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Formel 1: Schumacher über Verstappen: "Dann wird er wechseln"

Verstappen setzt sich Deadline

Die Gerüchteküche um Max Verstappen brodelt: Bleibt der Niederländer Red Bull treu, oder zieht es ihn zu Mercedes? Bis zur Sommerpause will der Weltmeister entscheiden.
Sky-Experte Ralf Schumacher spricht über die Zukunft von Max Verstappen - wird der Niederländer bei Red Bull bleiben?
Die Gerüchteküche um Max Verstappen brodelt: Bleibt der Niederländer Red Bull treu, oder zieht es ihn zu Mercedes? Bis zur Sommerpause will der Weltmeister entscheiden.

Die Diskussion um die Zukunft von Max Verstappen spitzt sich zu. Ein gemeinsamer Urlaub von Verstappen und Mercedes-Teamchef Toto Wolff auf Sardinien heizte zuletzt Spekulationen an, die beiden hätten sich bereits über einen Vertrag für 2026 geeinigt.

Doch SPORT1 weiß: So weit ist es noch nicht. „Es braucht keinen zufälligen Urlaubsort, um finale Gespräche zu führen“, stellt Sky-Experte und Ex-Grand-Prix-Sieger Ralf Schumacher im Gespräch mit SPORT1 klar.

Fakt ist: Nach dem Abschied von Red-Bull-Teamchef Christian Horner befindet sich der viermalige Weltmeister in einer emotional schwierigen Lage. Hintergrund: Die Red-Bull-Spitze hatte sich nach über 20 Jahren von Horner getrennt, auch weil das Verhältnis zwischen Horner und Verstappens engem Umfeld – Vater Jos und Manager Raymond Vermeulen – nachhaltig beschädigt war.

Damit wollten die Red-Bull-Chefs ein Zeichen setzen: Wir wollen Verstappen halten und gemeinsam aus dem sportlichen Tief herauskommen.

Reicht das, um Verstappen zu überzeugen?

Ob diese Geste jedoch ausreicht, bleibt fraglich. Verstappen muss nun nüchtern abwägen: Kann Red Bull nächstes Jahr noch einmal die Wende schaffen? Wird das Auto konkurrenzfähig? Und noch wichtiger: Wie gut ist der neue Motor, den Red Bull ab 2026 erstmals in Eigenregie mit Technikpartner Ford entwickelt?

Mercedes werden beim neuen Motorenreglement, wie schon bei der großen Revolution 2014, gute Chancen eingeräumt, sofort wieder Maßstäbe zu setzen. Red-Bull-Berater Helmut Marko warnt jedoch vor voreiligen Schlüssen. „Der Blick in die Glaskugel ist nebulös“, erklärt er gegenüber SPORT1. „Auf vier Dinge kommt es beim neuen Motor an: die Schaltung der Batterien, den Verbrennungsmotor, die Software und nicht zu unterschätzen den vorgeschriebenen Biosprit. Ich vertraue da unseren Technikern und bekomme gutes Feedback.“

Entscheidung vor der Sommerpause

Wie SPORT1 erfuhr, will Verstappen bis zur vierwöchigen Sommerpause Anfang August eine Entscheidung treffen. Die Chancen für Red Bull und Mercedes stehen derzeit bei 50:50. Dass es eine Ausstiegsklausel in Verstappens Vertrag bis 2028 gibt, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle: Wenn Verstappen wechseln möchte, wird Red Bull ihm keine Steine in den Weg legen.

Ein Schlüsselrennen wird Spa: Dort wird sich zeigen, ob die neuen Teile am Auto und die Umstrukturierung mit Laurent Mekies als Horner-Nachfolger bereits erste Erfolge bringen.

„Red Bull wird die Wende nicht schaffen“

Für Ralf Schumacher ist Mercedes derzeit jedoch im Vorteil: „Ich denke, Silverstone hat Max gezeigt, dass Red Bull die Wende trotz aller Bemühungen nicht schaffen wird. Am Ende geht es um seine Karriere, nicht um Verbundenheit. Wenn Mercedes ihm zeigt, dass sie alles tun, um ihn zu holen, wird er wechseln.“

Und: „Für Mercedes ist es nicht angenehm, aktuell gegen McLaren zu verlieren – die immerhin den gleichen Motor fahren. Mit Max könnten sie das Kräfteverhältnis 2026 wieder drehen.“

Wie auch immer Verstappen sich entscheidet: Sein Entschluss dürfte in der Formel 1 die Weichen für die kommenden Jahre stellen.