Am Freitag schrieb Franziska Hildebrand erneut positive Schlagzeilen.
Olympia, Biathlon: Franziska Hildebrand nicht nominiert - Weidel und Hinz beziehen Stellung
Das sagt Weidel zum Hildebrand-Aus
Bei der Biathlon-Europameisterschaft in Arber schnappte sich die Deutsche im Sprint die Silbermedaille. Nur 3,7 Sekunden fehlten auf Siegerin Ragnhild Femsteinevik aus Norwegen. Der dritte Platz von Janina Hettich bei der EM, die zum zweitklassigen IBU-Cup zählt, machte den erfolgreichen Tag für den DSV perfekt.
Hildebrand lieferte dabei eine bärenstarke Leistung ab. Die 34-Jährige schoss fehlerfrei und war in der Loipe schnell unterwegs. Auch für das Verfolgungsrennen am Samstag bieten sich ihr durch das erstklassige Resultat im Sprint beste Möglichkeiten.
Nicht nominiert für Olympia
Einmal mehr erscheint eine Entscheidung, die vor wenigen Tagen für weitaus größere Schlagzeilen in der Biathlon-Welt gesorgt hatte, unverständlich.
Denn vor dem Weltcup im italienischen Antholz hatte die derzeit formstarke Hildebrand erfahren, dass sie nicht für die Olympischen Spiele in Peking nominiert wurde.
Zwar wollte der Deutsche Skiverband seine Entscheidung erst nach den Einzelrennen in Südtirol am vergangenen Wochenende vornehmen, der Deutsche Olympische Sportbund drängte allerdings vorher auf eine Entscheidung – die zu Ungunsten der 34-Jährigen ausfiel, obwohl sie im Vergleich zu der an ihrer Stelle nominierten Anna Weidel zuletzt deutlich bessere Leistungen abgeliefert hatte.
Hildebrand vom DSV enttäuscht
Auf ihrem Instagram-Kanal zeigte sich die zweimalige Weltmeisterin sichtlich enttäuscht. So habe sie „fälschlicherweise angenommen, dass die Rennen in Antholz auch zu einer möglichen Nominierung zählen. Umso größer ist die Enttäuschung nun, dass ich mich trotz ansteigender Form nicht für Peking qualifizieren konnte“, war dort zu lesen.
Nun haben sich auch zwei ihrer Teamkolleginnen zum Streitfall geäußert. „Ich habe die Diskussionen rund um Franzi Hildebrand natürlich mitbekommen. Ich war in Antholz aber nicht dabei. Die Richtlinien sind so, da kann man nichts tun. Ich bin nicht diejenige, die entscheidet“, erklärte Vanessa Hinz in einer digitalen Medienrunde, an der auch SPORT1 teilnahm.
Kein Streit bei Hildebrand und Weidel
Anna Weidel, die von der Nicht-Nominierung ihrer Teamkollegin direkt profitierte, versicherte, dass zwischen beiden keinerlei Problem herrsche. „Franzi Hildebrand hat mir, bevor wir nach Antholz ins Trainingslager sind, eine Sprachnachricht geschickt. Sie ist enttäuscht vom DSV, zwischen uns beiden ist aber alles gut.“
Dies bestätigte auch die 34-Jährige bei Instagram. „Unterm Strich bleibt: Anna Weidel hat die halbe Norm erreicht und bei mir war es zu spät. Damit ist Anna verdient dabei und ich wünsche ihr und dem gesamten Team alles Gute“, verfasste sie.
Komplett ausgeschlossen ist eine Teilnahme bei Olympia für Hildebrand übrigens nicht. Als erste Ersatzfrau stünde sie bereit, sollte eine der fünf deutschen Athletinnen ausfallen.