Hier scheint es noch viel Gesprächsbedarf zu geben! Am Donnerstag hatte die FIA angekündigt, das maximale Bußgeld von 250.000 Euro auf eine Million zu vervierfachen. Die Piloten reagieren darauf im Vorfeld des Austin-GP (das komplette Rennwochenende im SPORT1-Liveticker) mit reichlich Unverständnis.
Formel 1: "Lächerlicher" Strafen-Hammer entsetzt F1-Stars - Hamilton und Co. stellen Forderung an FIA
Strafen-Hammer entsetzt F1-Stars
„Ich finde es ziemlich lächerlich“ positionierte sich George Russell in der Pressekonferenz klar in dieser Angelegenheit. Damit nimmt der Mercedes-Piloten, der zugleich auch Vorsitzender der Fahrergewerkschaft GPDA ist, seinen Kollegen die Worte aus dem Mund. Zumal gerade junge Fahrer mit diesem Betrag Probleme haben dürften: „In meinem ersten Jahr in der Formel 1 hatte ich ein fünfstelliges Gehalt und hatte in diesem ersten Jahr mehr als einen sechsstelligen Betrag an Kosten, weil ich meinen Trainer, meine Flüge und einen Assistenten bezahlen musste.“
Max Verstappen, der als frischgebackener Weltmeister 2023 nach Austin gekommen ist, war vor zwei Jahren mit 50.000 Euro bestraft worden, weil er den Heckflügel von Mercedes berührt hatte. „Wenn die Berührung eines Heckflügels 50.000 Euro kostet, dann würde ich gerne wissen, was eine Million Euro kostet“, stellte der Niederländer daher die entscheidende Frage. „Es fühlt sich an, als wären diese Zahlen einfach aus der Luft gegriffen“, warf Russell kritisch ein.
Auch Charles Leclerc kann das neue Bußgeldmaximum nicht nachvollziehen und bezeichnete die Angelegenheit ebenfalls als „lächerlich“.
Für einen Lacher auf Kosten des Monegassen sorgte Kevin Magnussen. Der Haas-Pilot spielte darauf an, dass Leclerc im vergangene Jahr eine Luxusuhr im siebenstelligen Euro-Bereich gestohlen wurde. „Charles kann seine Uhr abgeben“, witzelte der Däne, ehe er mit einem ernsten Ton hinzufügte: „Aber ich würde für immer verschwinden.“
Forderung an die FIA: „Klarheit und Transparenz“
Doch neben all der Aufregung hatten die Fahrer auch eine konkrete Forderung an die FIA.
„Wenn eine Geldstrafe von einer Million Euro verhängt wird, sollten wir sicherstellen, dass das Geld auch zu 100 Prozent einer guten Sache zugeführt wird“, richtete sich Lewis Hamilton an die FIA: „In dieser gesamten Branche steckt viel Geld und wir müssen noch viel mehr tun, um eine bessere Zugänglichkeit, mehr Vielfalt und mehr Möglichkeiten für Menschen zu schaffen, die normalerweise keine Chance hätten, in einen solchen Sport einzusteigen.“
Sollte das garantiert sein, dann könnte Hamilton mit dieser Strafhöhe leben. „Aber nur so bekommen sie diese Million von mir“, stellte er klar.
Russell erklärte, dass die Fahrer bereits früher von der FIA verlangt hätten, zu erfahren, „wohin diese Geldstrafen fließen, für welche Zwecke sie verwendet werden“.
Die Fahrer würden sich wünschen, dass diese Gelder in die Basis des Motorsports investiert würden: „Aber bisher haben wir keine Antwort darauf bekommen. Wir würden gerne etwas Klarheit und Transparenz bekommen.“
Nun liegt der Ball also bei der FIA. Man darf gespannt sein, was sie zu der Forderung der Fahrer zu sagen hat.