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Formel 1: Red Bull schlägt Alarm nach Verstappen-Debakel in Australien - "Ferrari unerreichbar"

Alarmstufe Rot nach Verstappen-Debakel

Unzuverlässig und zumindest in Melbourne auch nicht schnell genug: Bei Red Bull herrscht nach Max Verstappens zweitem Ausfall im dritten Rennen Alarmstufe Rot. Der Weltmeister ist sauer.
Max Verstappen verliert beim Großen Preis von Australien durch einen Ausfall erneut wichtige Punkte. Ferrari-Pilot Charles Leclerc triumphiert souverän. Mercedes staubt einen Podestplatz ab.
Unzuverlässig und zumindest in Melbourne auch nicht schnell genug: Bei Red Bull herrscht nach Max Verstappens zweitem Ausfall im dritten Rennen Alarmstufe Rot. Der Weltmeister ist sauer.

Nächster K.o. für den Weltmeister: Max Verstappen scheidet auch beim Australien GP in Melbourne mit einem technischen Defekt an seinem Red Bull aus.

Böse Erinnerungen werden wach an den Saisonauftakt in Bahrain, wo der Niederländer seinen RB18 ebenfalls abstellen musste. Außer seinem Sieg zuletzt in Saudi-Arabien hat der Titelverteidiger anno 2022 nun schon zwei Nullnummern zu Buche stehen.

Das macht den Holländer sauer: „Wieder ein Problem mit dem Auto, wieder ein Ausfall, wieder Punkte verloren. Es ist unglaublich“, schimpft Verstappen, der nach 40 Runden im Albert Park auf Rang zwei liegend mit rauchendem Heck ausrollt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Verstappen redet sich in Rage: „Das ist natürlich schlecht für die Meisterschaft. Es war wieder ein schlechtes Wochenende und jetzt haben wir nicht mal das Rennen beendet: Ziemlich frustrierend und inakzeptabel. Diese Dinge dürfen nicht passieren, wenn man um den Titel kämpfen will.“

Verstappen-Aus eine „gefährliche Situation“

Während der Weltmeister Frust schiebt, läuft die Ursachenforschung zum Defekt bei Red Bull bereits auf Hochtouren. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

„Es gab wieder mal ein Leck im Benzinsystem, deswegen haben wir Max gesagt, er soll so schnell wie möglich bei einem Feuerlöscher stehen bleiben“, verrät Red Bulls Chefberater Helmut Marko: „Er hat die ausgetretene Flüssigkeit ja sogar gespürt, es war also eine kritisch gefährliche Situation und Anhalten daher die einzige Option.“

Brisant: Auch in Bahrain verhagelte ein Problem im Benzinsystem dem Team den Auftakt. Dass es sich um den gleichen Defekt handelt, schließt Marko aber aus. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

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„Damals ist kein Benzin zum Motor gekommen. Jetzt ist Benzin nach außen gedrungen und diese Menge an Benzin ist gravierend. Wie und wo genau, wissen wir noch nicht, es könnte aber an einer Leitung liegen.“ Fest steht nur: „Der Defekt hat sich nicht angekündigt.“

Verstappen von Red-Bull-Problemen genervt

Schlimmer für die Österreicher, die sich gerade als hübsche Braut für eine Heirat mit Porsche verkaufen wollen: Verstappen ist von den anhaltenden Zuverlässigkeitsproblemen bei Red Bull genervt. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

„Es gab schon vor dem Start Probleme, da war es bereits ein Fragezeichen, ob wir das Rennen heute überhaupt beenden können. Jetzt sieht man das Ergebnis“, sagte der Holländer und macht sich Sorgen: „Bis jetzt ist auch nicht in Sicht, dass es in Imola (beim nächsten Rennen; d. Red.) besser sein wird. Eigentlich waren wir mit der Zuverlässigkeit immer gut, aber jetzt ist es eine Katastrophe.“

Auch sein Ziehvater Marko wirkt ratlos: „Zwei technische Ausfälle, das haben wir das ganze letzte Jahr nicht gehabt“, erinnert sich der Österreicher, der am Sonntag jedoch noch eine zweite Baustelle verortet.

Der Speed gegenüber Ferrari fehlte: „Auch der Rückstand auf Ferrari war hier alarmierend. Denen kann man nur gratulieren, sie waren eine Klasse für sich. Uns haben im Vergleich drei bis vier Zehntel gefehlt und wann immer Max attackiert hat, hat Leclerc locker dagegengehalten. Er konnte das Tempo ohne Mühe kontrollieren.“

Marko schlägt Alarm: „Mercedes phasenweise besser“

Red Bulls Hemmschuh am Sonntag im Albert Park war das sogenannte Graining, die Gummiwulst-Bildung auf den vorderen Pneus. „Da waren wir heute vor allem auf dem gelben Reifen chancenlos. Selbst Mercedes war phasenweise besser als wir“, schlägt Marko Alarm.

Das Problem: Der Ferrari besticht im Moment als Allrounder, ist auf allen Strecken schnell und zuverlässig. „Ferraris Gesamtpaket war für uns heute unerreichbar“, sagt Marko, der zudem „ein Gewichtshandicap von zehn Kilo“ gegenüber dem Rivalen aus Maranello sieht: „Wir sind deutlich schwerer als Ferrari, auf Zeit umgerechnet verlieren wir so mindestens drei Zehntel.“

Sky-Experte Ralf Schumacher sieht darin „einen großen Vorteil für Ferrari. Das Gewicht ist wirklich ein Problem für Red Bull, weil dadurch auch ihr Schwerpunkt weiter oben ist. Das hilft nicht“, erklärt der Deutsche.

Immerhin: Für das nächste Rennen in Imola kündigt der Grazer ein Update an: „Das sollte gut funktionieren und uns auf Ferrari-Höhe bringen. Aber wir müssen die Zuverlässigkeit verbessern, sonst nützt der ganze Speed nichts.“

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