Schnelle Autos, waghalsige Rennen, knallharte Manöver. Die Filmreihe Fast and Furious hat Vin Diesel weltberühmt gemacht.
Der Babynator bläst zum Angriff
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Zwischendurch gönnte sich der Action-Held aber einen Abstecher, wirbelte als Babynator über die Kinoleinwand - um später mit den Fast-and-Furious-Fortsetzungen erst so richtig durchzustarten.
Seit Sonntag ist nun auch Nico Rosberg als Babynator unterwegs. Genau zwischen zwei Rennwochenenden kam seine erste Tochter zur Welt.
Fährt er jetzt etwa langsamer und rücksichtsvoller, weil er ein Papa geworden ist, oder beflügelt ihn die Geburt seiner Tochter so, dass er wie Vin Diesel noch mehr aufs Gaspedal drückt?
Rosberg: Nicht weniger als gewinnen
"Ich weiß, dass ich mit diesem unglaublichen Auto jedes Mal auf die Pole fahren und das Rennen gewinnen kann. Nichts weniger ist mein Ziel", sagte Rosberg vor dem Großen Preis von Italien in Monza (Freies Training, Freitag ab 10 Uhr im LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVETICKER)
Im vergangenen Jahr landete er am Ende hinter seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton auf Rang zwei, dieses Mal soll es endlich klappen mit dem ersten Sieg im Ferrari-Land Monza.
"Es war ein großartiges Erlebnis, im vergangenen Jahr auf dem Podium zu stehen. Dieses Mal möchte ich jedoch eine Stufe weiter oben landen", kündigte der Deutsche an: "Der Kurs macht mir persönlich richtig viel Spaß. Es sind alle Zutaten für ein starkes Wochenende vorhanden".
Lauda: Hamilton "unschlagbar"
Um seine Chance auf den WM-Titel aufrechtzuerhalten wäre ein Sieg von immenser Bedeutung. Auf mittlerweile 28 Punkte ist der Rückstand auf WM-Leader Hamilton angewachsen, das Pendel schlägt klar in Richtung des Briten aus. In Spa brannte er einmal mehr eine Galavorstellung in den Asphalt.
"Es sieht nicht so aus, als könnte man ihn im Moment packen. Er fährt in Trainings und Rennen super und ist derzeit unschlagbar", sagte Mercedes-Aufsichtsratschef Lauda der BBC.
Hamilton: "Ich fahre besser"
Hamilton selbst sieht den Grund dafür, dass er vor dem letzten Rennen der Europa-Saison deutlich besser dasteht als zum selben Zeitpunkt der vergangenen Saison, in erster Linie bei sich selbst.
"Nico Rosberg fährt nicht schlechter als vor einem Jahr, ich fahre besser - das macht den Unterschied", so der 30-Jährige. Nicht gerade ein Ritterschlag für den ärgsten Konkurrenten.
Damals war Hamilton nur als WM-Zweiter aus Belgien abgereist, hatte aber anschließend eine furiose Siegesserie hingelegt und am Ende souverän seinen zweiten Titel nach 2008 eingefahren.
Neues Tattoo bei Hamilton
Und auch in diesem Jahr dominiert der Brite die Konkurrenz scheinbar nach Belieben. Zudem stand auch im Hause Hamilton Zuwachs an - wenn auch deutlich weniger spektakulärer Art als bei seinem Teamkollegen.
Am Montag präsentierte der Brite ein neues Tattoo. Ein Adler ziert nun seinen Hals.
"Mein Adler repräsentiert einen Visionär. Ich bin ein Suchender, der gewillt ist ans Limit zu gehen, um sich selbst kennenzulernen", erklärte er seine neueste Errungenschaft.
Rosberg muss ans Limit gehen
Ans Limit gehen - und womöglich darüber hinaus - muss auch Rosberg, will er das Momentum im Titelkampf endlich wieder für sich gewinnen. Dafür muss er nach eigener Aussage in erster Linie zwei Dinge verbessern.
"Mein Start war nicht gut. Daran muss ich ebenso arbeiten, wie an den letzten paar Zehnteln im Qualifying, um wieder ganz vorne zu stehen", analysierte Rosberg das vergangene Wochenende.
10:1 liegt er mittlerweile im Hintertreffen, was die bessere Startposition angeht. Nirgends wird die bisherige Diskrepanz zwischen den Silberpfeil-Piloten so deutlich.
Teamchef Toto Wolff hat Rosberg aber noch lange nicht abgeschrieben. "Am Ende geht es nur um die Punkte. Wer am meisten hat, ist Weltmeister. Nico hat letztes Jahr mehr Poles gehabt, dieses Mal ist es Lewis. Entscheidend ist nur, wer in Abu Dhabi vorne ist", sagte er Motorsport aktuell.
Vielleicht hat Rosberg seinen Schlüssel zum WM-Comeback am Sonntag das erste Mal in den Armen gehalten.