In der Formel 1 entscheiden wenige Sekunden über Erfolg und Misserfolg. Deshalb sind die Mechaniker bei den Boxenstopps mit flinken Fingern unterwegs. Innerhalb von nur knapp zwei Sekunden wechseln sie die Reifen und schicken die Fahrer wieder los.
Vettel: Auch Chaos bei Racing Point?
Nicht so bei Sebastian Vettel an diesem Wochenende. Der Deutsche stand mit seinem Ferrari geschlagene 13,1 Sekunden in der Box. In der Formel 1 ist das eine gefühlte Ewigkeit. Dadurch verlor er trotz eines bis dahin guten Rennens viele Plätze.
Später im Rennen schickte ihn sein Team nochmal - während einer Safety-Car-Phase - zum Reifenwechsel in die Box, was ihn erneut einige Plätze kostete. Dieses Rennen dient als Spiegelbild für Ferraris Chaos-Saison.
Vettel vor Wechsel zu Racing Point: Endlich Besserung?
Für Vettel ist mit diesem Chaos glücklicherweise zum neuen Jahr Schluss. Denn der 33-Jährige verlässt Ferrari und wechselt zu Racing Point. Doch erwartet ihn in dem britischen Team wirklich Besserung?
Dieses Wochenende war nämlich nicht nur für die Mechaniker von Ferrari ein gebrauchtes. Auch Racing Point offenbarte sein Chaos-Potenzial.
Zunächst sorgte Lance Stroll für einen Eklat, als er einen Mechaniker in der Boxengasse umfuhr. Der Kanadier bremste zu spät und der Helfer, der sich mit dem Wagenheber vor dem Auto platziert hatte, stürzte. Der Rennstall teilte nach dem Rennen via Twitter mit, dass es dem Betroffenen gut gehe.
Später im Rennen unterlief den Verantwortlichen auch noch ein taktischer Fehler. Während einer Safety-Car-Phase schickten sie Sergio Pérez für einen Reifenwechsel in die Box. Es wurde befürchtet, dass die harten Reifen ein Nachteil darstellen könnten, wenn das Safety-Car die Strecke verlässt.
Das Team war davon ausgegangen, dass die anderen Teams ebenso handeln würden. Das taten sie aber nicht. Pérez verlor letztendlich mehrere Plätze durch den Boxenstopp. (Rennkalender der Formel 1)
Vettels neuer Kollege: Lance Stroll mit Problemen
Neben diesen Problemen des vergangenen Wochenendes haben die Briten ein generelles Problem mit Ausfällen. Das Team ist mit sechs Ausfällen in der Saison 2020 auf Rang zwei in dieser unrühmlichen Statistik.
Fünf von sechs Ausfällen hat Lance Stroll zu verzeichnen. Der 22-Jährige fiel schon häufiger durch vermeidbare Unfälle auf. So auch im letzten Rennen vor seiner Corona-Infektion.
Seitdem er wieder genesen ist, scheint Stroll "körperlich und geistig ziemlich angeschlagen", wird sein Technikchef Andrew Green bei motorsport.com zitiert.
Ebendieser Lance Stroll wird in der kommenden Saison Teamkollege von Sebastian Vettel sein. Sergio Pérez muss sich einen anderen Arbeitgeber suchen.
Es gibt also auch bei Racing Point viele Baustellen. Für Sebastian Vettel bleibt zu hoffen, dass seine Flucht vor dem Chaos bei Ferrari ihren Zweck erfüllt. Sodass in der nächsten Saison wieder Vettels Rennleistungen über seine Platzierungen entscheiden.