wettbewerb bei der Europameisterschaft in Rom nach zwei Acht-Meter-Sprüngen hervorragender Achter.

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Der 24-Jährige trainiert in Mannheim bei Bundestrainer Ulli Knapp in der Gruppe mit Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin Malaika Mihambo. Auch wenn der Fokus jetzt erst mal auf dem Sport liegt, verfolgt er weiterhin sein Studium in Münster und schreibt an seiner Doktorarbeit.

Sporthilfe: Herr Herden, die Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom im Juni war Ihr erster großer internationaler Wettkampf. Sie sind zweimal über acht Meter gesprungen, habe gleich das Finale erreicht und sind Achter geworden. Wie fühlt sich das jetzt im Nachhinein an?

Luka Herden: Es ist immer noch ein bisschen surreal. Ich meine, ich war schon zweimal bei Jugend-Weltmeisterschaften dabei, deshalb war es jetzt nicht ein komplett neues Event. Aber es ist natürlich etwas anderes bei den Männern, zumal das Niveau im Weitsprung in Europa sehr hoch ist und es in Rom auch ein hochklassiger Wettbewerb war. Wenn man sich dann bewusst macht, dass man bei dieser Konkurrenz Achter geworden ist, das ist schon echt ein ganz tolles Gefühl.

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Sporthilfe: Sie trainieren ja seit einiger Zeit bei Ulli Knapp in der Gruppe mit Malaika Mihambo, nachdem sich Ihr vorheriger Trainer von einem auf den anderen Tag zurückgezogen hat. Wie ist das für Sie?

Herden: Es läuft so viel besser als alles, was ich mir hätte vorstellen können. Der Trainerwechsel war ja nicht gewünscht und auch nicht vorgesehen. Und ich hatte schon einen Schreckmoment und habe irgendwie meine Karriere an mir vorbeiziehen sehen, weil ich nicht wusste, wie es weitergehen soll. Dass ich dann die Möglichkeit bekam, in diese Gruppe zu kommen, war ein erster großer Schritt. Und dann zu sehen, dass das Training super funktioniert, ist großartig. Es war zwar eine schwierige Zeit vor dem Wechsel, aber es hat sich dreimal gelohnt. Ich bin jetzt in einer Gruppe mit dem weltbesten Trainer und der weltbesten Athletin, die einen da extrem unterstützen. Davon profitiere ich enorm.

Sporthilfe: Sie sind eine Zeit lang zwischen Münster und Mannheim gependelt, weil Sie in Münster studieren. Wohnen Sie jetzt in Mannheim und fahren ab und zu nach Münster wegen des Studiums?

Herden: Genau, ich bin zum 1. Mai mit meiner Partnerin nach Mannheim gezogen. Das ist auch sehr gut. Das mit dem Pendeln hat zwar irgendwie funktioniert, aber es war extrem anstrengend. Für Studiensachen und auch Vereinssachen werde ich natürlich weiterhin pendeln. Aber ich habe gute Ansprechpartner, sowohl beim Verein als auch an der Uni, so dass ich das gut organisiert kriege und jetzt nicht mehr wochenweise pendeln muss, sondern nur noch sehr zielgerichtet. So verschwende ich dann nicht mehr so viel Zeit im Zug.

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Sporthilfe: Sie sind schon sehr weit mit Ihrem Studium. Wie haben Sie es denn geschafft, das so gut unter einen Hut zu bringen?

Herden: Das ging ganz gut, auch wenn es wirklich nicht einfach war. Anders als in manchen anderen Fächern ist Medizin eben ein Studium, das viel Patientenkontakt und dadurch viel Präsenz braucht. Ich hatte tatsächlich den Vorteil, dass vieles im zweiten Studienabschnitt in die Corona-Jahre gefallen ist, in denen ich auch nicht so trainieren konnte wie sonst. Ich hatte einfach einen sehr strukturierten Tagesablauf, vormittags Uni und abends Training.

Sporthilfe: Wie ist Ihre Situation jetzt? Sie schreiben gerade an Ihrer Doktorarbeit.

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Herden: Ich muss ganz ehrlich sagen, dass da in den letzten Wochen nicht so viel passiert ist, durch die EM und die Deutsche Meisterschaft. Da war so viel in Bewegung, und ich hatte nicht die Ruhe, um mich einfach mal fest dran zu setzen. Aber grundsätzlich habe ich alle Möglichkeiten, an der Doktorarbeit zu schreiben. Ich kann das über einen Fernzugang machen und brauche nicht unbedingt vor Ort zu sein.

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Sporthilfe: Wie hilft Ihnen denn das Deutsche Bank-Sport-Stipendium der Sporthilfe?

Herden: Das ist natürlich sehr, sehr hilfreich. Vor allem die Zeit der Pendelei war einfach auch kostenintensiv, jede Woche mit dem Zug nach Mannheim und Übernachtungen oft im Hotel. Und sehr hilfreich ist es auch weiterhin. Kader-Berufungen gelten ja immer nur für ein Jahr. Durch das Stipendium weiß man einfach, ok, die nächsten drei Semester ist diese Unterstützung sicher. Man muss also eine Zeit lang nicht bangen, wie das Ganze finanziell weitergeht. Ich bin dafür sehr dankbar

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Sporthilfe: Und jetzt wurden Sie nominiert für die Wahl „Sport-Stipendiat:in des Jahres“. Was bedeutet Ihnen das?

Herden: Der Anruf hat mich beim Training erreicht, und ich habe mich total gefreut. So: Hey, ich bin unter den besten fünf. Man weiß ja, wie viele Athleten gleichzeitig noch studieren und welche Erfolge da so gefeiert werden. Und wenn man unter den besten fünf ist, bedeutet das viel, weil dann natürlich die Leistung auch anerkannt wird.

Sporthilfe: Mit der Sie hochzufrieden sein können...

Herden: In der Tat. Für dieses Jahr war mein Ziel die Teilnahme an der Europameisterschaft. Egal wie die Saison noch weiter verläuft, ich habe im Grunde schon alle meine Saisonziele erreicht. Langfristig sind natürlich die Olympischen Spiele 2028 ein großes Ziel. Deshalb liegt der Fokus auch jetzt erst mal auf dem Sport, aber ich werde auch meinen Beruf nicht aus den Augen verlieren und an der Doktorarbeit weiterschreiben. Ich habe das Glück, dass mein Verein mich auch ein bisschen unterstützt, und zwar langfristig. Er hat ein Konzept erstellt zur Förderung von Athlet:innen mit dem Ziel Olympia 2028, und da bin ich so ein bisschen das Pilotprojekt. Ich hoffe, dass sich dieses Projekt in Münster langfristig durchsetzen kann.

Zum zwölften Mal suchen Sporthilfe und Deutsche Bank die oder den „Sport-Stipendiat:in des Jahres“. Fünf Top-Athlet:innen, denen die Kombination aus Spitzensport und Studium in besonderer Weise gelingt, stehen öffentlich zur Wahl. Sportsfans können ab sofort und bis zum 25. Juli auf www.sportstipendiat.de abstimmen.