Das Titelrennen in der Formel 1 zwischen Mercedes und Red Bull elektrisiert auch vor dem Großen Preis von Monaco die Motorsport-Fans (Formel 1: Monaco-GP, Sonntag ab 15 Uhr im SPORT1-Liveticker).
Mercedes als Jäger? Wolff irritiert
Von den beiden Topteams will aber keines Favorit sein. Motorsport-Chef Toto Wolff vom WM-Leader Mercedes irritierte nun mit der Aussage, er sehe sein Team nicht in der Pole Position um den Titel.
"In dieser Saison genießen wir es, uns in der Jägerrolle zu befinden", erklärte der Österreicher, dessen Team sieben Mal in Folge und ununterbrochen seit 2014 Konstrukteurs-Weltmeister wurde.
Seine erstaunliche Aussage erklärte der 49-Jährige so: "Monaco ist eine High-Downforce-Strecke, und wir wissen, dass dies eine der Stärken von Red Bull ist. Sie waren im dritten Sektor in Spanien sehr schnell, und das ist oft ein guter Indikator für eine starke Performance in Monaco. Deshalb gehen wir in dem Wissen in das Wochenende, dass sie das Team sein werden, das es zu schlagen gilt." (Alles zur Formel 1)
Marko sieht Mercedes im Vorteil
Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko hingegen machte deutlich, dass Mercedes "im Rennspeed schneller" sei.
Außerdem sei Lewis Hamilton im ersten Stint beim Großen Preis von Spanien hinter Max Verstappen gefahren, obwohl das in der "dirty air" normalerweise unmöglich sein sollte: "Wenn du innerhalb einer Sekunde locker hinterherfährst, ohne dass die Reifen kaputtgehen", sei das ein klares Indiz dafür, wer das bessere Auto hat, so der Motorsportkonsulent.
Hamilton sei mit seinem Reifensatz so viel schneller, dass "wir chancenlos dastehen", erklärte Marko weiter. "Max hat versucht, die Reifen über die Runden zu bringen. Aber noch mal: Das Renntempo der Mercedes war einfach deutlich besser als unseres. Wir standen mehr oder weniger mit dem Rücken zur Wand." (SERVICE: Formel-1-Rennkalender)
Wolff erwartet späte Entscheidung im Titelkampf
Vor dem fünften Rennen in Monaco liegt Red Bull mit 112 Punkten in der Konstrukteurswertung klar hinter Mercedes (141 Punkte.) Auch Red-Bull-Pilot Verstappen muss sich in der Fahrerwertung mit 80 Punkten hinter Hamilton (94 Punkte) einreihen.
Marko bezeichnete das bei Sky als "Rückstand, der bei der Anzahl der noch ausstehenden Rennen nicht beängstigend ist" und fügte an: "Wir müssen im Rennen Speed finden. Das ist ganz klar. Wir sind bis zur Sommerpause voll in der Entwicklung, sowohl vom 2022er-Modell als auch vom jetzigen."
Dann müsse man sehen, "wie die WM-Situation aussieht. Ich gehe davon aus, dass wir da noch immer eine reelle Chance haben werden. Und dann müssen wir halt den Spagat finden, beide Sachen optimal zu lösen. Aber wir werden nicht die WM gewinnen, wenn wir sagen, wir konzentrieren uns auf 2022."
Wolff erwarte eine WM-Entscheidung erst zu Saisonende, "weil ich mir nicht vorstellen kann, dass einer von uns im Abwägen von 2021 gegen 2022 einen extremen Weg einschlagen wird. Wir können 2021 einfach nicht komplett gehen lassen. Und ich liebe diesen Zweikampf in der Intensität, wie er ist."