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Ex-Weltmeister sieht gefährliche Angstkultur bei Ferrari

Ex-Weltmeister warnt Ferrari

Jenson Button sieht Ferrari in einer gefährlichen Abwärtsspirale. Der Ex-Weltmeister spricht offen über Angst, Druck und fehlendes Vertrauen in Maranello – und warnt: So könne das Traditionsteam keine Rennen gewinnen.
Seit seinem Wechsel zu Ferrari konnte Lewis Hamilton bisher noch nicht an seine alten Leistungen anknüpfen. Geht seine Zeit zu Ende?
Jenson Button sieht Ferrari in einer gefährlichen Abwärtsspirale. Der Ex-Weltmeister spricht offen über Angst, Druck und fehlendes Vertrauen in Maranello – und warnt: So könne das Traditionsteam keine Rennen gewinnen.

Jenson Button hat Ferrari vor einer gefährlichen Angstkultur gewarnt. Der Ex-Weltmeister sieht in Maranello ein Team, das unter Druck erstarrt – und fordert mehr Vertrauen statt ständiger Schuldzuweisungen. „Du darfst keine Angst vor Fehlern haben“, sagte Button bei Sky Sports F1.

„Bei Ferrari wirkt es jedoch so, als könne jeder jederzeit vor die Tür gesetzt werden – ein Gefühl, das niemand braucht.“ Kontinuität sei für ihn der Schlüssel: „Bleibt das Team geschlossen, wächst das Selbstvertrauen, auch bei den Fahrern. Bei so vielen Regeländerungen zwischen Saisonstart und Finale ist Beständigkeit unverzichtbar.“

Ferraris Krise hält an

Nach 18 von 24 Rennen wartet die Scuderia weiter auf ihren ersten Grand-Prix-Sieg der Saison. Beim Großen Preis von Singapur triumphierte erneut McLaren, während Ferrari mit 298 Punkten auf Rang drei der Konstrukteurs-WM liegt – 28 Zähler hinter Mercedes.

Mit der Verpflichtung von Lewis Hamilton hatte Ferrari vor der Saison große Hoffnungen geweckt. Doch der siebenmalige Champion findet im roten Auto bislang keinen Rhythmus, während Charles Leclerc immerhin regelmäßig Podestplätze einfährt.

„Als Fahrer glaubst du immer, den Unterschied machen zu können“, sagte Button. „Aber in der Formel 1 trittst du gegen die Besten an. Ferrari kämpft nicht konstant gegen McLaren – und das schafft momentan nur Max Verstappen.“

Vasseur gerät unter Druck

Auch Teamchef Frédéric Vasseur steht zunehmend im Fokus. Schon vor dem Kanada-GP kursierten Gerüchte über sein mögliches Aus. Der Franzose konterte: „Es geht nicht um mich, damit komme ich klar. Aber es ist respektlos gegenüber meinen Leuten und deren Familien.“

Er vermutet gezielte Störfeuer: „Vielleicht wollen manche dem Team einfach schaden. Wer um die WM kämpft, darf sich keinen Fokusverlust leisten – jedes Detail zählt.“

Vize-Titel bleibt möglich

Sechs Rennen stehen noch aus, darunter drei Sprintrennen. Der Rückstand auf Mercedes ist überschaubar, doch Ferrari darf sich keine weiteren Patzer leisten, will man Platz zwei sichern – und endlich wieder einen Sieg feiern.