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Hohe Anforderungen: So lief das Alpine-Debüt für Mick Schumacher

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Hohe Anforderungen: So lief das Alpine-Debüt für Mick Schumacher

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So lief Micks Alpine-Debüt

Mick Schumacher hat seinen ersten Test im Alpine-Hypercar absolviert. Was die Franzosen zu seiner Leistung sagen und worauf es jetzt ankommt.
Mick Schumacher befindet sich mit Alpine in Gesprächen über ein Engagement bei der WEC Langstreckenweltmeisterschaft
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Neue Fahrwasser für Mick Schumacher: Der Deutsche schnupperte am Dienstag im spanischen Jerez de la Frontera erstmals Langstrecken-Luft, testete für Alpine das brandneue Hypercar A424.

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Der erste Eindruck des Teams vom Schumi-Sohn ist dabei durchwegs positiv: „Der Test lief gut. Es ging aber noch nicht um puren Speed, sondern darum, sich mal gegenseitig kennenzulernen. Für ihn: diese Art Auto und das Team. Für uns, um zu sehen, wie er sich so schlägt“, sagt Alpines neuer starker Mann Bruno Famin zu SPORT1.

Den Umstieg von der Formel 1 in den Sportwagen traut der Franzose Schumacher auf jeden Fall zu: „Ich glaube nicht, dass das ein Problem ist. Ich erinnere mich etwa an Nico Hülkenberg, der 2015 gleich als Rookie (in Le Mans; d. Red.) gewonnen hat, Alexander Wurz und anderen ist das davor auch schon gelungen“, erklärt Famin und nennt damit ausgerechnet den Mann als Vorbild für Schumacher, der ihn vor der Saison bei Haas aus seinem Stammcockpit in der Formel 1 verdrängte.

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Schumachers nächster Vollzeitjob könnte ihn nun nach Frankreich führen: „Natürlich war Mick bisher ein reiner Monoposto-Fahrer, aber er ist ein sehr schneller und cleverer Junge. Ich bin sicher, dass er alle Fähigkeiten mitbringt, um ein guter Langstreckenpilot zu werden, weil er ein guter Fahrer ist. Es gibt also keinen Grund, warum er nicht erfolgreich sein könnte, wenn etwas zwischen uns zustande kommt“, sagt Famin.

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Neuigkeiten zu einem Engagement gibt es allerdings keine: „Im Moment ist diesbezüglich noch überhaupt nichts passiert. Der Test war einfach, um sich besser kennenzulernen und zu sehen, ob wir weiter miteinander reden“, so Famin, der verrät: „Jetzt müssen wir auch mal sein Feedback abwarten, ob er happy damit wäre etwas mit uns zu machen. Und dann kann man sich die genauen Rahmenbedingungen ansehen“, antwortet der Franzose auf die Frage nach möglichen Termin- und Interessenskonflikten mit Mercedes, wo Schumacher aktuell noch als F1-Ersatzfahrer tätig ist - eine Rolle, die er auch gerne in Zukunft ausüben würde.

Darauf kommt es für Schumacher jetzt an

Philippe Sinault, Teamleiter bei Alpines operativem Einsatzteam Signatech und damit direkt in die Fahrerentscheidung involviert, hat bei Schumachers Testpremiere in Jerez bereits mit Argusaugen draufgeschaut und weiß, worauf es für den Deutschen jetzt ankommt: „Wir suchen keinen Superstar, sondern einen Langstreckenfahrer - und das ist ein schwieriger Job, denn manchmal müssen wir ihn bitten bewusst langsam zu machen, um Benzin oder Reifen zu sparen. Ein Monoposto-Pilot ist gewohnt, immer zu pushen. Hier geht es aber ums Mindset, die Herangehensweise und den Teamgeist. Man muss immer Kompromisse machen, das ist einfach etwas anderes“, sagt Sinault zu SPORT1.

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Mit Bezug auf Schumachers mögliche Zukunft im Team glaubt er: „Bei Mick zum Beispiel, um da ganz klar und transparent zu sein: Es gibt keine Zweifel, was seine Fähigkeiten angeht, das fahrerische Level und die Performance, die super ist. Aber es wird um seine Einstellung gehen, dass er aufgeschlossen ist und bereit sich anzupassen: Was die Arbeit mit den Teamkollegen betrifft, alles zu teilen, manchmal auch seine besten Runden zu opfern und so weiter.“

Dass Schumacher prinzipiell Lust auf die boomende Sportwagen-WM hat, das steht außer Frage für Sinault, der in diesem Zusammenhang auch das Zustandekommen des Kontakts zwischen seinem Team und Schumacher verrät. Wenig überraschend spielte dabei auch Alpines Formel-1-Pilot Esteban Ocon eine Rolle: „Die beiden sind gute Freunde und Esteban erzählt gute Dinge über uns. Als Mick Interesse an der Langstrecke gezeigt hat, hat Esteban natürlich gesagt, dass das ja vielleicht zusammenpassen könnte.“

„Was diesen Test betrifft, war Esteban jetzt aber logischerweise nicht involviert. Mick hat Bruno Famin in Zandvoort am Rande des Formel-1-Rennens getroffen und ihm gesagt, dass er eventuell interessiert sein könnte. Bruno hat ihm dann gesagt, dass wir bereit für einen Test mit ihm sind, wenn er mal einen ersten Eindruck haben möchte - und das ist jetzt passiert“, erklärt Sinault und fügt an: „Es war gut, aber ich weiß nicht, ob es einen nächsten Schritt gibt. Zumindest weiß er jetzt mal, was auf ihn zukommen würde.“

Die Konkurrenz für Schumacher um die begehrten Cockpits bei Alpine ist dabei nicht gerade klein. Neben den als gesetzt geltenden Nicolas Lapierre und André Negrão, wurden zuletzt auch die Namen von Alpines Nachwuchsmann Jack Doohan und Ferdinand von Habsburg genannt. „Diese Jungs sind unter den potenziellen Kandidaten, aber wir schauen uns viele Fahrer an“, bestätigt Famin. Priorität hat die Fahrerentscheidung für ihn aktuell nicht. „Es besteht keine Eile, da setzen wir uns überhaupt nicht unter Druck. Theoretisch haben wir damit Zeit bis Ende Februar“, lacht Alpines Vizepräsident. Dann steigt in Doha der Auftakt zur neuen Saison der Sportwagen-WM - mit oder ohne Mick Schumacher...