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Formel 1: Ferrari macht sich zur Lachnummer

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Formel 1: Ferrari macht sich zur Lachnummer

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Ferrari schlägt sich selbst

Nach dem Triumph von Charles Leclerc in Monaco bremst sich Ferrari in Montreal selbst aus. Die Scuderia verlässt sich auf den eigenen Meteorologen - das geht gehörig nach hinten los.
Formel-1-Fans werden sich beim Großen Preis von Miami die Augen reiben. Ferrari plant mit einer besonderen Aktion, das 70-jährige Jubiläum der Scuderia in Nordamerika zu feiern.
Michael Zeitler
Michael Zeitler
Nach dem Triumph von Charles Leclerc in Monaco bremst sich Ferrari in Montreal selbst aus. Die Scuderia verlässt sich auf den eigenen Meteorologen - das geht gehörig nach hinten los.

Es waren nicht die Regentropfen, die im Qualifying zum Kanada-GP in Montreal aus allen Wolken fielen. Es waren die Ferrari-Fans. Zwei Wochen nach dem sensationellen Sieg von Charles Leclerc beim Heimspiel in Monaco ist Ferrari wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt: Charles Leclerc und Carlos Sainz haben es beide nicht in die Top-10 geschafft.

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Vorweg ein bisschen Geschichts-Unterricht: Zwei Ferraris nicht in den Top-10 der Startaufstellung - das gab es zuletzt in Abu Dhabi 2020 mit Charles Leclerc (12.) und Sebastian Vettel (13.). Es war Vettels letztes Rennen in rotem Overall.

Das Problem, das an vergangene Zeiten erinnert: Mal wieder wirkt Ferrari tollpatschig. Dass Leclerc und Sainz es nicht ins dritte Quali-Segment geschafft haben, liegt zuvorderst daran, dass sie mit gebrauchten Reifen auf Zeitenjagd gegangen sind.

Neue Reifen bieten in der Regel mehr Haftung, sind also schneller. Gebrauchte Reifen kommen bei Regen besser auf Temperatur – und genau darauf hat Ferrari gesetzt. Weil es ihr Meteorologe so prognostiziert hat, weil auch tatsächlich schon erste Tropfen gefallen sind und weil Fans schon Mäntel und Regenschirme ausgepackt haben.

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Ferrari: So schlecht wie zuletzt vor vier Jahren

Doch von diesem Fehlgriff will Ferrari-Rennleiter Frédéric Vasseur nichts wissen. Stattdessen erklärt der Franzose: „Es war keine gute Session. Es haben sich alle schwergetan, die Reifen zum Arbeiten zu kriegen. Und wenn du keine gute Runde zusammen bekommst, bist du bei diesen kleinen Abständen raus.“

Charles Leclerc reagierte schon am Funk in der Auslaufrunde fuchsteufelswild: „Ich kann das nicht kommentieren.“ Mit etwas beruhigten Gemütern erklärt er die Strategie später so: „Wir haben zu Beginn von Q2 einen neuen Reifen verwendet und wollten den zweiten frischen Satz für Q3 aufheben.“ Und weiter: „Wir müssen uns mal anschauen, warum wir so langsam waren.“

Schließlich wird er doch noch konkret: „Wir waren heute im Nirgendwo. Es war einfach kein Grip da, die Reifen waren nicht bereit. Und wir wissen nicht, warum.“

Wechselnde Gegner für Verstappen

Immerhin: Die WM-Punkte werden erst morgen im Rennen vergeben. „Und im Rennstint war das Tempo okay“, gibt sich Vasseur hoffnungsvoll. „Wir können morgen zurückkommen.“

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Trotzdem: Zu den Favoriten gehört Ferrari nicht. Und genau deswegen ist und bleibt Weltmeister Max Verstappen WM-Favorit. 31 Punkte liegt er vor Leclerc – und neun Startplätze beim Kanada-GP.

Verstappens Dominanz wackelt: Nach sechs Pole-Positions in Folge ist der Niederländer zum zweiten Mal in Serie geschlagen. Von den letzten drei Grands Prix gewann er nur einen. Aber es ist eben immer ein anderes Team, das Verstappen besiegt. In Imola gewann McLaren, in Monaco Ferrari, jetzt in Kanada steht Mercedes ganz vorn.

Pérez zeigt Red-Bull-Absturz

Solange sich kein dauerhafter Gegner etabliert, nehmen sich die Konkurrenten nur gegenseitig die Punkte weg.

Mehr noch: Verstappen ist die einzige Konstante. Und das trotz aller Widerstände: Das zweite Training in Kanada musste er wegen Elektronik-Probleme an seinem Red Bull fast komplett sausen lassen. Und dass Red Bull auf dem absteigenden Ast ist, zeigt Sergio Pérez: Seit drei Qualifyings kam er schon nicht mehr ins Finale, in Monaco und Montreal war sogar schon nach Q1 Schluss.

So schlimm ist es bei Ferrari nicht. Und doch hatten die Ferrari-Fans in Kanada wohl mehr Erwartungen als das schlechteste Quali-Ergebnis seit vier Jahren.