Die entscheidende Sitzung rückt näher!
Deutsche Marke dicht vor F1-Einstieg
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Wie die Branchenzeitung Automobilwoche berichtet, soll der Aufsichtsrat des VW-Konzerns am 7. April über sein künftiges Formel-1-Engagement beraten - und das bestenfalls auch beschließen. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Seit Monaten halten sich die Gerüchte über den Einstieg des deutschen Vorzeigeunternehmens in die Königsklasse des Motorsports. Ziel ist das Jahr 2026, wenn ein neues Motorreglement in Kraft tritt. Der Elektroanteil des Hybridsystems wird dann auf die Hälfte erhöht, der Verbrennungsmotor soll ausschließlich mit nachhaltigem Benzin befeuert werden.
Audi will sich an McLaren beteiligen
Außerdem werden teure und komplizierte Bauteile wie die MGuH (generiert Strom aus dem Abgasstrahl) verbannt. Das neue Regelwerk ist der Köder - jetzt muss VW nur noch anbeißen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Laut Automobilwoche soll das allerdings Formsache sein. Für 650 Millionen Euro will sich die VW-Tochter Audi demnach an McLaren beteiligen. Allein: Dabei geht es nicht nur um die Formel 1, sondern auch um die Sportwagenschmiede.
Auch SPORT1 kann bestätigen, dass in den letzten Monaten intensiv verhandelt wurde - sogar schon auf operativer Ebene.
Formel-1-Boss Domenicali heizt VW-Gerüchte an
Dazu passt: Formel-1-Boss Stefano Domenicali, früher Chef der VW-Tochter Lamborghini und bei Audi angestellt, hat zuletzt immer wieder die Erwartungstrommel gerührt, sagte auf VW angesprochen unter anderem: „Wartet ab, bald wisst ihr mehr.“
Dass McLaren noch vor Williams das Objekt der Audi-Begierde ist, berichtete SPORT1 bereits im Oktober 2021.
Auch McLaren-Geschäftsführer Zak Brown räumt ein: „Sie haben mit einigen Leuten gesprochen und wie ihr euch vorstellen könnt, hatten auch wir Gespräche. Kurz- und mittelfristig sind wir mit unserem Partner Mercedes glücklich. Wir warten ab, was passiert. Wir haben einen Vertrag bis Ende 2025 und werden in Ruhe darüber entscheiden, wie es ab 2026 weitergeht.“
Auch Porsche drängt in Formel 1
Zuletzt hat der russische Angriffskrieg in der Ukraine die Volkswagen-Entscheidung immer wieder vertagt. Auch jetzt gibt es kritische Stimmen innerhalb von Audi: Kann man inmitten der Krise ein hunderte Millionen schweres Investment planen? Diese Frage dürfte sich nun auch der Aufsichtsrat stellen.
Zumal es nicht nur um Audi geht: Auch Konzernschwester Porsche will parallel zu den Ingolstädtern mit einem eigenen Motor in die Königsklasse einsteigen, allerdings ohne ein Team zu kaufen. Die Planspiele der Stuttgarter zielen auf eine Kooperation mit Red Bull Racing und deren Schwesterteam AlphaTauri ab. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Jetzt liegt es, zumindest was die ehrgeizigen und aufwendigen Pläne von Audi betrifft, nur noch beim Aufsichtsrat.