Beim Titel-Showdown in Abu Dhabi hat die Untersuchung eines Überholmanövers von Lando Norris für Verwirrung gesorgt. In Runde 23 zog der WM-Führende an Yuki Tsunoda vorbei, wurde dabei jedoch vom Teamkollegen von Max Verstappen weit nach außen gedrängt und geriet kurzzeitig neben die Strecke.
Formel 1: "Total gaga" - Norris-Untersuchung sorgt für Wirbel
Wirbel um Norris-Untersuchung
Wegen dieser Szenen leitete die Rennleitung im Anschluss eine Untersuchung gegen beide Fahrer ein: Gegen Tsunoda, weil er Norris von der Strecke gedrängt haben soll, und gleichzeitig gegen Norris, um zu prüfen, ob er durch das Ausweichmanöver abseits der Strecke einen Vorteil erlangte. Durchaus ein kurioser Vorgang - schließlich entstand die Situation erst durch Tsunodas Abdrängen.
Der ehemalige Rennleiter Niels Wittich war angesichts der Untersuchung erstaunt. „Relativ kurios. So etwas habe ich noch nicht gesehen“, erklärte er bei Sky.
Formel 1: Schumacher wird nach Norris-Manöver deutlich
Ralf Schumacher bezeichnete eine mögliche Strafe für Norris als „total gaga“. Der ehemalige F1-Pilot stellte klar: „Jetzt kann man nur hoffen, dass da keine Strafe kommt und durch so einen Blödsinn eine WM entschieden wird.“
Am Ende wurde lediglich Tsunoda bestraft, weil er beim Verteidigen mehrfach die Richtung gewechselt hatte. Er erhielt dafür eine Fünf-Sekunden-Strafe. Bei Norris sah die Rennleitung hingegen kein Fehlverhalten.
Red-Bull-Fahrer Tsunoda ungläubig: „Welche Strafe, Bro?“
„Wir haben eine Fünf-Sekunden-Strafe erhalten“, funkte Red Bull an Tsunoda. Der Japaner reagierte ungläubig: „Strafe? Welche Strafe, Bro?“
McLaren-Teamchef Zak Brown sprach noch während des Rennens bei Sky von der „richtigen Entscheidung“. Das Vorgehen Tsunodas sei „gefährlich und unnötig“ gewesen.
Red Bulls Chefberater Helmut Marko erklärte später, dass Tsunoda „versucht“ habe, Norris aufzuhalten: „Aber er ist über das Ziel hinausgeschossen.“
Im dramatischen Titelkampf der Formel 1 setzte sich am Ende Norris durch und holte sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Weltmeister-Titel. Obwohl Max Verstappen das Rennen gewann, verteidigte Norris als Dritter noch zwei Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung.