Das langersehnte Urteil im Budget-Zoff in der Formel 1 ist da!
Red Bull reagiert auf Schuldspruch
Die FIA hat am Montag bekanntgegeben, dass Red Bull für schuldig befunden wird, die Budget-Obergrenze von 114 Millionen Pfund in der vergangenen Formel-1-Saison überschritten zu haben. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Wie der Automobil-Weltverband feststellte, habe es sich dabei jedoch lediglich um einen geringfügigen Verstoß gegen die Ausgabenobergrenze gehandelt. Während zwischenzeitlich ein Betrag von zehn Millionen Pfund kursierte, kam es jedoch laut Daily Mail lediglich zu einer Überschreitung von rund einer Million Pfund. Die FIA selbst nannte keine Zahlen, beurteilte das Vergehen aber eben als geringfügig.
Für ein solches geringfügiges Vergehen - wenn die Ausgabenobergrenze um weniger als fünf Prozent überschritten wurde - sieht die FIA folgende Strafmaßnahmen vor:
- Abzug von Punkten für die Fahrer- und Konstrukteursmeisterschaft
- Suspendierung von einer oder mehreren Rennen eines Wettbewerbs
- Einschränkung der Möglichkeit, aerodynamische oder andere Tests durchzuführen
- Senkung der Kostenobergrenze
Hätte Red Bull die Kostenobergrenze um mehr als fünf Prozent überschritten, hätte das Strafmaß bedeutend schlimmer ausfallen können. Selbst eine Aberkennung des WM-Titels von Max Verstappen wäre möglich gewesen.
Red-Bull-Statement: Budget 2021 unter der Kostenobergrenze
Im abschließenden Bericht der FIA wurde einzig bei Red Bull ein geringfügiger Verstoß gegen die Kostenobergrenze festgestellt. Aston Martin hat verfahrensrechtlich gegen die Finanzvorschriften verstoßen, während Williams Racing zwar im Zeitraum 2021 die Finanzordnung eingehalten hat, jedoch früher einen Verfahrensverstoß begangen hatte, wofür die Cost Cap Administration jedoch im Mai 2022 bereits eine Vereinbarung getroffen hatte.
Red Bull hat bereits auf die Entscheidung reagiert und ein Statement via Twitter veröffentlicht. Demnach nimmt der Rennstall das FIA-Urteil mit „Erstaunen und Enttäuschung“ auf. Red Bull ist demnach weiter der Überzeugung, dass man 2021 die Budget-Grenze eingehalten habe, „so dass wir die Feststellungen der FIA sorgfältig prüfen müssen.“
Des Weiteren werde man das Verfahren der FIA respektieren, „während wir alle uns zur Verfügung stehenden Optionen führen“.
Strafmaß noch nicht verkündet
Welche Strafe Red Bull explizit erwartet, wurde noch nicht verkündet. Im FIA-Statement stand dazu: „Die FIA-Cost-Cap-Administration prüft derzeit, welche Maßnahmen im Rahmen des Finanzreglements in Bezug auf Aston Martin und Red Bull zu ergreifen sind, und weitere Informationen werden in Übereinstimmung mit dem Reglement bekannt gegeben.“
Insider rechnen mit einer Geldstrafe wegen des Verstoßes gegen das Verfahren. Wie die Überschreitung selbst geahndet wird, ist noch offen. Wie oben genannt, wäre auch der Abzug von WM-Punkten möglich.
Zudem hat Red Bull die Möglichkeit, in Berufung zu gehen. Damit würde der Rennstall aber auch das Risiko eingehen, ein härteres Urteil zu provozieren.
Bereits vor dem Urteil gab es teils sehr emotionsgeladene Diskussionen zwischen Red Bull und unter anderem Mercedes. Dabei ist klar zu spüren, dass aus dem Konkurrenzverhältnis der beiden Rennställe mittlerweile echter Hass aufeinander gewachsen ist. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Lewis Hamilton, der im vergangenen Jahr erst im letzten Rennen den Titelkampf gegen Verstappen verloren hatte, äußerte sich im Vorfeld des Japan-GP verwundert über Red Bull im vergangenen Jahr. (NEWS: Budget-Zoff: Jetzt spricht Hamilton)
„Ich erinnere mich, dass wir neue Updates benötigt hätten“, sagte der Rekordweltmeister von Mercedes, aber das sei eben nicht möglich gewesen, wegen der neuen Budget-Obergrenze. „Dann allerdings sah ich diese Trucks von den anderen, es kamen weiterhin Updates für das andere Auto“, fuhr Hamilton fort, „und ich dachte mir: Meine Güte! Es wird schwer, sie in der WM zu schlagen, wenn sie weiter Updates bringen.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)