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Kuriose Schumacher-Enthüllung: "Wir wussten nichts über ihn"

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Schumacher? „Wussten nichts“

Jordan-Urgestein Andy Stevenson erinnert sich an die erste Fahrt von Michael Schumacher - und verrät spannende Details zur Premiere des späteren Rekordweltmeisters.
Am 13. November 1994 gewann der noch junge Michael Schumacher in Adelaide die F1-Weltmeisterschaft als erster deutscher Fahrer in der Geschichte. Der Beginn einer Legende, die die Formel 1 auf ein neues Level brachte.
Jordan-Urgestein Andy Stevenson erinnert sich an die erste Fahrt von Michael Schumacher - und verrät spannende Details zur Premiere des späteren Rekordweltmeisters.

Die beeindruckende Formel 1-Karriere von Michael Schumacher begann im Rennstall von Jordan Grand Prix. Andy Stevenson, heute Sportdirektor bei Aston Martin, war damals bereits Teil des Rennstall-Teams. Im Podacst Beyond The Grid erinnert sich der 57-Jährige an einen Test wenige Tage vor dem ersten Rennen in Belgien zurück.

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Dieser Test fand in Silverstone statt. Schumacher fuhr allerdings nicht auf der Grand-Prix-Variante der Strecke, sondern auf dem kürzeren Südkurs. Dabei war Schumacher der einzige Rennfahrer auf der Strecke, da sich alle anderen Fahrer bereits auf den Weg nach Spa gemacht hatten.

„Er fährt Runde um Runde und kommt unserem Rundenrekord auf dem Südkurs innerhalb weniger Stunden immer näher. Und dann fuhr er schneller, als wir jemals um die Silverstone-Südstrecke gefahren sind“, erinnerte sich Stevenson.

Erstaunlich war dabei, dass viele im Team den Deutschen noch gar nicht kannten. Dazu zählte sich auch Stevenson selbst. „Wir wussten nichts über ihn, rein gar nichts. Wir hatten gehört, dass er ein paar Sportwagenrennen und auch ein paar Rennen in Japan gefahren ist“, erklärte er.

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Schumacher musste von Teammanager gebremst werden

Schumacher musste bei seinem Test sogar vom damaligen Teammanager Trevor Foster eingebremst werden. Darauf antwortete Schumacher Foster per Funk: „Ich habe noch gar nicht richtig angefangen!“

Einen Tag später brach das Team nach Spa auf. Jedoch musste Schuhmacher davor noch in die Jordan-Fabrik, um seinen Sitz anzupassen. Teamboss Jordan habe damals erklärt: „Ihr könnt nicht darüber sprechen, was ihr tut, aber wir haben einen Fahrer, der zu uns kommt, und wir brauchen euch, um den Sitz anzupassen.“

Dabei erklärte Stevenson, dass er wieder nicht wusste, um welchen Fahrer es sich handelte. „Mein erster Eindruck war, dass ich neidisch bin, dass dieser Typ den Rennwagen fahren darf. Aber es war fantastisch, mit ihm zu arbeiten.“ Noch beeindruckender an diesem Abend: Schumacher stellte seinen Sitz in der Fabrik persönlich fertig.

In Spa bestätigte sich dann der Eindruck aus Silverstone: „Es war das erste Mal, dass er in Spa war. Er erzählte uns, er sei dort Rennen gefahren. Aber er war noch nie in seinem Leben dort gewesen.“ Mit dieser Lüge begann die offizielle Formel-1-Karriere von Michael Schumacher.

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Bereits beim Qualifying in Belgien war der Deutsche mehr als eine halbe Sekunde schneller als sein Teamkollege Andrea de Cesaris. „Ich glaube, wir hatten damals drei Sensoren am ganzen Auto, es ging also nur um das Feedback des Fahrers und die Rundenzeit.“

Schumacher erstaunt mit Fitness

Generell habe Schumacher „sehr gutes Feedback geliefert“. Er sei „extrem fit“ gewesen, was damals nicht dem Standard entsprach. „Die Anstrengung, das Lenkrad zu drehen, war enorm. Das hat ihn aber nicht gestört“, erinnerte sich Stevenson weiter. Trotz der guten ersten Eindrücke war das erste Rennen für Schumacher schon nach einigen hundert Metern wegen eines Kupplungsschadens beendet.

In der Folge machte Schumacher zwar kein einziges Rennen mehr für Jordan, Spa war trotzdem der Start seiner großen Karriere. Später gewann der Deutsche für Ferrari und Benetton insgesamt sieben Weltmeisterschaften.