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Motor-Monster! Wie BMW wieder protzt - und was ist mit Formel 1?

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Motor-Monster! Wie BMW wieder protzt - und was ist mit Formel 1?

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Motor-Monster! Wie BMW wieder protzt

BMW ist zurück auf der großen Bühne des Motorsports, feiert ein Comeback bei den 24 Stunden von Daytona. Aber in die Formel 1 will der bayerische Konzern trotzdem nicht. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Das Formel1-Interesse in Deutschland schwindet. Sebastian Vettel und Mick Schumacher werden in der kommenden Saison nicht mehr an den Start gehen. Nun steigt auch der TV-Sender RTL aus den Übertragungen aus.
Bianca Garloff
Bianca Garloff

BMW ist zurück auf der großen Bühne des Motorsports.

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Die 24 Stunden von Daytona am vergangenen Wochenende haben das Ende einer 23-jährigen Abwesenheit aus der höchsten Sportwagenklasse markiert. Mit dem BMW M Hybrid V8 wollen die Münchner nun ein neues Kapitel in ihrer Motorsportgeschichte aufschlagen.

„Nach 1999 wieder zurück zu sein im absoluten Top-Level-Prototypenmotorsport, ist eine wahnsinnige Geschichte“, sagte BMW-M-Motorsportchef Andreas Roos dazu bei SPORT1.

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„Gleichzeitig ist der nordamerikanische Markt für uns sehr wichtig, besonders die BMW M-Modelle haben einen sehr hohen Absatz. Deshalb ist es für uns interessant, hier in den USA unterwegs zu sein.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Vorstand Oliver Zipse dämpfte im Vorfeld des Klassikers im Tempo-Tempel in Florida zwar die hohen Erwartungen, schraubte sie gleichzeitig indes wieder hoch: „Wir haben es geschafft, innerhalb von 18 Monaten vom weißen Blatt Papier zwei Rennautos auf die Strecke zu bringen. Es wäre vermessen zu sagen, dass in der Vorbereitung alles perfekt lief. Aber wir sind nicht nur hier, um dabei zu sein. Langfristig wollen wir mit dem Auto Meisterschaften und Rennsiege einfahren.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

24 Stunden von Daytona, aber BMW plant noch viel mehr

Daytona war für BMW nur der Startschuss in ein neues Zeitalter: Demnächst steht die US-Sportwagenmeisterschaft IMSA auf dem Jahres-Plan. 2024 folgt der Einstieg in die Sportwagen-WM mit den 24 Stunden von Le Mans.

Wie das alles funktioniert? Möglich macht es das neue LMDh-Reglement, das auf einem LMP2-Chassis und einem auf 680 PS begrenzten Hybrid-Antrieb aufbaut. BMW, Porsche und Cadillac setzen auf einen V8 als Basismotor, Acura hat einen V6 eingebaut. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

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Auffällig: Plötzlich sind Motorenmonster wieder in. BMWs P66/3 protzt mit vier Litern Hubraum und zwei frisch angeflanschten Turboladern. Der V8 stammt ursprünglich aus dem DTM-Auto und zeigt: Recycling wird im Motorsport neu gedacht.

So sieht die Strategie von BMW aus

Anstatt mit exotischen Materialien neue und teure Motoren zu entwickeln, setzt man angesichts der immer schnelleren Entwicklung CO2-neutraler Kraftstoffe auf robuste und leistungsstarke, vor allem aber ganzheitliche Nachhaltigkeit.

Unterstützung bekommt der Verbrenner von einem 68-PS-Elektroaggregat, kostengünstig entwickelt als Einheitsmotor von Bosch. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Die Kombination erlaubt „eine langfristige Motorsportstrategie, die parallel läuft mit der Entwicklung auf der Straße“, betont Roos.

Nur ein Beispiel: Die V8-Twinturbo-Architektur wird auch im Straßen-M8 eingesetzt. „Und wir haben hier den BMW XM (4,4-Liter-V8-Twinturbo-Hybrid, Anm. d. Red.) als Safetycar - ebenfalls ausgestattet mit einem V8 Hybrid. Da ist die Seriennähe sehr interessant.“

BMW erklärt Formel-1-Absage

Gleichzeitig sind das schlechte Nachrichten für die Königsklasse des Motorsports.

„Die Formel 1 ist aktuell kein Thema für uns“, erteilt Ross der Top-Liga eine Absage. „Für uns ist der Parallelflug zur Serie wichtig. Wir sind hier und heute mit einem V8-Hybrid in Daytona unterwegs. Das passt 1:1 zu unseren Straßenfahrzeugen. Erst 2026 mit einem neuen Hybrid zu kommen (wie die Formel 1 es plant, Anm. d. Red.), ist für uns ein paar Jahre zu spät.“

Dazu kommt, so der Deutsche: „Aktuell fährt die Formel 1 mit einem Hybridsystem, das keine Serienrelevanz hat. Die LMDh ist für uns die perfekte Plattform, denn der XM ist wahrscheinlich nicht der letzte BMW, der so einen Antriebsstrang hat. Wie es mit der Elektrifizierung weitergeht, müssen wir uns dann auch im Motorsport anschauen. Aber das ist ein klares Nein zur Formel 1.“

Der kleine Seitenhieb in Richtung Formel 1 resultiert auch daraus, dass neben der technischen und finanziellen die sportliche Basis in IMSA und WEC stimmt. „Die Autos sind alle nach einem Reglement entwickelt worden, das sehr eng ist“, erklärt Roos. „Die Formel 1 wäre froh, wenn ihr Feld innerhalb von sieben Zehntelsekunden wäre.“

BMW hat sein neues Spielfeld gefunden.

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