Es ist die wohl verrückteste olympische Geschichte seit der Gründung des jamaikanischen Bob-Teams, das als "Cool Runnings" in die Geschichte einging und dem sogar Hollywood ein filmisches Denkmal setzte.
Tongas Kult-Adonis will zu Winterspielen
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Tongas Fahnenträger der olympischen Spiele in Rio, der Taekwondo-Kämpfer Pita Taufatofua, der eingeölt und in der traditionellen Tracht seiner südpazifischen Heimatinsel für einen denkwürdigen Moment bei der Eröffnungsfeier im Maracana-Stadion gesorgt hatte, wechselt das olympische Lager und will an den Winterspielen in Pyeongchang 2018 im Ski-Langlauf teilnehmen - obwohl er noch nie zuvor auf Skiern gestanden hat.
In Rio war für Taufatofua gleich in der ersten Runde des Taekwondo-Wettbewerbs Endstation. Sein olympischer Traum lebt aber weiter: "Es ging mir immer um die Herausforderung, immer darum, meine körperlichen und mentalen Grenzen zu überschreiten", begründet die Kult-Figur der diesjährigen Sommerspiele seinen Wechsel in den Schnee.
Die ersten Gehversuche des tongaischen Modellathleten auf den dünnen Brettern sehen indes recht unbeholfen aus. Für Taufatofua aber kein Grund, an seinem Sportart-Wechsel zu zweifeln. Vielmehr geht es ihm um seine Vorbildfunktion: "Ich will den Leuten zeigen: Wenn ich das schaffen kann, könnt ihr das auch. Ich werde 2018 definitiv auf Medaillenjagd gehen."
Vorgänger Bruno Banani
Falls sich Taufatofua tatsächlich für Pyeongchang qualifizieren sollte, wäre er erst der zweite Tongaer, der an olympischen Winterspielen teilnimmt. 2014 in Sotschi belegte sein Landsmann Bruno Banani den 32. Platz im Rodel-Wettbewerb und ließ damals immerhin sieben Starter hinter sich.
Wie Taufatofua mit seiner Oben-Ohne-Show in Rio hatte Banani in Sotschi aber eher abseits des Sports für Aufsehen gesorgt, als bekannt wurde, dass er seinen bürgerlichen Namen Fuahea Semi zu Werbezwecken in den des großen deutschen Unterwäsche-Unternehmens hatte ändern lassen.