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Formel 1: Hat Mercedes die Konkurrenz schon wieder ausgetrickst?

Wie Mercedes beim Motor trickst

In der Formel 1 sorgen die Motoren für 2026 derzeit für Aufsehen. Besonders Mercedes hat früh entscheidende Weichen gestellt und verschafft sich einen möglichen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.
Mercedes hat beim Motor für die neue Saison in der Forme 1 ein Schlupfloch entdeckt
Mercedes hat beim Motor für die neue Saison in der Forme 1 ein Schlupfloch entdeckt
© IMAGO/PsnewZ
In der Formel 1 sorgen die Motoren für 2026 derzeit für Aufsehen. Besonders Mercedes hat früh entscheidende Weichen gestellt und verschafft sich einen möglichen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.

Kaum ein Thema sorgt in der Formel 1 aktuell für so viel Gesprächsstoff wie die neuen Motoren (1,6-Liter-V6-Turbo-Hybrid mit 350 kW Elektro-Energie) für 2026.

Und wie schon 2014 könnte Mercedes von den neuen Technikregeln ganz besonders profitieren. Hintergrund: Die FIA stuft den technischen Kniff der Mercedes-Ingenieure – zumindest derzeit – als regelkonform ein.

Formel 1: So trickst Mercedes beim Motor

Konkret geht es um einen Trick beim Verdichtungsverhältnis im Zylinderraum des Verbrennungsmotors, den sowohl Mercedes als auch Red Bull Powertrains für sich entdeckt haben.

Während die Teams erst seit Anfang 2025 offiziell an der Aerodynamik für 2026 arbeiten dürfen, läuft die Entwicklung der neuen Power Units schon seit mehreren Jahren.

Grund: Die neuen Regeln sind extrem komplex – sie verlangen ein perfektes Zusammenspiel aus Verbrenner, Elektroanteil und Energie-Management.

Mercedes stellt früh entscheidende Weichen

Wie jetzt immer stärker durchsickert, war Mercedes hier besonders früh am Ball. Schon lange vor dem Ende der Saison 2025 hatte der deutsche Hersteller entscheidende Weichen gestellt.

Und so funktioniert’s: Offiziell ist für 2026 eine maximale Verdichtung von 16:1 vorgesehen. Mercedes hat offenbar jedoch einen Weg gefunden, bei der Fahrt auf der Strecke darüber (bei 18:1) zu liegen – ohne die Regel zu verletzen.

Möglich machen das ein Effekt aus der thermischen Ausdehnung bestimmter Bauteile im (heißen) Betrieb und die Messmethode der FIA, die nämlich bei Umgebungstemperatur kontrolliert.

Ein messbarer Vorteil

Der Clou: Auf dem Papier bleibt alles regelkonform, unter realen Rennbedingungen ergibt sich jedoch ein messbarer Vorteil. Andere Hersteller wurden auf diese Lösung offenbar erst spät aufmerksam – zu spät, um jetzt noch gegenzusteuern.

Entscheidend für die FIA-Freigabe war laut Insidern vor allem eines: Mercedes war von Anfang an offen. Das Team stimmte die clevere Lösung frühzeitig mit dem Automobilweltverband ab und holte sich so die rechtliche Absicherung, bevor große Ressourcen investiert wurden.

Ein riskanter Alleingang kam demnach nicht infrage – zu hoch sind Kosten und Entwicklungszeiten bei modernen F1-Motoren. Erst nach dem FIA-Okay wurde das Konzept konsequent weiterverfolgt. Logisch, dass die Regelhüter ihr grünes Licht jetzt nicht einfach wieder ausknipsen.

Red Bull arbeitet an ähnlicher Lösung

Immerhin soll auch Red Bull an einer ähnlichen Lösung tüfteln, nachdem übergelaufene Ingenieure vom Mercedes-Trick berichteten.

Trotzdem gilt: Niemand weiß genau, wie das Kräfteverhältnis 2026 aussehen wird. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass selbst vielversprechende Entwicklungen auf dem Prüfstand oder im Windkanal nicht immer auf der Strecke funktionieren.

Die Konkurrenz ist dennoch gewarnt. Immer noch zu frisch sind auch die Erinnerungen an die Einführung der Hybrid-Motoren 2014, als Mercedes dank cleverer Technik über Jahre dominierte.