Nach durchwachsenen Trainings-Sessions war Lewis Hamilton beim Qualifying von Montreal auf den Punkt genau zur Stelle und hat die sechste Pole Position im siebten Saisonrennen eingefahren (Das Rennen So., ab 19.45 Uhr im LIVETICKER).
"Uns werden graue Haare wachsen"
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Während der Brite danach seine Liebe zum Rennen in Kanada erklärt, hadern Nico Rosberg und Sebastian Vettel mit ihren Autos. Rosberg machte ein schlechter Reifensatz auf der Jagd nach der Pole einen Strich durch die Rechnung. Doch der WM-Zweite rechnet sich Siegchancen aus - und verursacht bei seinem Teamchef graue Haare.
Vettel überstand wegen technischer Probleme nicht einmal Q1. Sein Teamchef Maurizio Arrivabene hat den Übeltäter ausfindig gemacht.
SPORT1 fasst die Stimmen zum Qualifying zusammen:
Lewis Hamilton (Mercedes/Pole Position): "Es ist ein wirklich großartiges Gefühl. Die letzten Tage waren nicht ganz einfach. Aber Montreal ist es etwas ganz Besonderes für mich. Hier habe ich 2007 mein erstes Rennen gewonnen. Es ist ein spezielles Gefühl, hier zu fahren. Das Team hat großartige Arbeit geleistet. Am Anfang habe ich mir auf der Strecke ein paar Fehler erlaubt, aber dann habe ich mich sehr gut gefühlt und jede Runde genossen."
Nico Rosberg (Mercedes/Startplatz 2): "Eigentlich lief es ganz okay im Qualifying. Aber am Ende passte einfach nichts zusammen. Ich musste mit allem Möglichen kämpfen. Vor allem hatte ich fast keinen Grip mehr. Aber im Rennen morgen ist alles möglich. Hier in Montreal kann man auch auf der Strecke überholen."
Kimi Räikkönen (Ferrari/Startplatz 3): "Der Wagen läuft wirklich gut. Bei anderen Bedingungen können wir sicherlich noch mehr rausholen. Ich hoffe, wir werden im Rennen noch etwas stärker sein. Allerdings bin ich sehr enttäuscht, dass Sebastian so früh ausgeschieden ist."
Nico Hülkenberg (Force India/Startplatz 7): "Es war definitiv ein guter Arbeitstag, sowohl für mich als auch das Team mit zwei Autos in den Top Ten. Wir haben die große Chance, morgen ordentlich Punkte einzufahren. Aber es wird eine große Herausforderung, denn um uns herum stehen einige schnelle Autos. Das wird ein echter Kampf."
Sebastian Vettel (Ferrari/Startplatz 18): "Es gab ein technisches Problem. Wir haben versucht, es zu beheben, aber wir haben es nicht geschafft. Wir wissen nicht, woran es gelegen hat. Ich hatte gehofft, mich in Q2 zu retten, aber das hat leider nicht funktioniert. Es ist bitter, denn ich denke, wir wären heute näher an Mercedes dran gewesen. Ein Teilchen ist kaputt gegangen. Es ist nichts Teures, aber es hat uns komplett lahmgelegt. Das ist bitter."
Maurizio Arrivabene (Ferrari-Teamchef): "Wenn Sebastian enttäuscht ist, bin ich es auch. Wir hatten ein Problem mit der Elektronik. Es war ein Transistor, der zehn Euro kostet. Wegen so eines kleinen Teils schmeißt man ein Qualifying weg. Das ist wirklich eine Schande."
Toto Wolff (Mercedes-Motorsportchef): "Wir haben ihm (Nico Rosberg, Anm. d. Red.) keine schlechten Reifen draufgetan. Es gibt einfach marginale Unterschiede zwischen den Reifen. Das ist immer ein Zusammenspiel. Es ist auch wärmer geworden. Wir müssen auch analysieren, warum er keinen Grip hatte. Die beiden haben sich während der ganzen Session auf Augenhöhe bekämpft. Am Ende hat dann der Reifen nicht das gegeben, was wir uns erhofft hatten. Für Sebastian (Vettel) wird es natürlich schwierig, von ganz hinten zu starten. Das wird für ganz vorne nicht mehr reichen. Für uns ist das ein bisschen einfacher, weil wir uns natürlich dann nur noch auf einen Gegner konzentrieren müssen. Wir haben ja aber genug zu tun mit unseren beiden. Das wird schon heiß. Die beiden hatten am ganzen Wochenende eine vergleichbare Pace. Nico hat mehr Runden gedreht und vielleicht auch konsequenter im Hinblick auf morgen gearbeitet, aber Lewis steht auf der Pole-Position. Da werden uns vielleicht noch ein paar graue Haare wachsen bis morgen."
Niki Lauda (Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender): "Nico hatte am Ende etwas Übersteuern, aber insgesamt waren wir stark - vor allem Lewis. Nach zwei Tagen, in denen er sich herangerobbt hat, ist das nun absolut perfekt. Besser kann man es nicht machen."