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Formel 1: Red Bulls Fehleinschätzung treibt Verstappen zur Eskalation

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Ein Funkspruch mit fatalen Folgen

Max Verstappen rammt George Russell und steht vor einer Sperre. Die Situation wäre jedoch vermeidbar gewesen – Red Bull unterlag einer Fehleinschätzung.
Max Verstappen (r.) im Gespräch mit Teamchef Christian Horner
Max Verstappen (r.) im Gespräch mit Teamchef Christian Horner
© IMAGO/HochZwei
Max Verstappen rammt George Russell und steht vor einer Sperre. Die Situation wäre jedoch vermeidbar gewesen – Red Bull unterlag einer Fehleinschätzung.

Platz zehn und eine drohende Rennsperre – der Formel-1-Sonntag in Barcelona hätte für Max Verstappen kaum schlechter laufen können. Doch wie sich nach dem Rennen herausstellte, hätte das späte Drama beim Spanien-GP um den Weltmeister durchaus verhindert werden können.

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Aber der Reihe nach: In einer wilden Schlussphase nach Restart hatte der Red-Bull-Pilot versucht, auf harten Reifen Platz drei zu verteidigen. Doch erst zog Charles Leclerc vorbei, dann versuchte George Russell in Kurve eins zu überholen.

Nach einem Kontakt mit dem Mercedes kam Verstappen kurz neben die Strecke – blieb aber vor dem Briten. Daraufhin gab Red Bull per Funk die Anweisung durch, Verstappen solle die Position zurückgeben – da dieser vermeintlich abgekürzt hatte.

Formel 1: Verstappen eskaliert nach Anweisung

In der Folge eskalierte die Situation: Zunächst schien es, als ließe Verstappen Russell tatsächlich vorbei, doch in Kurve fünf krachte er ihm wutentbrannt in die Seite.

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Dafür kassierte Verstappen eine Zehn-Sekunden-Strafe, die ihm vom fünften auf den zehnten Rang zurückwarf. Zusätzlich wurden ihm drei Strafpunkte auferlegt, womit er nun nur noch einen Zähler von einer Rennsperre entfernt ist.

Besonders bitter für Verstappen und Red Bull: Nach dem Rennen wurde deutlich, dass der Niederländer Russell die Position gar nicht hätte zurückgeben müssen.

Fehleinschätzung führt zu Verstappen-Eskalation

„Da der Grund dafür, dass Auto 1 (Verstappen, Anm. d. Red.) von der Strecke gedrängt wurde, der Kontrollverlust und die daraus resultierende Berührung durch Auto 63 (Russell) war, hat Auto 1 die Strecke nicht absichtlich verlassen. Wir haben daher keine weiteren Maßnahmen ergriffen“, hieß es in einem Urteil der Rennkommissare.

Verstappen wurde also vom Vorwurf eines unerlaubten Abkürzungsmanövers freigesprochen. Die gesamte Eskalation im Anschluss mit seiner Attacke auf Russell hätte also vermieden werden können.

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Bei Red Bull war es zu einer Fehleinschätzung gekommen. Das Team wollte wohl einer möglichen Strafe zuvorkommen und hatte deshalb Verstappen angewiesen, den Platz zurückzugeben.

„Sehr schwierig, diese Entscheidung als Team zu treffen“

Dieser reagierte am Funk empört: „Ich war vorne. Er hat mich von der Strecke geschubst.“ Renningenieur Gianpiero Lambiase blieb jedoch bei seiner Einschätzung: „Meine Empfehlung ist, ihn vorbeizulassen. Das sind die Regeln, nach denen wir spielen. Es ist schade, aber so sind die Regeln.“

Teamchef Christian Horner verteidigte das Vorgehen nach dem Rennen. „Es sah ganz danach aus, dass es eine Strafe geben würde. Deshalb wurde Max angewiesen, den Platz zurückzugeben“, erklärte der 51-Jährige.

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Es sei eine „50-50-Entscheidung“ gewesen, Russell vorbeizulassen. „Es ist sehr schwierig, diese Entscheidung als Team zu treffen, denn man orientiert sich nur an historischen Präzedenzfällen und man versucht zu antizipieren, was die Stewards denken und was die Rennleitung denkt“, fuhr Horner fort.

Frustrierter Verstappen stichelt gegen Russell

Verstappen zeigte sich nach dem Rennen weiter frustriert: „Das Problem sind die Racing-Standards. Was ist erlaubt, was nicht? Es ist nicht sehr natürlich und das ist häufig sehr frustrierend.“

Auf Russells ungläubige Reaktion nach dem Zwischenfall in Kurve fünf entgegnete Verstappen nur trocken: „Ich bringe ihm das nächste Mal ein paar Taschentücher mit.“

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Ein Gespräch mit dem Briten sei nicht nötig – und Reue verspüre er auch nicht: „Man sollte nichts bereuen im Leben. Man lebt ja nur einmal.“