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Steiner verteidigt Russells Funk-Wutausbruch in Mexiko

Steiner verteidigt Russell

Günther Steiner stärkt George Russell nach seinem aufsehenerregenden Funkspruch den Rücken.
Günther Steiner verteidigt George Russell
Günther Steiner verteidigt George Russell
© IMAGO/NurPhoto
Günther Steiner stärkt George Russell nach seinem aufsehenerregenden Funkspruch den Rücken.

George Russell tobte am Funk, als Mercedes ihm in Mexiko zunächst den Weg hinter Andrea Kimi Antonelli blockierte. Nun stärkt ausgerechnet Ex-Haas-Teamchef Günther Steiner dem Briten den Rücken - und sieht keinen Grund zur Sorge um die Silberpfeile.

Im „The Red Flags Podcast“ nahm Steiner den 27-Jährigen in Schutz: „Das ist kein Zeichen für Probleme. Was hätte er denn sonst machen sollen? Er hatte recht.“ Russell habe seine Reifen ruiniert, weil er auf Rang vier festhing, während McLaren-Pilot Oscar Piastri näherkam. „Er sagte, dass er schneller ist als Kimi und um das Podium kämpfen kann. Wenn das Team ihn nicht lässt, muss er sich nicht schuldig fühlen“, so Steiner weiter.

Reifen am Limit - zu spät

Die Szene eskalierte in der 35. Runde, als Russell via Funk forderte, Antonelli überholen zu dürfen. Technikchef Marcus Dudley bat ihn stattdessen, die „Rear Surface Temperatures“ zu managen. Russells Konter: „Marcus, ich habe ein verdammtes Auto im Heck - und zwar ein schnelleres! Ich versuche, die Position zu halten. Ich bin viel schneller als Kimi und kann ums Podium kämpfen. Ich gebe den Platz zurück, falls es nicht klappt.“ Erst in Runde 41 durfte der Mercedes mit der Startnummer 63 tatsächlich vorbei. Doch da waren die Hinterreifen bereits überhitzt, der Angriff auf die Vorderleute verpuffte. Wenige Umläufe später tauschten die Teamkollegen die Plätze wieder zurück.

Kein Vertrauensbruch bei Mercedes

Trotz der aufgeladenen Stimmung erkennt Steiner keine Erosion der Teamchemie: „Er verliert nicht das Vertrauen. Er wollte nur klarstellen, wie er das Rennen gewinnen kann.“ Der Südtiroler verweist auf den Kampf um Platz zwei in der WM-Wertung, den Mercedes derzeit gegen Ferrari bestreitet. „Wenn das Team sich nicht selbst schützt, wie soll es der Fahrer tun?“, fragte Steiner rhetorisch.

Russells Frustfaktor bleibt dennoch hoch: Der Brite hat seit seinem Premierensieg in Sao Paulo auf ein weiteres Top-Ergebnis gewartet - und sah in Mexiko eine verpasste Chance.