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Olympia 2022, Ski alpin: Kira Weidle will Medaille holen - SPORT1-Interview

So setzt sich Weidle unter Druck

Kira Weidle gehört zu den deutschen Medaillenkandidatinnen bei den Olympischen Spielen. Im SPORT1-Interview spricht sie über ihre Chancen.
Ski-Star Kira Weidle zeigt sich vor den Olympischen Spielen in Peking selbstbewusst und hat ein großes Ziel vor Augen: Der Gewinn einer Medaille.
Kira Weidle gehört zu den deutschen Medaillenkandidatinnen bei den Olympischen Spielen. Im SPORT1-Interview spricht sie über ihre Chancen.

Die große Sensation ist fast ein Jahr her. Bei der Ski-WM in Cortina d‘Ampezzo raste Kira Weidle in der Abfahrt zu Silber und schockte damit die Favoritinnen.

Mit dem WM-Erfolg im Rücken gehört die 25-Jährige bei den Olympischen Spielen in Peking zu den Medaillenanwärterinnen.

Die gebürtige Stuttgarterin macht im SPORT1-Interview keinen Hehl daraus, dass sie erneut Edelmetall anpeilt.

Weidle spricht zudem über die Olympia-Vergabe an Peking, die vielen Hygienemaßnahmen und das Drama um Favoritin Sofia Goggia nach deren schweren Sturz.

SPORT1: Frau Weidle, wie fällt Ihr bisheriges Saison-Fazit aus?

Kira Weidle: Es hat ein bisschen schwierig angefangen. Die Dezember-Rennen sind nicht ganz nach meinem Geschmack verlaufen, aber nach der Weihnachtspause ging es wieder bergauf mit dem lang ersehnten ersten Podestplatz in dieser Saison. Auch im Super-G geht es endlich in die richtige Richtung. Es freut mich, dass sich die Arbeit langsam bezahlt macht. So kann es weitergehen.

SPORT1: Mit welchem Gefühl gehen Sie bei den Olympischen Spielen an den Start?

Weidle: Das Selbstbewusstsein ist da. Ich freue mich sehr auf Olympia, da ist wieder sehr viel möglich, das hat man im letzten Jahr gesehen. Eine WM oder ein Großereignis schreibt seine eigenen Regeln, und da ist man für jede Überraschung gut.

Olympia: Weidle nimmt sich Medaille vor

SPORT1: Haben Sie ein Ziel?

Weidle: Ziel bei einem Großereignis ist immer eine Medaille. Ob es so ausgeht, wird man sehen.

SPORT1: Favoritin Sofia Goggia kann nach einem schweren Sturz womöglich nicht antreten. Wie geht man damit um?

Weidle: Einerseits verstehe ich mich sehr gut mit ihr, weswegen es mir leid tut, dass sie wieder so etwas durchmachen muss vor einem Großereignis. Andererseits ist ihre Fahrweise sehr risikobehaftet. Das geht vielleicht neun Mal gut, aber beim zehnten Mal nicht mehr.

SPORT1: Dann wird für Sie vielleicht ein Medaillenplatz frei?

Weidle: Das könnte man so sehen. Dennoch sind viele Mädels oben am Start, die um die Medaillen kämpfen und eine Chance haben. Letztendlich muss man gut Ski fahren, um eine Medaille bekommen zu können, auch wenn Sofia Goggia nicht am Start sein sollte.

„Vielleicht wurde mehr Theater gemacht als nötig“

SPORT1: Nach dem Chaos bei der Handball-EM rund um Corona: Mit was für einem Gefühl sind Sie nach Peking gereist?

Weidle: Es gab sehr viel Aufregung im Voraus mit den ganzen Tests und Quarantänemaßnahmen. Unsere Speed-Herrenmannschaft war bereits früh in Peking angekommen und hatte verlauten lassen, dass die Eindrücke besser sind als erwartet. Vielleicht wurde auch mehr Theater darum gemacht als nötig. (Anmerkung der Redaktion: Das Interview wurde vor Weidles Abflug nach Peking geführt)

SPORT1: Wie ist Ihre Meinung zur Vergabe der Spiele an China, an der es harte Kritik gab?

Weidle: Das sollte man sicherlich im Nachgang überdenken. Trotzdem: Wir Athleten haben keine Entscheidungsgewalt über die Vergabe und müssen das akzeptieren. Ich kann nur meinen Sport ausüben. Darum geht es mir auch.

Weidle: Gefrorenes Wasser statt Rudern

SPORT1: Niemand ist bisher die Strecken in Peking gefahren. Welche Vor- und Nachteile hat das?

Weidle: Der Vorteil ist, dass es allen damit gleich geht. Bisher war niemand auf der Strecke, es geht darum, so schnell wie möglich auf die Begebenheiten zu reagieren. Wir haben zum Glück drei Trainings vor der Abfahrt und können verschiedenes Material testen, um für die Rennen die richtige Abstimmung zu finden.

SPORT1: Sie haben einst gesagt, wenn Sie nicht zum Skisport gewechselt wären, wäre es Rudern geworden. Wieso?

Weidle: Ich habe in der Schule in Starnberg gerudert. Es hat mir viel Spaß gemacht, auf dem Wasser zu sein. Jetzt ist es aber das gefrorene Wasser geworden.

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