Patrick Beckert lief sich für seine Paradestrecke warm, Felix Rijhnen trotzte bei seinem Olympia-Debüt der Nervosität.
Olympia 2022 - Eisschnelllauf: Gold für van der Poel nach Drama - Beckert und Co. verpassen Top 10
„Es tut weh“: Drama um Niederländer
Die deutschen Eisschnellläufer sind bei ihrem ersten Einsatz bei den Olympischen Winterspielen in Peking wie erwartet deutlich an einer Medaille vorbeigelaufen und zogen dennoch ein positives Fazit. (News: Alle aktuellen Infos zu Olympia 2022)
Im 5000-m-Rennen am Sonntag belegte der Erfurter Beckert als bester Deutscher in 6:19,58 Minuten den elften Platz. Der Frankfurter Rijhnen beendete seinen Lauf in 6:19,86 Minuten auf dem 13. Rang.
Niederländer verliert Gold dramatisch
Gold schnappte sich der schwedische Top-Favorit Nils van der Poel (6:08,84) vor dem Niederländer Patrick Roest (6:09,31) und Hallgeir Engebraaten aus Norwegen (6:09,88). (Service: Der Medaillenspiegel)
Der 25 Jahre alte Weltrekordhalter sicherte sich damit ein Jahr nach seinem Weltmeistertitel seine erste Olympiamedaille. Das Rennen verlief aber denkbar dramatisch, denn der Schwede sah bereits wie geschlagen aus.
Auf den Bildschirmen verfolgte gebannt die Zwischenzeiten, die van der Poel oft knapp zwei Sekunden zurück anzeigen. Umstehende Niederländer jubelten bei den Einblendungen - und auch Roest schien immer klarer zu werden, dass dies für Gold reichen könnte.
„War so nah dran, dass es weh tut“
Doch dann packte van der Poel auf den letzten beiden Runden einen unglaublichen Endspurt aus und holte sich knapp doch noch die Goldmedaille. (Daten: Alle Ergebnisse zu Olympia 2022)
„Ich war so nah dran, dass es weh tut, sagte der Niederländer im Fernsehsender NOS: „Es kommt nicht oft vor, dass ich nach einem Rennen so erschöpft bin, aber es ist natürlich enttäuschend.“
Hier sieht Beckert Medaillen-Chance
"Es war ein konstanter Lauf. In den ersten Runden hat ein bisschen das Tempo gefehlt, aber das ist okay", sagte Beckert, der sich gezielt auf den 10.000-m-Lauf am kommenden Freitag vorbereitet hat: "Ich gehöre nicht zu den drei Top-Favoriten, die Chance auf eine Medaille ist dort aber größer."
Rijhnen war über seinen ersten Einsatz auf olympischem Eis glücklich.
„Ich war vor dem Start schon ziemlich nervös, mir ist selten so der Stift gegangen vor einem Wettkampf. Dafür habe ich aber eine ganz solide Leistung gebracht“, sagte der zweimalige Inline-Weltmeister, der für den Traum von der Olympia-Teilnahme von Rollen auf Kufen gewechselt war.
Der 31-Jährige ist am Schlusswochenende noch im Massenstart im Einsatz. (Daten: Der Zeitplan zu Olympia 2022)
Olympia-Enttäuschung für Kramer
Enttäuschend verlief das Rennen für den niederländischen Superstar Sven Kramer, der zwischen 2010 und 2018 dreimal Olympiasieger über diese Distanz geworden war.
Kramer (6:17,04) belegte in seinem letzten Rennen über die kurze Langstrecke den neunten Rang.
Am Montag startet Michelle Uhrig über 1500 m. Die Berlinerin hat keine realistische Chance auf eine Medaille.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)