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Olympia: Blackout und Weltrekord - Lisa Vittozzi und ihre zwei Gesichter am Schießstand

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Olympia: Blackout und Weltrekord - Lisa Vittozzi und ihre zwei Gesichter am Schießstand

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Das größte Rätsel im Biathlon

Vor drei Jahren galt Lisa Vittozzi als eine der besten Athletinnen am Schießstand. Mittlerweile hadert die Italienerin aber immer öfter mit den Scheiben. Dass sie es noch kann, hat sie aber erst bei der Olympia-Generalprobe bewiesen.
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von SPORT1

Was ist bloß los mit Lisa Vittozzi?

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In der Saison 2018/19 duellierte sie sich mit Dorothea Wierer noch um den Sieg im Gesamtweltcup. Lediglich um 22 Punkte musste sie sich ihrer Landsfrau geschlagen geben, konnte sich aber zumindest mit dem Gewinn der kleinen Kristallkugel im Einzel trösten.

Besonders mit ihren Leistungen am Schießstand machte sie immer wieder auf sich aufmerksam. Drei Jahre später ist davon jedoch nicht mehr viel zu sehen.

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Beim sensationellen Gold-Triumph von Denise Herrmann beim olympischen Einzelwettbewerb in Peking schoss sich die Italienerin schon früh ins Abseits - nach dem ersten Liegendschießen prangten unfassbare fünf (!) Fehlschüsse auf der Anzeigetafel. (News: Alle aktuellen Infos zu Olympia 2022)

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Am Ende stand für die Frau aus Pieve di Cadore ein mehr als enttäuschender 76. Rang zu Buche. Fast neun Minuten verlor sie auf Herrmann.

Bereits beim Weltcup in Antholz - dem letzten Wettbewerb vor den Olympischen Spielen - verzweifelte sie am Schießstand. Ebenfalls beim ersten Schießen des Einzels verballerte sie die ersten vier Kugeln. Schuss Nummer fünf gab sie gar nicht mehr ab - zu überrascht wirkte sie ob der vier Fahrkarten. Mit insgesamt zwölf (!) Nieten blieb ihr nur der 93. Rang. (SERVICE: Der Medaillenspiegel)

„Das wird eine Katastrophe“, sagte der norwegische Sport-Kommentator Ola Lunde bereits, während Vittozzi beim ersten Schießen noch hektisch am Visier drehte, um den kompletten Blackout vielleicht doch noch abzuwenden.

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Nachdem sie beim Massenstart in Antholz erneut neun Fehlversuche sammelte, bezeichnete sie der ehemalige schwedische Biathlet Björn Fery bei SVT Sport wenig charmant als „Anfängerin“.

16,5 Sekunden! Vittozzi mit Weltrekord am Schießstand

Dabei hatte sie an diesem Weltcup-Wochenende ihre alten Qualitäten aufblitzen lassen. Bei der Staffel zauberte sie im Stehendschießen mit fünf Treffern in 16,5 Sekunden einen neuen Weltrekord in die Geschichtsbücher.

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Zumindest war nach Antholz klar, dass ihre Probleme am Schießstand nicht auf Materialprobleme zurückzuführen sind. „Sie ist sehr selektiv. Immerhin hat sie gestern den Weltrekord gebrochen, als sie in der Staffel 16,5 Sekunden schoss. Es ist das gleiche Gewehr“, stellte Ferry fest.

Aus dem Weltrekord zog Vittozzi zu diesem Zeitpunkt auch ihren Optimismus für die kommenden Aufgaben in Peking. „Ich habe noch einen weiten Weg vor mir, um mich in Einzelwettbewerben wiederzufinden“, erklärte sie bei Fondo Italia, fügte aber auch kämpferisch hinzu: „Ich habe den Charakter dafür und weiß, dass ich aus diesem Strudel herauskommen und mein Niveau wieder erreichen kann.“ (DATEN: Der Zeitplan von Olympia 2022)

Seit Jahren sinkende Trefferquote

Wie sich nun in Peking gezeigt hat, ist sie noch weit von ihrem alten Niveau entfernt. Zu ihrer besten Zeit in der Saison 2018/19 kam sie mit einer Trefferquote von 92 Prozent zur Weltmeisterschaft nach Östersund. Doch trotz ihrer absoluten Topform reichte es „nur“ zu einer Silbermedaille über 15 Kilometer - rückblickend scheinen diese Titelkämpfe zu einem Bruch in der Karriere der Italienerin geführt zu haben.

Seitdem geht ihre Trefferquote stetig nach unten. In der Saison 2019/20 traf sie noch 83,6 Prozent ihrer Schüsse, im vergangenen Winter waren es nur noch 78,8 Prozent. Vor Antholz im Januar 2022 fielen lediglich 62,5 Prozent ihrer Treffer im liegenden Anschlag.

Comeback mit Wierer in der Staffel?

„Ich bin überrascht, denn wenn man einmal geradeaus schießen kann, kann man es auch. Es ist ein bisschen wie beim Singen“, kann sich auch NRK-Experte Synnöve Solemdal den Abfall nicht erklären.

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Der einzige Grund zur Hoffnung: Vittozzi hat noch reichlich Chancen, sich in Peking in besserer Form zu präsentieren. Drei Einzelrennen stehen noch auf dem Programm.

Und am 16. Februar geht es für Italien beispielsweise in der Frauen-Staffel um Edelmetall. Mit Wierer und einer Vittozzi gehört das Quartett zu den Favoriten - wenn Vittozzi am Schießstand wieder ihr Staffelgesicht an den Tag legt. (DATEN: Alle Ergebnisse bei Olympia 2022)

16,5 Sekunden lang hat sie in Antholz gezeigt, dass sie es immer noch kann!

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