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Formel 1: Brisante Rosberg-Andeutung! Steckt mehr hinter dem Mercedes-Crash?

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Formel 1: Brisante Rosberg-Andeutung! Steckt mehr hinter dem Mercedes-Crash?

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Steckt mehr hinter dem Mercedes-Crash?

In Barcelona kommt es nach 2016 erneut zu einem Mercedes-Crash. Lewis Hamilton und George Russell kollidieren, das Team spielt den Vorfall im Qualifying herunter, die Experten orten aber Explosionsgefahr.
Es wäre eine Sensation in der Formel 1. Ferrari bemüht sich offenbar um eine Verpflichtung von Lewis Hamilton. Dafür würde die Scuderia tief in die Tasche greifen.
Bjarne Lassen
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Bianca Garloff
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Das kommt den Formel-1-Fans doch bekannt vor: Zwei Mercedes crashen in Barcelona!

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Doch anders als beim berühmten Crash der Silberfeinde Nico Rosberg und Lewis Hamilton in der Startrunde des Spanien GP 2016 fuhren sich George Russell und Hamilton am Samstag schon im Qualifying in die Kiste.

Im Kampf um den Einzug ins Top-10-Shootout kollidieren die beiden Briten zu Beginn ihrer letzten schnellen Runde in Q2 auf der Start-Ziel-Geraden. „Es war eine massive Misskommunikation. Ich habe nur nach vorne geschaut, um einen Windschatten von Carlos (Sainz, Anm. d. Red.) zu bekommen. Dann war Lewis auf einmal da“, schilderte Russell, der zwar vom Team am Funk nicht gewarnt wurde, wegen seiner „abnormalen Richtungsänderung“ aber trotzdem eine Verwarnung der Stewards kassierte.

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Die Mercedes-Piloten dürfen den Vorfall also unter sich ausmachen und werden das auch. Dennoch sah Russell Gesprächsbedarf: „Das müssen wir intern klären, wie das passieren konnte. Natürlich sollte das unter Teamkollegen niemals vorkommen“, räumte der 25-Jährige ein, erklärt aber auch: „Ich denke nicht, dass es einen Schuldigen gibt. Lewis wusste wahrscheinlich einfach nicht, dass ich eine Runde beginne. Zum Glück ist ja nicht viel passiert.“

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So ganz stimmt das allerdings nicht: Während Russell nach dem Vorfall als Zwölfter vorzeitig ausschied, ramponierte sich Hamilton bei der Aktion den Frontflügel.

Zwar schaffte es der Rekordweltmeister in die nächste Runde und immerhin noch auf Startplatz fünf und rutschte durch die Strafe gegen Pierre Gasly sogar noch auf Rang vier, Teamchef Toto Wolff war aber trotzdem nicht begeistert: „Es hilft natürlich nicht, wenn sie sich in die Kiste fahren. Beide haben gedacht, dass der andere die Runde beendet, aber das darf nicht sein.“ Trotzdem ordnete der Österreicher ein: „Sie fahren sich ja nicht absichtlich ins Auto, das war ein Missverständnis.“

Eine ganze andere Lesart des Unfalls unter Teamkollegen hat indes Sky-Experte Ralf Schumacher „George wollte Lewis keinen Windschatten geben und hat die Tür zugemacht. Das ist meine Analyse. Der junge Herausforderer will den Platzhirsch ablösen“, kippte Schumacher Öl ins Feuer und schob hinterher: „Die kommen ja auch privat nicht so gut miteinander aus.“

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Nico Rosberg, vor sieben Jahren selbst noch Protagonist im Mercedes-Zoff in Barcelona, sieht den Frieden bei seinem Ex-Team im Gespräch mit SPORT1 ebenfalls gefährdet: „Das erinnert mich schon ein wenig an 2016: George wollte Lewis nicht vorbeilassen, er hat sich danach aber entschuldigt. Ich denke aber, Lewis muss sich auch entschuldigen: Weil er hinten war, muss er in so einer Situation auf schnellen Runden im Qualifying mehr aufpassen“, sagte der Deutsche.

„Es war unglücklich, aber ich denke, da gibt es sicher noch ernste Diskussionen. Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Rivalität bei Mercedes schon intensiv ist: George ist wirklich voll da, er pusht Lewis sehr hart“, glaubt auch Rosberg, dass der Druck im Mercedes-Lager zugenommen hat.

Formel 1: Hamilton spielt Vorfall herunter

Hamilton selbst spielte das Thema nach dem Qualifying hingegen runter: „Es war einfach ein Missverständnis. Ich bin davon ausgegangen, dass George seine Runde abgebrochen hat und bin aufs Gas. Ich fuhr dann in seinem Windschatten und er war rechts, also bin ich davon ausgegangen, dass er mir Windschatten spendet und bin nach links. Dann zog er aber plötzlich wieder rüber“, schildert der Rekordweltmeister.

Zufrieden war Hamilton am Samstag immerhin mit den Upgrades an seinem seit Monaco generalüberholten Mercedes: „Ich war schon überrascht, dass wir so weit vorne sind und hier um die erste Startreihe fahren“, erklärte der Brite, dem in Q3 weniger als ein Zehntel zum Zweitplatzierten Sainz fehlte: „In Kurve zehn hatte ich Übersteuern und habe locker zwei Zehntel verloren. Ich bin deswegen jetzt aber nicht bitterlich enttäuscht, sondern eher ermutigt, weil das Auto heute viel lebendiger war und wir Fortschritte erzielen.“

Kurios: Dabei lobte Hamilton nicht nur sich selbst, sondern auch die Arbeit von Ersatzpilot Mick Schumacher: „Ich saß gestern noch bis elf Uhr nachts an der Strecke, um herauszufinden, wo wir noch Zeit gutmachen können. Auch mit der Analyse über Nacht haben wir großartige Arbeit gemacht“, verriet Hamilton.

Dabei war es ausgerechnet Schumacher, der am Freitag noch deutlich später Feierabend hat: Im Simulator in der Mercedes-Fabrik in Brackley drehte der Deutsche bis in die frühen Morgenstunden seine Runden, ehe er Samstagfrüh nach Barcelona geflogen wird.

Das Qualifying verfolgte Schumacher wie üblich an der Kommandobrücke in der Mercedes-Box neben Teamchef Wolff und Nachwuchsleiter Jerome D‘Ambrosio. Seine große Stunde könnte beim Pirelli-Reifentest am Mittwoch schlagen. Dann darf Mick in Barcelona den aktuellen Mercedes fahren. In der schnelllebigen Formel-1-Welt könnte eine gute Rundenzeit den von Haas angekratzten Ruf schnell wieder gerade rücken.