Es war die Szene des Formel-1-Rennens am Sonntag: Beim Großen Preis von Italien in Monza waren die beiden Gesamtführenden Max Verstappen und Lewis Hamilton böse kollidiert und ausgeschieden. Bei dem Unfall hatte sich Verstappens Red Bull auf den Mercedes von Hamilton geschoben. Nur der Cockpitschutz Halo verhinderte Schlimmeres. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Red-Bull-Boss unterstellt Hamilton „Show“
Verstappen wurde von den Rennkommissaren für das nächste Rennen in Sotschi drei Startplätze zurückversetzt. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Zudem wurde der Niederländer teilweise heftig kritisiert, weil er sich direkt nach dem Unfall nicht nach Hamiltons Gesundheitszustand erkundigt hatte.
Nun äußerte sich Red-Bull-Boss Helmut Marko – unterstellt Hamilton und Mercedes eine „Show“.
Marko: „... der arme Hamilton“
„Es war ein normaler Rennunfall, die ganzen Geschichten drumherum sind von Mercedes an den Haaren herbeigezogen. Verstappen war schon ausgestiegen, als Hamilton mit dem Retourgang versucht hat, aus dem Kiesbett zu kommen. Das Medical Car hat das gesehen und ist weitergefahren. Und dann wird eine Show abgezogen, dass der arme Hamilton plötzlich verletzt ist“, sagte Marko oe24.
Hamilton hatte nach dem Rennen erklärt, dass er „Gott danke“, noch am Leben zu sein. Zugleich kündigte er an, vor dem Rennen in Russland einen Spezialisten für seinen Nacken aufzusuchen. (Pressestimmen: Hamilton ist „Tod von der Schippe gesprungen“)
Wer den Unfall gesehen hat, kann Hamiltons Aussagen nachvollziehen. Fakt ist aber auch: Unter der Woche nahm Hamilton schon wieder an einer Gala in New York teil.
Renn-Aus in Kauf genommen? „Blödsinn“
Der Theorie, dass Verstappen ein Renn-Aus von Hamilton und sich selbst in Kauf nahm, um den Mercedes nicht davon ziehen zu lassen, bezeichnete Marko als „Blödsinn“. Dazu sei Mercedes „zu langsam“ gewesen. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Zu Verstappens Strafe sagte Marko: „Wir akzeptieren das, wenn die Stewards so entscheiden – auch wenn wir das anders sehen.“
Als allzu gravierenden Nachteil sieht er die Rückversetzung um drei Startplätze nicht: „Sotschi ist ein Kurs, auf dem man zum Glück gut überholen kann. Deswegen ist es nicht so tragisch. Wir werden das wegstecken.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)